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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)
Autoren: Hilary Norman
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von dem Behälter.
    » Merde! «
    Mit einer heftigen Bewegung schleuderte er den Behälter von sich, sodass sein Inhalt genau vor Monique ins Wasser fiel.
    Die zu schreien begann.
    Edouard Lazar sprang auf, und all die anderen Leute im und um den Swimmingpool kamen angelaufen, um zu sehen, weswegen sie so schrie.
    Und im nächsten Augenblick war sie nicht mehr die Einzige.

9
    Nur dieser eine Plastikbehälter diesmal, wie Sam und Martinez feststellten, aber ansonsten schienen die Verpackung und der Inhalt, zumindest auf den ersten Blick, identisch zu sein, auch wenn die Handschrift des Täters diesmal weitaus kühner war, mit der klaren Absicht, in aller Öffentlichkeit zu schockieren. Nicht wie bei dem ersten, der an einem privaten Grundstück vertäut worden war.
    Dem Grundstück der Beckets.
    Derselbe Beweis brutaler Gewalt in beiden Fällen. Noch ein menschliches Herz.
    Ein zweites unbekanntes Opfer, das darauf wartete, gefunden zu werden.
    Und diesmal ein Fall für Miami Beach.
    Die Lazar-Kinder waren traumatisiert, aber in der fürsorglichen Obhut ihrer Eltern, die einer behutsamen und kurzen Vernehmung der Kinder zugestimmt hatten. Aber keines der beiden hatte irgendein Verbrechen beobachtet, und ihre Zeugenaussage beschränkte sich im Grunde auf die Entdeckung.
    Immerhin gab es rund um das Luxusresort jede Menge Überwachungskameras, und sowohl das Management als auch die Mitarbeiter waren entsetzt, kooperativ und hoch effizient, äußerst bemüht, die Polizei zu unterstützen, um den Pool so rasch wie möglich wieder öffnen und zur Normalität zurückkehren zu können.
    Gute Chancen also, dachten die Detectives, während sie die Aufzeichnungen der Überwachungskameras durchgingen, dass sie zumindest den Augenblick sehen würden, in dem das Dingi in den Pool gesetzt worden war. Sie rechneten mit einer Verkleidung, und aller Wahrscheinlichkeit nach mit jemandem, der in keinem unmittelbaren Zusammenhang zum Täter stand, jemandem, der für diese Aufgabe angeheuert worden war.
    »Scheiße!«, fluchte Martinez.
    Keiner von ihnen hatte mit dem gerechnet, was sie sahen.
    Ein kleines Kind, vermutlich nicht älter als fünf oder sechs, von Kopf bis Fuß in einen viel zu langen Kapuzen-Bademantel gehüllt, sodass eine sofortige oder wenigstens spätere Identifizierung unmöglich war, sodass sie sich nicht einmal sicher sein konnten, ob die kleine Person, die das gelbe Dingi umklammert hielt, männlich oder weiblich war.
    »Könnte« – Martinez zögerte – »wie nennt man das heutzutage ... ein kleinwüchsiger Mensch sein?«
    »Es ist ein Kind«, erwiderte Sam. »Sieh dir den Gang an, die Bewegungen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte sein Partner. »Weißt du noch diesen einen Gruselfilm, wo Donald Sutherland dachte, es wäre ein Kind in einem Regenmantel?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Das hier ist ein Kind.«
    Und es war nur ein kleiner und unbefriedigender Teil der Geschichte, denn als das Dingi in den Swimmingpool platschte, war es leer gewesen; und das Kind mit der Kapuze hatte sich abgewandt und war im Gewühl der Gäste über einen der gepflasterten Wege, die vom Poolbereich wegführten, verschwunden und nicht mehr zu sehen gewesen.
    »Vielleicht hat irgendwo jemand gewartet, um ihm den Bademantel auszuziehen«, sagte Sam. »Damit das Kind noch schwerer zu erkennen ist.«
    Zehn Minuten später sahen sie auf den Aufnahmen ein Spiel, das im Pool stattfand, mit vielleicht einem Dutzend Jugendlichen, die so ausgelassen herumtobten, dass ein paar Schwimmer, die es gern etwas ruhiger hatten, lieber in Deckung gingen.
    Als das Spiel vorbei war, lag die scharlachrote Schachtel in dem Dingi.
    Sie sahen sich die Szene immer wieder an.
    »Nichts«, sagte Sam.
    Nicht ein Hinweis darauf, wer sie dorthin gelegt hatte.
    Nicht eine Spur des Kindes mit der Kapuze, nachdem er oder sie den Bereich verlassen hatte.
    Die größten Chancen auf eine Identifizierung würden sie haben, wenn die Aufnahmen verbessert und gründlicher untersucht worden waren, aber bis dahin würde das Kind bestimmt längst verschwunden und weniger leicht aufzuspüren sein. Zufällige Gäste konnten ungehindert kommen und gehen, um in einem der Restaurants oder dem Deli oder dem Café etwas zu essen – oder auch nur, um den Ort auszuforschen. Und selbst wenn das Kind ein rechtmäßiger Gast war, wenn man es vielleicht aufgefordert hatte, das Dingi zu tragen, etwa im Rahmen irgendeines Spiels, und es ihnen tatsächlich gelingen sollte, das Kind zu
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