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Das Horror-Telefon

Das Horror-Telefon

Titel: Das Horror-Telefon
Autoren: Jason Dark
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ich nicht hoffen.«
    »Meine Güte, wo nehmen Sie nur Ihren Optimismus her? Das ist schon unnatürlich.«
    »Nein, Angela, aber ich habe bisher alles überlebt und will auch hier nicht sterben.«
    »Sollen wir das Eis denn abkratzen?«
    »Auch nicht.«
    »Was dann?«
    Suko konnte sich gut in die Lage der Frau hineinversetzen. Was sie hier durchmachte, das hatte auch mit ihrer Arbeit bei Ed Edson nichts zu tun.
    Das hier war noch unbegreiflicher als über die Stimmen aus dem Jenseits zu reden. »Ich möchte Sie bitten, Angela, mir trotzdem zu vertrauen, auch wenn es Ihnen schwerfällt. Wir haben einen Gegner, das stimmt. Er wird sich auch zeigen, denn dieser Totenhauch ist erst das Vorspiel. Wenn er selbst hier erscheint…«
    »Sind wir schon erfroren!« keuchte sie und begann damit, ihre Wangen zu reiben, damit das Blut wenigstens einigermaßen zirkulieren konnte.
    Suko gab ihr ja recht. Auch er hatte sich schon besser gefühlt, und die Kälte hatte zudem dafür gesorgt, daß seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt worden war. Wenn er lief, war es nicht mehr so geschmeidig wie sonst und stets von einem Zittern begleitet.
    »Minuten noch, Inspektor, dann bin ich zu einer Eissäule erstarrt. Das können Sie mir glauben.«
    »Halten Sie durch!«
    Suko hätte Angela noch gern getröstet, aber er mußte sich auch um andere Dinge kümmern. Er wollte darauf vorbereitet sein, wenn es hier zu einem Finale kam.
    Zudem dachte er an die beiden Verschwundenen und fragte sich, wo John Sinclair und Ed Edson jetzt steckten? In einer anderen Dimension, verschollen vielleicht, als Wanderer unter Toten, als ein Seelenhauch, der sich mit den anderen vereinigt hatte.
    Er dachte an seine Waffen.
    Mit der Beretta konnte er gegen das Eis nicht viel anfangen. Sein Stab hielt die Kälte auch nicht auf. Mit der Dämonenpeitsche gegen irgendwelche Stellen schlagen?
    Möglicherweise hätte das etwas gebracht, doch Suko kam sich gleichzeitig dabei lächerlich vor.
    Dann hatte er noch das Kreuz!
    John hatte es ihm überlassen, und als er daran dachte, zuckte ein Lächeln über die starren Lippen, wobei er den Eindruck hatte, als läge auch auf ihnen schon eine Kristallkruste aus Eis.
    Aus dem Hintergrund hörte er Angelas Stimme. Sie schimpfte, jammerte in einem.
    Suko kümmerte sich darum nicht.
    Er holte das Kreuz aus der Tasche.
    Im Gegensatz zu allen anderen Dingen hier kam es ihm direkt warm vor, das wiederum ließ ihn hoffen, denn so leicht konnte Johns Talisman nicht beeinflußt werden.
    Er atmete tief durch.
    Die kalte Luft fraß sich in seine Lungen, als wären es spitze Nadeln. Er spürte den Druck auch auf den Augen, und selbst die Wimpern schienen mit Eiskörnern verklebt zu sein.
    Dann hörte er das Zischen!
    Zum erstenmal ein anderes Geräusch, das nicht nur aus ihren Stimmen und Schritten bestand.
    Er drehte sich um.
    Zu sehen war nichts.
    Er spürte nur, wie auch seine Füße verdammt kalt geworden waren, denn der eisige Gruß drang selbst aus dem Fußboden hoch.
    Das Telefon!
    Es bewegte sich.
    Ein leiser Anschlag, ein Versuch des Klingeins, den auch Angela gehört hatte.
    Sie sprang hoch.
    »Ruhe!« zischte Suko ihr zu, denn er hatte gesehen, wie sie den Mund öffnete.
    Plötzlich schwebte der Hörer hoch. Es war eine unheimliche Szene, als würde ein Geist Regie führen, dessen Hand den Hörer hielt und ihn flach über dem Apparat schweben ließ.
    Aus ihm drangen die Dämpfe hervor, begleitet von diesen zischenden Lauten, und es bildeten sich innerhalb weniger Sekunden zwei dicke, dampfartige Nebelwolken.
    Suko hatte seinen Gegner.
    »Da ist was, Inspektor, Himmel, da ist was. Das Jenseits, ein Toter kehrt zurück.«
    Angela war wie aus dem Häuschen, doch Suko achtete nicht auf sie.
    Er konzentrierte sich auf die beiden Nebelwolken, die von verschiedenen Seiten aufeinander zuschwebten, sich über dem Hörer trafen und sich zu einer Wolke vereinigten, die nicht so blieb, wie sie war, sondern anfing, sich zu strecken und zu dehnen.
    Dann fiel der Hörer wieder zurück.
    Der Nebel aber blieb.
    Diesmal war er erkennbar, denn er hatte sich zu einer Gestalt mit menschlichen Konturen geformt. Ein eisiger Geisthauch wollte die Kontrolle endgültig übernehmen, nachdem er seine Boten bereits auf die Reise geschickt hatte.
    Suko wußte nichts von einem höheren Selbst, für ihn war dieser Geist eine der toten Seelen, die aus ihrer Sphäre wieder zurück in die der Lebenden gelangt war.
    Er konnte auch ein Gesicht erkennen. Schwach nur,
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