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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
Autoren: David Wong
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aber bevor ich es auch nur ordentlich in der Hand hielt, traf John den Nennen-wir-ihn-Zombie mit drei Kugeln aus der Schrotflinte. Plötzlich fehlte dem Monster alles vom Hals an aufwärts.
    Amy rief ich zu: „Bleib unten, so tief du kannst. LOS!“
    Wir rannten hinter dem Truck hervor und stürzten uns in den Entwässerungsgraben. Kugeln schlugen ein, dann explodierte der Truck und verteilte brennenden Schutt in der Luft. Zum zweiten Mal innerhalb einer halben Stunde wäre ich beinah von einem brennenden Autoteil getroffen worden. Mein persönlicher Rekord.
    „DIE BRINGEN UNS UM“, schrie Amy.
    „RUNTER! LASS DEN KOPF UNTEN!“, rief ich.
    Ein Kugelhagel peitschte durch das Wasser hinter uns und blieb im Schlamm der Böschung stecken.
    „WIR MÜSSEN SIE AUFHALTEN!“, rief sie.
    John versuchte fieberhaft, etwas aus seiner Tasche zu ziehen – Flintenmunition, wie ich vermutete. Etwas pfiff an meinem Ohr vorbei. Neben mir ließ sich Falconer in das flache Wasser des Grabens fallen. Das Wasser unter ihm verfärbte sich rot.
    „FALCONER!“
    „AMY! NEIN!“
    Ich griff nach ihrem Arm. Sie zog ihn weg. Sie kroch die Böschung hinauf. Direkt in die Schussbahn.
    Alles schien in Zeitlupe zu geschehen. Sie stand auf, ignorierte den Kugelhagel und begann mit den Armen zu wedeln, als wollte sie ein Auto heranwinken. Sie rief ihnen etwas zu, das selbst ich bei dem Höllensturm um uns herum nicht verstehen konnte.
    Die Zeit schien stillzustehen. Ich hatte dieses eingefrorene Bild vor mir, sah ihre Silhouette vor dem stahlgrauen Himmel, sah ihre pitschnassen, verschlammten Hosen und ihre dünnen sommersprossigen Arme, die sie ausgestreckt hielt. Ihr T-Shirt gab, da wo es endete, ein paar Zentimeter weißer, verletzlicher Haut frei. All diese Details waren haargenau in meinem Geist eingefangen in diesem endlos langen Augenblick.
    Und der Augenblick war tatsächlich endlos, weil die Zeit wirklich stehengeblieben war.
    Hinter mir sagte John: „Endlich. Herrgott noch mal.“
    Um uns herum war es totenstill. Das Wasser an meinen Füßen war gefroren. Ein paar Schlammtropfen hingen in der Luft an der Böschung über mir, wo vor einer Millisekunde eine Kugel eingeschlagen war.
    Ich drehte mich zu John, der den Behälter mit der Sojasoße in der Hand hielt. „Was zur –“
    „Oh, Dave! Ich hab die Zeit angehalten. Ich hoffe, das ist okay.“
    „Das … das kannst du?“
    „Ja, seit ich letzte Nacht die Sojasoße genommen habe. Ich bin wie Zack Morris in der Serie California High School . Der einzige Haken ist, dass man eigentlich nichts machen kann, solange die Zeit stillsteht. Du kannst dich bewegen, aber, äh, wohl eher zu Informationszwecken, schätze ich.“
    Ich stieg die Böschung hinauf und verschaffte mir einen Überblick über die eingefrorene Schlacht. Es war wie eine riesige undverdammt beschissene Freiluftskulptur in einem Museum. Ich blickte zu Amy zurück, eine Statue mit offenem Mund. Ich sah ihre krummen Schneidezähne.
    Ich zuckte mit den Schultern und sagte: „Na ja, das ist ja noch nicht mal das Verrückteste, was einem mit der Soße passiert.“
    John trat hinter mich und sagte: „Ich würde es noch nicht mal in die Top-5-Liste aufnehmen. Und ich weiß, was du denkst, und nein, wir können sie nicht aus dem Weg schieben. Man kann nichts bewegen. Und ich meine das nicht im Sinn von: man darf nichts verändern, wenn man in der Zeit zurückreist, wie ein Gesetz oder so was. Ich meine das wörtlich. Man kann nichts bewegen. Ich hab’s versucht.“
    „Ich kann das Fellgewehr bewegen“, sagte ich. Das hielt ich nämlich immer noch in der Hand.
    „Ja, und deine Hose bewegt sich, wenn du läufst. Ich glaube, alles, was du berührst, wenn sie stehenbleibt.“
    „Wie lange bleibt das jetzt so?“
    „Weiß ich nicht. Ich habe es erst einmal gemacht. Ich konnte die Zeit nicht willentlich weiterlaufen lassen, aber … ich habe das Gefühl, dass es so lange anhält, bis du erledigt hast, was zu erledigen ist. Ganz gleich, ob du weißt, was das ist oder nicht. Wenn das irgendeinen Sinn ergibt.“
    „Was müssen wir denn tun?“
    Ich starrte zu der eingefrorenen Rauchsäule über dem brennenden Truck. Die stehende Flamme sah aus wie eine orange-braune Glasskulptur. Dann bewegte sich dahinter ein Rauchfetzen.
    Genau in dem Moment, als ich es dachte, sprach John es aus:
    „Ohhhh, Scheiße.“
    Die Schattenmänner waren da.
    Es begann mit diesem einzelnen schwarzen Schatten, der in der Luft hing. Er bewegte sich
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