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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)
Autoren: Hilary Norman
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hören, sie wolle, dass er wieder eine Gefährtin fände; und zweitens hatten Judys beide Söhne – wie auch der Rest der Familie – Mildred ebenso sehr ins Herz geschlossen wie David selbst.
    Respekt hatte für sie alle an erster Stelle gestanden. Respekt für eine Frau, deren Lebensweg härter gewesen war, als sich jeder von ihnen wirklich vorstellen konnte. Eine Frau aus konventionellen Familienverhältnissen, die so viel für den Mann aufgegeben hatte, den sie liebte, und die dann, nachdem sie ihn verloren hatte, dem Komfort und der Konvention den Rücken gekehrt und sich für ein Leben auf der Straße entschieden hatte.
    Und genau dort hatte Sam sie ursprünglich kennengelernt, kurz bevor die Gewalt in Gestalt eines psychotischen Killers – Cals des Hassers – ihr auch dieses Leben entrissen, sie aber glücklicherweise auch zu Sams Familie und in ihrer aller Leben geführt hatte.
    Cal der Hasser, für tot gehalten bis zum letzten Frühjahr, als er Sam geschrieben hatte.
    Er war nicht tot.
    Er war noch immer am Leben und somit eine Bedrohung für die ganze Familie Becket.
    Denn Cal der Hasser, ein mehrfacher Mörder, war zugleich Grace’ Stiefbruder Jerome Cooper, Sohn von Frank Luccas zweiter Ehefrau. Ein junger Mann, der dazu erzogen worden war, sowohl Grace als auch Claudia zu hassen.
    Obwohl die Person, die er von allen am glühendsten zu hassen gelernt hatte, Sam war, weil Jerome Cooper auch als Rassist erzogen worden war. Und Samuel Lincoln Becket war ein afroamerikanischer, adoptierter Jude, der mit einer der Frauen verheiratet war, die Cooper verabscheute, und der, in den Augen des Killers, dafür gesorgt hatte, dass er alles verlor, was ihm lieb gewesen war.
    Cal/Cooper war noch immer irgendwo dort draußen.
    Aber zumindest in diesem Augenblick herrschte Glück im Becket-Clan über die Verbindung zweier weiterer Leben.

6
    13. April
    Keine Herzen oder anderen lebenswichtigen Organe waren von Labors oder Krankenhäusern als vermisst gemeldet worden. Keine Toten aus Leichenschauhäusern oder Bestattungsinstituten oder Krankenhäusern oder irgendwo sonst gestohlen worden.
    Keine Leiche abzüglich eines Herzens war aufgetaucht.
    Noch nicht.
    Aber Sam hätte um all sein Hab und Gut gewettet, dass sie es mit einem Mord zu tun hatten.
    Man würde versuchen, die DNA des Herzens mit der CODIS-Datenbank abzugleichen. Aber bis entweder das zu einem Erfolg führte oder eine verstümmelte Leiche gefunden wurde oder eine Vermisstenanzeige eine Übereinstimmung ergab, gab es kaum etwas zu ermitteln. Keine Fingerabdrücke auf der scharlachroten Geschenkschachtel oder auf der Schleife oder auf der Polypropylenleine – nicht so robust wie Nylon, wie Martinez erfahren hatte, und hart in den Händen, aber von manchen Leuten dennoch als preiswerte Ankerleine verwendet.
    »Und von Wasserskifahrern als Schlepptau«, erläuterte er Sam mit seiner leicht akzentuierten Stimme, »und von Campern, und sogar als Wäscheleine.« Er zuckte mit den Schultern. »Mit anderen Worten, so häufig wie Käfer in den beschissenen Everglades.«
    »Fast, nehme ich an«, sagte Sam.
    Genau wie die anderen Gegenstände, die alle in jedem beliebigen Geschäft oder online leicht erhältlich waren – auch wenn Miami-Dade die leise Hoffnung hatte, die Herkunft und, wer weiß, vielleicht den Käufer des Spielzeug-Dingis zu ermitteln.
    Sie waren zwar nicht Miami Beach unterstellt, aber die beiden Detectives, die den Fall bearbeiteten, waren gut, und Sam und Martinez hatten ohnehin schon genug um die Ohren, wie üblich im Department für Gewaltverbrechen. Zwei Fälle schwerer Körperverletzung in den letzten beiden Wochen, drei Fälle häuslicher Gewalt im selben Zeitraum, und der Vergewaltiger einer fünfundsechzigjährigen Witwe an der Nordküste wurde dringend gesucht, bevor er erneut zuschlug.
    Und privat stand bei Sam die Hochzeit seines Vaters ins Haus, bei deren Vorbereitung er mithelfen musste.
    Obwohl es ursprünglich Sam gewesen war, der Mildred Bleeker in ihren Tagen als Obdachlose kennengelernt hatte, war es Grace, der Mildred als Erste einen echten Einblick in ihre persönliche Geschichte gewährt hatte.
    Mildred hatte etwa achtzehn Monate zuvor begonnen, für sie zu arbeiten, hatte sie in ihrem Büro unterstützt und sich rasch unentbehrlich gemacht – was David nicht überraschte, dessen eigenes Büro sie bereits organisiert hatte –, und die beiden Frauen hatten einander mit stiller Wärme und gegenseitigem Respekt
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