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Das Haus der Tänzerin

Das Haus der Tänzerin

Titel: Das Haus der Tänzerin
Autoren: Kate Lord Brown
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dich warten.«
    »Sie ist nicht da«, rief Emma. »Delilah ist weg, und sie hat mein Baby mitgenommen!«
    »Ach, mein liebes, liebes Mädchen, das ist ja schlimmer, als ich dachte.« Freya stellte eine lederne Reisetasche im Gang ab.
    »Freya? Charles?« Emma wirbelte herum. »Was macht ihr denn hier?«
    »Wir dachten, du bräuchtest vielleicht Hilfe wegen Delilah«, sagte Charles. »Aber offenbar sind wir zu spät. Wo warst du denn nur? Wir saßen den ganzen Tag im Café. Dein Handy war ausgeschaltet.«
    Zitternd legte Emma das Küchentelefon auf. »Sie hat das Baby mitgenommen.«
    Freya umarmte sie einen Moment fest, bevor sie sagte: »Ich wusste, dass sie zu vielem fähig ist, aber damit schießt sie den Vogel ab. So. Hast du die Polizei schon angerufen?«
    »Die Polizei?«, fragte Luca. »Halten Sie das für nötig?«
    »Ja«, sagte Freya bestimmt. »Wir wollten dich nicht damit belasten, was mit Delilah los war, Emma. Sie ist nicht sehr stabil.« Luca holte sein Mobiltelefon heraus.
    »Wann war sie das je?«, brummte Charles und setzte sich auf einen Stuhl. Er sah sich in der Küche um. »Erstaunlich. Es hat sich überhaupt nicht verändert.«
    »Was meinst du mit nicht sehr stabil?« Emmas Herz raste.
    »Es kommt sicherlich alles in Ordnung«, sagte Freya, während Luca mit der Polizei sprach.
    »So, sie sind auf dem Weg«, sagte er.
    »Emma, setz dich hin, ich mache Tee«, schlug Freya vor.
    »Tee? Ich will keinen Tee!«, rief sie, aber Freya stand bereits vor dem Wandschrank neben dem Herd.
    »Dort hat Rosa auch den Tee aufbewahrt.« Sie zündete das Gas unter dem Wasserkessel an und warf Teeblätter in die Kanne. »Wir können nichts tun, bevor die Polizei hier ist. Du kannst mir aber erzählen, was los war.«
    »Ich hole die Familie. Wir brauchen jede Hilfe, die wir nur bekommen können«, sagte Luca. Er beugte sich zu Emma hinunter und küsste sie zärtlich. »Es wird alles gut. Wir finden Joseph, das weiß ich.«
    Freya sah ihm nach, als er hinausging. »Luca?«, fragte sie Emma.
    »Ja, es tut mir leid, ich hätte euch vorstellen sollen.«
    »Dafür ist noch genügend Zeit. So, du musst jetzt klar denken«, sagte sie. »Setz dich, um Gottes willen, mal hin, da wird einem ja ganz schwindelig. Du musst dir deine Energie sparen. Hast du etwas gegessen?«
    »Nein, nicht mehr seit heute Morgen.«
    »Gut.« Sie suchte in den Schränken, bis sie das Brot gefunden hatte. »Tee mit Zucker und Toast. Ich mache genug für alle.«
    Emma wusste, dass es keinen Sinn hatte, zu widersprechen. In einer Krise war das immer Freyas erste Reaktion. »Ich bin froh, dass ihr beide da seid.« Emma nahm Charles’ Hand. »Ich verstehe alles. Ich weiß, was in Spanien geschehen ist.« Sie vergrub das Gesicht an Charles’ Schulter, während er sie umarmte. »Danke. Mir ist klar, was ihr getan habt, für Mum.«
    »Wir haben nur getan, was getan werden musste, damit sie in Sicherheit war.« Er warf Freya einen kurzen Blick zu. »Und wir würden es sofort wieder tun.«
    Die Küchenuhr zählte tickend die Minuten. »Manche Dinge ändern sich nie.« Charles trank seine Tasse leer und blickte hinaus in den Garten. Der Himmel draußen hatte sich dunkler gefärbt. Charles fuhr zusammen, als das erste Feuerwerk losging. »Wo, zum Teufel, bleibt die Polizei?«
    »Hier braucht alles seine Zeit.« Emma blickte hoch, als die Tür aufging und Dolores hereinkam.
    »Luca hat mich angerufen«, sagte sie. »Wir waren auf dem Weg zu den Feiern, aber wir sind gekommen, um zu helfen.« Hinter ihr tauchte Solé auf, sie hatte verweinte Augen.
    »Es ist alles meine Schuld. Ich habe deiner Freundin vertraut«, sagte sie.
    Emma umarmte sie. »Nein, es ist nicht deine Schuld. Du hast es nicht gewusst.«
    Draußen wurden Autotüren zugeschlagen, Schritte kamen den Weg herauf. Freya kam der Polizei zuvor. »Wo könnte sie sein?« Sie warf einen Blick auf das Notizbuch neben dem Telefon und entdeckte Delilahs Handschrift. »Hotel Ad Hoc?«
    »Das liegt in der Nähe der Kathedrale«, sagte Dolores. »Sie ist in die Stadt gefahren.«
    »Lila ist zu schlau, um einfach eine Adresse herumliegen zu lassen«, sagte Emma.
    »Es ist zumindest ein Anfang.«
    Emma sprach rasch mit den Polizisten. »Hier ist das neueste Foto, das ich von ihr habe.« Sie reichte ihnen die letzte Broschüre über das Firmenprofil von Liberty Temple. Sie blickte auf, als Luca mit Paloma und Olivier auftauchte.
    »Guten Tag«, sagte Charles und trat vor. Er streckte die Hand aus. »Das ist
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