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Das Horror-Telefon

Das Horror-Telefon

Titel: Das Horror-Telefon
Autoren: Jason Dark
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zitternd, sich in ständiger Auflösung befindend, dann aber wieder zusammenwachsend und verdichtend.
    Ein Gesicht… eine Fratze… böse und hinterlistig, dabei voller Triumph.
    »Der Geist wird uns töten«, ächzte Angela. »O nein, er wird uns vernichten wollen.«
    Suko sagte nichts.
    Er ließ ihn kommen.
    Und der eisige Killergeist nahm den Kampf an. Er schwebte geradewegs auf den Inspektor zu…
    ***
    Wie auch sein Freund John Sinclair gehörte Suko zu den Menschen, die in entscheidenden Situationen eiskalt werden und dann das Gefühl hatten, keine Nerven mehr zu besitzen.
    So wartete er ab.
    Die Kälte wurde beißend. Das Wesen brachte sie mit, es wollte kurzen Prozeß machen und seinen Feind vernichten.
    Noch hielt Suko das Kreuz, seinen Trumpf, versteckt. Erst im letzten Augenblick würde er es einsetzen, und er war froh, daß sich der Gegner auf ihn konzentrierte und nicht auf Angela.
    Er schaute ihm entgegen.
    Was er sah, traf ihn tief, denn von diesem feinstofflichen Etwas strahlte etwas aus, das ihm im Prinzip nicht neu war. Etwas Teuflisches, als hätte Asmodis persönlich seine Hand im Spiel, um diesen Geist auf das Ziel zu leiten.
    Wahrscheinlich liege ich richtig, dachte er. Hier hatte eine andere Macht eingegriffen, um die entsprechenden Akzente zu setzen. Innerhalb der feinstofflichen Materie zeichnete sich ein menschliches Gesicht ab. Es war sogar das Gesicht eines Mannes, aber Suko hatte ihn nie zuvor gesehen. Von Armen oder Beinen konnte man bei diesem Wesen nicht sprechen. Da war nur der Kopf angedeutet, und was sich dort als Körper präsentierte, sah aus wie ein Tuch, das von einer Seite zur anderen schwang.
    Das Böse brachte die Kälte.
    Beides paßte zusammen, denn auch das Feuer der Hölle war nicht heiß, sondern kalt und fraß seine Gegner trotzdem.
    Suko hielt stand, auch wenn dieser eisige Hauch in Wellen gegen ihn schwappte. Immer dann, wenn er getroffen wurde, hatte er den Eindruck, ihm würde ein Teil seines Atems geraubt, und in seinem Magen verstärkte sich der Druck.
    War es Angst?
    Er konnte nichts mehr erkennen, nur diesen eisigen Höllenfeind.
    Entweder nahm er ihm die Sicht, oder das Eis hatte seine Augen verklebt. So genau wußte Suko es nicht, aber er ahnte, wie er sterben sollte. Dieser Geist würde ihn überfallen und ihn so vereisen, daß sein Herz nicht mehr schlagen konnte.
    »Tun Sie bitte was, Inspektor!« Die Worte der blonden Frau klangen wie ein Schrei.
    Suko gab keine Antwort. Er konzentrierte sich. Den linken Arm hatte er in einer abwehrenden Haltung nach vorn gestreckt. Diese Geste sollte seine Furcht dokumentieren und den Angreifer in einer gewissen Sicherheit wiegen.
    Der rechte Arm hing dicht an seinem Körper herab. Die Hand war zur Faust geschlossen, und in ihr versteckte er das Kreuz, das soeben darin Platz gefunden hatte.
    Der erste direkte Kontakt!
    Suko hatte Mühe, einen Schrei zu unterdrücken, denn seine Faust tauchte in dieses Wesen ein. Das wiederum brachte eine derartige Kälte mit, daß Suko den Eindruck hatte, seine Haut würde von den Fingern abgerissen.
    Er hielt durch.
    Es störte ihn in diesem Augenblick auch nicht, daß sein linker Arm schon bis zum Ellbogen hin bewegungsunfähig geworden war, wichtig war der rechte.
    Und der schoß vor.
    Gleichzeitig öffnete Suko seine Faust, damit das Kreuz frei liegen konnte.
    Er hatte sich die Kette noch um die Finger gewickelt, damit das Kreuz nicht abrutschte, und er hoffte, daß die letzte Chance ihm auch den Sieg brachte.
    War es der Fall?
    Viel zu lange geschah nichts, dann aber geriet Bewegung in dieses feinstoffliche Wesen, und es verlor plötzlich seine Ruhe und auch die Angriffswut.
    Bisher war es verhältnismäßig still gewesen, nun aber kreiselte es plötzlich herum. Es drehte sich um die eigene Achse, wobei auch das Gesicht in Mitleidenschaft gezogen wurde.
    Suko hörte keinen Schrei, er wußte auch so, daß Johns Kreuz ihn befreit hatte.
    In seinen linken Unterarm kehrte wieder das Gefühl zurück, und von seiner rechten Hand aus jagten das Licht und die Strahlen in die Geisterscheinung hinein.
    Sie rollte sich zwar noch weiter, aber sie begann auch zu zucken, denn das helle Licht des Kreuzes verstörte sie. Es riß die Gestalt nicht nur auf, es zerfetzte sie, es zerstörte den eisigen Todeshauch und befreite dieses Zimmer von der fremden Magie des Teufels.
    Suko hatte gewonnen.
    In einem letzten Zucken flogen auch die Reste davon, gleichzeitig hörte er Angela jubeln und ihren
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