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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
Autoren: David Wong
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fahren.“
    „Schwachsinn. Es muss nicht dein Herz sein. Du kannst dich seitlich stellen, deinen Bizeps dagegendrücken und diesen dicken Knochen in deinem Arm davorhalten.“
    „So eine Kugel … John, dieses Ding hat eine Geschwindigkeit von einer halben Meile pro Sekunde. Sie sind so gebaut, dass sie durch Militärhelme und schusssichere Westen gehen. Sie wird durch deine Knochen schießen, die Lunge durchlöchern und das Herz trotzdem rausreißen.“
    „Das weißt du nicht – “
    „Doch, weil Marconi recht hat. Ich wusste, dass er recht hat. Sie bekommen trotzdem ihr verdammtes Opfer. Sonst hört es nicht auf. Es ist eine Rechnung, die beglichen werden muss. Irgendjemand muss sterben.“
    „Gut, ich mach’s.“
    „Nein, das wirst du nicht.“
    „Dave …“
    „Wenn du die Symmetrie hier nicht kapierst, dann denk doch einfach mal nach. Ich muss es sein. Das ist richtig so. Du hast doch selbst gesagt, dass die Zeit nicht weitergeht, bis wir getan haben, was wir tun müssen. Wenn du hier stehst, vor diesem Ding, kannst du ewig warten. Die Pause ist nicht vorbei, bis ich da stehe.“
    Er sagte: „Gut. Dann lass es einfach auf Pause. Wir unternehmen irgendwas. Was wir wollen. Von der Freiheitsstatue pissen. Über das Meer gehen und mit erstarrten Touristen in Paris vögeln. Wir haben alle Zeit der Welt. Die nutzen wir. Wir ziehen um die Welt, du und ich.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Und sie hierlassen, während dieses Ding vor ihrem Herz schwebt? Mit dem Wissen, dass plötzlich alles weitergehen könnte? Ich könnte mich niemals entspannen. Wir hängen irgendwo auf dem anderen Ende der Welt rum, und plötzlich kriegt sie eine Kugel ab und stirbt hier mutterseelenallein? Ruft nach mir, und fragt sich bei ihrem letzten Gedanken, wo ich bin? Nein. Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht zu verschieben, was ich eigentlich hätte tun müssen. Das ist vorbei.“
    „Dann leck mich.“
    „Ja. Leck mich.“
    „Warte! Du kannst eine Nachricht hinterlassen, wie einen Letzten Willen.“
    „Ich habe nichts zum Schreiben.“
    „Du hast deinen Körperinhalt. Schmier die Nachricht auf die Straße. Mit deiner Scheiße .“
    Ich starrte ihn an. „Ja, John, das soll Amys letzte Erinnerung an mich sein. Ich meine, wenn die Zeit weitergeht, hat sie das direkt vor sich. Aus ihrer Sicht ist das dann so – sie steht auf, im nächsten Augenblick liege ich plötzlich tot vor ihr, und ICH LIEBE DICH, BABE erscheint wie aus dem Nichts auf dem Beton, mit menschlichen Ausscheidungen geschrieben.“
    „O mein Gott, tu es! Du wirst zur Legende!“
    Er lachte. Ich lachte.
    Ich sagte zu John: „Mach’s gut, Mann.“
    „Äh … äh, warte. Wir haben keine Eile. Es gibt noch eine ganze Menge Sachen, die ich vorher sagen muss –“
    „Nein, gibt es nicht. Wirklich nicht. Was du auch meinst sagen zu müssen, ich weiß es schon. Vertrau mir. Nur … wenn du es hier rausschaffst, dann …“
    Ich dachte nach und schüttelte den Kopf.
    „Dann wirf dich nicht weg. Verstehst du?“
    Er nickte fast unmerklich.
    Ich nickte Richtung Amy und sagte: „Und pass auf sie auf.“
    „Sie passt auf sich selber auf, falls dir das nicht aufgefallen ist. Wir sehen uns auf der anderen Seite.“
    „Ja. Hast du dein Telefon?“
    „Ich hab dein Telefon. Soll ich jemanden anrufen?“
    „Nein. Du nimmst das hier auf. Sobald es wieder losgeht, meine ich.“
    Ich hatte das Gefühl, dass die Zeit einsetzen würde, sobald ich in Position war. „Also los.“
    Ich nahm einen tiefen Atemzug, meinen letzten, und stellte mich einen halben Meter vor die Kugel, ihre schimmernde Spitze auf mein Brustbein gerichtet. Ich war schon angeschossen worden und wusste, dass es ganz schön weh tat. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich die hier gar nicht spüren würde. Diese Kugel hatte eine echte Chance, durch meinen Brustknochen zu stoßen, durch das weiche Gewebe dahinter, durch mein Rückgrat und dann wieder raus. Aber dann wäre sie nicht mehr auf Kurs und würde in der Luft in Stücke zerbersten. Sie würde Amy auf jeden Fall verfehlen.
    Ich spannte mich an, versuchte meinen Körper härter zu machen, als ob das einen Unterschied machen würde. Ich starrte auf das Projektil hinab und wartete darauf, dass die Zeit wieder einsetzte. Ich wurde ungeduldig und machte eine hektische Bewegung mit den Fingern. „Komm schon. Schaltet die Uhr ein, verdammt noch mal.“
    In der letzten Sekunde, bevor die Zeit wieder begann und die Kugel nach vorne explodierte,
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