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Das Herz des Loewen

Titel: Das Herz des Loewen
Autoren: Suzanne Barclay
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brannten. Sobald die Salve nachließ, traten die Männer die schwelenden Schafte aus.
    „Erwidert das Feuer! “, rief Ross. „Mal sehen wie’s ihnen gefällt, auf einem brennenden Schiff festzusitzen.“
    Die meisten Pfeile tauchten zischend ins Wasser, aber einige entzündeten die flatternden Segel. Rasch wurden die Planen von züngelnden Flammen aufgefressen, Wutgeschrei drang zum Strand herüber, während der Kapitän seine Leute in die Wanten schickte, um den schlimmsten Alptraum aller Seemänner zu bekämpfen.
    Die Stimme klang seltsam vertraut. Das fand auch Owain. Er warf Ross einen Seitenblick zu. „Hört sich so an wie ...“ „Wie Vater.“ Ross trat vor, ein mörderisches Pfeifen raste heran, und er hob hastig seinen Schild über den Kopf. „Zum Teufel mit ihm! Warum muss er dauernd vorpreschen, ohne überhaupt zu wissen, was los ist?“
    „Wie sollen wir ihm klarmachen, dass wir es sind? Bevor er uns umbringt?“ Dieses Problem löste Ross, sobald der nächste Pfeilhagel verebbte. Er warf den Kopf in den Nacken und stieß den Kriegsschrei der Carmichaels aus, und ringsum stimmten vierzig Männer ein.
    „Carmichael! Carmichael!“, brüllten auch die Sutherlands, und die Felswand warf ein gewaltiges Echo zurück, das aufs Meer hinausdrang.
    Ross hob eine Hand, und das Geschrei verstummte. Angespanntes Schweigen lag über der Küste, während er wartete. Wenn sein Vater das fremde Schiff tatsächlich befehligte, würde er den Kriegsruf für einen Trick halten?
    Und dann drang die wohlbekannte Stimme herüber. „Ross? Bist du’s wirklich, mein Junge?“
    „Aye,Vater!“, rief Ross grinsend zurück.
    „Geht’s dir gut? Du warst so lange weg, und wir dachten
    schon, du wärst tot.“
    „Ich lebe, Vater, aber ich bin müde und hungrig. Wenn du uns erobern willst, beeil dich, denn ich möchte meine Abendmahlzeit bald einnehmen.“
    „Wir kommen sofort!“, lautete die Antwort, die etwas verlegen klang.
    Giles und mehrere Sutherlands gingen ins Dorf, um die Brandschäden abzuschätzen, während Ross wartete, bis die Schiffsbesatzung die Segel strich und den Anker warf. Ein Boot wurde herabgelassen und steuerte auf ihn zu, im Bug saß sein Vater. Lionel watete an Land, immer noch in voller Rüstung, aber ohne den Helm. Wild zerzaust hing sein schweißnasses schwarzes Haar herab. „Ross!“ Freudestrahlend warf er beide Arme um seinen Sohn und erdrückte ihn beinahe.
    „Was machst du hier?“, würgte Ross hervor.
    „Deine Mutter machte sich Sorgen.“ Lionel ließ ihn los, trat zurück und musterte ihn kritisch. „Du hast abgenommen und bist ziemlich blass.“
    Kein Wunder. „Ich musste eine Verfolgungsjagd im Hochland durchführen.“ Und seit Comyns Geständnis fand ich keinen Schlaf, fügte Ross in Gedanken hinzu.
    Sein Vater warf einen vernichtenden Blick auf die Türme von Curthill. „Hast du den Bastard gefangen, Lions Mörder?“
    „Aye“, erwiderte Ross zögernd.
    „Sehr gut. Und die Frau?“
    „Die habe ich geheiratet“, antwortete Ross und wappnete sich gegen einen Wutanfall.
    „Nun, dann bekomme ich hoffentlich einen Enkel, bevor das Jahr zu Ende ist. Im Großen und Ganzen hast du gute Arbeit geleistet“, meinte Lionel und schlug seinem Sohn auf die Schulter. „Warum zuckst du zusammen?“
    „Nur ein kleiner Kratzer.“
    „Lionel Carmichael! Wie konntest du es wagen, ohne mich von Bord zu gehen?“ Verblüfft wandte sich Ross zum Strand und sah seine Mutter aus einem zweiten Boot steigen. „Mama? Oh Vater, du hast Mutter auf einen Feldzug mitgenommen?“
    „Mitgenommen?“ Lionel verdrehte die Augen. „Ich habe Hunter mitgenommen. Aber deine Mama und deine Schwester versteckten sich im Frachtraum. Kannst du dir das vorstellen?“
    „Sogar sehr gut“, entgegnete Ross und dachte an Megan. „Ross, Ross! “ Seine Mutter umarmte Ihn. „Wie dünn du geworden bist! “, klagte sie, nachdem sie ein wenig von ihm abgerückt war. „Und du siehst elend aus.“
    „Ich kam eben erst in die Burg zurück, und als ich nach einer Woche mein erstes Bad nahm, erfuhr ich, dass die Hawk in Flammen steht und das Dorf angegriffen wird.“
    „Dasselbe Schiff, das unseres das letzte Mal beinahe versenkt hat“, verteidigte sich sein Vater. „Ich dachte, diese Schurken hätten dich umgebracht.“
    „Jetzt ist die Hawk in den Händen meiner Freunde,Vater“, versicherte Ross.
    Elspeth kam hinter ihrer Mutter hervor. „Hast du Lions Mörder gefangen, Ross?“
    „Aye.“ Nun sah Ross
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