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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown
Autoren: Emilie Richards
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bin froh, dass du dabei bist.“
    „Das würde ich mir nie entgehen lassen. Ich gehöre jetzt zur Familie. Fast wie Bruder und Schwester.“
    „Wage es nicht!“
    „Du siehst mich wohl anders?“
    Sie sah allerhand in ihm, aber Geschwisterliebe kam dabei nicht auf. „Immer schön der Reihe nach, wie abgesprochen, okay?“
    „Ich wollte es ja nicht anders. Mein Fehler.“ Noch einmal berührte er ihre Wange, diesmal einfach so. Dann verschwand er nach draußen.
    Faith kehrte ins Wohnzimmer zurück. Lydia war blass und knetete ihre Hände, eine für sie so untypische Geste, dass bei Faith sofort Mitgefühl aufkam. Ganz gleich, wie grundlegend Lydia sich verändert hatte, so offen würde sie ihre Gefühle wohl auch in Zukunft selten zeigen.
    „Bist du dir sicher, dass du Remy und Alex dabeihaben willst?“ fragte Faith. „Ich kann David anrufen ...“
    „Nein, sie werden dafür sorgen, dass Karinas Kinder sich hier wohl fühlen.“
    Sie fürchtete sich vor der Begegnung mit Karinas Kindern. Sie hatte zwei Enkel, acht und neun, die sie nicht kannte. Auf den Fotos, die Karina geschickt hatte, hatte Jeremy rotes Haar wie Alex, allerdings völlig glatt, und Jodys Haar war dunkel und gelockt wie das von Karina, Pavel – und Dominik. Aber sie waren doch Fremdefür sie, völlig unbekannte Wesen, und Faith wusste, wie nervös ihre Mutter das machte.
    „Ich bin nicht gerade eine vorbildliche Oma gewesen“, sagte Lydia. „Was, wenn ich es nicht besser kann?“
    „Du wirst sie lieben, und sie werden dich lieben.“
    „Remy und Alex wissen nicht recht, was sie von mir halten sollen.“
    „Tja, du hast dich in den letzten paar Monaten so sehr verändert, dass sie etwas verwirrt sind. Aber die Großmutter, die jetzt zum Vorschein kommt, gefällt ihnen.“
    „Ich habe keine Ahnung, was ich den Leuten erzählen soll.“
    Lydia würde der Öffentlichkeit eine ganze Menge erklären müssen, aber bis jetzt wusste außerhalb der Familie niemand, dass Hope wieder aufgetaucht war. Sie wollten einander erst kennen lernen, bevor die Behörden und die Medien einen Riesenzirkus aus der Sache machen würden.
    Faith dachte, dieses Thema könne ihre Mutter ein wenig von ihrer Nervosität ablenken. „Mir fällt jemand ein, mit dem du reden könntest, wenn es so weit ist. Ich kenne den Richtigen für diese Story.“
    Lydia klang skeptisch. „Pavel und du, ihr habt Wunder bewirkt, und ich habe volles Vertrauen zu euch. Aber mit jemandem von der konservativen Presse will ich nicht ...“
    „Du glaubst offenbar, nur weil ich jahrelang mit David verheiratet war, würde ich nur solche Leute kennen.“
    Ihre Mutter schwieg. Auch eine Antwort.
    „Die Konservativen würden sich auch sofort auf Dads Rolle bei dieser Geschichte stürzen“, meinte Faith. „Das würde ihm wohl nicht gefallen.“
    „Wer dann?“ fragte Lydia schließlich.
    „Ham.“
    „Davids Liebhaber?“
    „Oh Mann, wie sich das anhört! Aber ja, er wäre der Richtige. Abraham Stein. Er kennt die Geschichte schon. Alex und Remy haben letzte Woche ein paar Nachmittage bei Ham und David verbracht. Alex redet mit seinem Dad unheimlich gern über Karina, da wir ihm eingeschärft haben, dass er sonst noch mit keinem darüber sprechen darf. Und ...“
    „Du hast sie dahin gehen lassen? In diese Wohnung?“
    „Ihr Dad ist schwul, und sein Freund ist ein netter Kerl. Mehr oder weniger ein Stiefvater.“
    „Faith!“
    Faith lachte. „Weißt du, du wirst dich daran gewöhnen müssen. Ich selbst werde ihm wahrscheinlich nie ganz unvoreingenommen gegenübertreten können, aber ich bin nicht so verblendet, seine Redlichkeit in Frage zu stellen.“
    „Du hast dich auch ganz schön verändert.“
    „Glaub mir doch, er ist der Richtige für diese Geschichte. Er wird diskret sein und fair und korrekt darüber schreiben. Er hat zu viel zu verlieren, wenn er das nicht tut, denn David wird nichts dulden, was die Kinder verletzen könnte.“ Faith konnte sehen, dass es ihr gelungen war, ihre Mutter abzulenken. Lydia fixierte sie, als wolle sie Faith all ihre Geheimnisse entreißen.
    „Du bist über David hinweg, was? Sonst könntest du nicht so gelassen über ihn reden.“
    „Ich bin wirklich zuversichtlich, dass wir irgendwann wieder gute Freunde sein werden. Er hat mir zwei wunderbare Kinder geschenkt. Dafür werde ich ihm immer dankbar sein, auch wenn er mir sehr wehgetan hat.“
    „Wenn du mir rätst, unseren Familienskandal dem Lover deinesExmannes anzuvertrauen, dann seid
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