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Das Haus der Tänzerin

Das Haus der Tänzerin

Titel: Das Haus der Tänzerin
Autoren: Kate Lord Brown
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findest du es?«
    Luca hob die Hand, die sie noch umfasst hielt, und atmete ein. Er hatte das Gefühl, nach einem langen Schlaf aufzuwachen. Emma löste den Schal. »Ich glaube, du kannst zaubern.« Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und schloss die Augen, während er sie küsste. Die Luft um sie herum schien sich auszudehnen, als ihre Lippen sich berührten. Der Schal fiel auf den Boden und verschwand im Dunkeln, während sie einander umschlangen. Er murmelte ihren Namen, küsste ihren Hals.
    »Was hast du da gemischt?« Er lächelte und atmete tief durch.
    »Ein Geheimnis.« Sie hörte Concepcións Schritte im Gang. Emma wandte sich wieder zum Tisch und beschriftete ein Etikett, das sie auf das Fläschchen klebte. Sie steckte den Stöpsel hinein, da zog Luca sie zu sich. Er küsste sie, ein Kuss, wie er ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Er hatte das Gefühl, zu fallen, ohne jede Angst. Die Tür ging knarzend auf, und er trat atemlos einen Schritt weg von ihr.
    » Oh, me gusta .« Concepción kam mit einem Teetablett auf sie zugetrippelt, auf dem eine Karaffe mit Sherry stand. Das geschliffene Glas glitzerte in dem dunklen Licht. »Sehr maskulin. Sehr …« Mit funkelnden Augen sah sie die beiden an. »Es erinnert mich ein bisschen an Peau d’Espagne.«
    »Das freut mich. Das war genau das, was mir vorschwebte.«
    »Aber da ist noch etwas dabei … Moschus ist es nicht, oder?«
    »Ambergris«, sagte Emma.
    »Ah, interessant.« Concepción stellte den Sherry ab und blickte sie wissend an. »Mir gefällt diese Mischung. Sehr aphrodisierend. Ich glaube, das wird etwas. Wie wollen Sie es nennen?«
    Emma lächelte. Es gab nur einen Namen, der infrage kam. »Duende.« Sie wandte sich der alten Frau zu. »Ich bezahle Ihnen natürlich die Inhaltsstoffe«, sagte sie und griff nach ihrer Tasche.
    »Auf keinen Fall.« Concepción klatschte in die Hände. »Und, was meinen Sie?« Sie schenkte ihnen allen ein Glas Sherry ein und bot ein Tellerchen mit Salzmandeln dazu an.
    Emma sah Luca an, und er erkannte das Echo seines Verlangens in ihrem Blick. »Es wäre mir eine Ehre, Ihre Arbeit fortsetzen zu dürfen. Es wäre wunderbar, wenn Sie mir alles beibringen, was Sie wissen.«
    »Was hast du vor, Concepción?«, fragte Luca sie. Er leckte sich das Salz von den Lippen, spürte, wie ihm der Sherry warm durch die Kehle lief.
    »Ich gehe in den Ruhestand. Meine Schwester lebt in Málaga. Sie hat mich gefragt, ob ich nicht zu ihnen ziehen möchte. Dieses Haus ist bereits verkauft. Sie wollen irgendeine Touristenattraktion daraus machen.« Sie wies zu den Parfums hin. »Mir ist nur wichtig, dass das hier weitergeführt wird.«
    »Ich glaube«, sagte Emma und blickte Luca an, »das ist der Anfang.«

65

    Valencia, März 2002
    Luca vergrub das Gesicht in Emmas Haaren, als sie die Tür zur Villa del Valle aufschloss. »Du riechst wundervoll.«
    »Ich rieche nach Sex«, flüsterte sie und drehte sich zu ihm um. Der Sonnenuntergang war berauschend, der Himmel über ihnen glühte bernsteingelb und rosafarben.
    »Ganz genau.« Er küsste sie. »Das mit den Orangenblüten solltest du bleiben lassen. Wenn du einen Duft kreieren könntest, mit dem sich Männer so fühlen, wie ich mich in diesem Moment fühle …«
    »Das ginge schon, etwas Aphrodisierendes.«
    »Mehr als das.« Er fuhr ihr mit den Fingerspitzen am Kinn entlang. » Duende … Magie … Liebe.«
    »Du liebst mich? Du. Liebst. Mich …« Sie lachte leise.
    »Ich habe dich vom ersten Moment an geliebt, als ich dich gesehen habe.«
    In dem Augenblick, in dem sie die Tür aufdrückte und im Inneren des Hauses alles still war, wusste Emma, dass etwas nicht stimmte. Normalerweise hörte sie Solés Radio, während sie bügelte, oder Josephs Teletubbies-DVD. Ihre Absätze klackerten über die Fliesen, als sie durch das dunkle Haus ging. Ihr fiel auf, dass Delilahs Gepäck weg war. Vom Telefon in der Küche aus rief sie Solé auf dem Handy an.
    »Digame«, meldete sich das Mädchen. Emma hörte Gelächter im Hintergrund.
    »Solé? Wo bist du?«
    »Ich? Ich bin im Dorfpark. Die Cremà-Feiern gehen bald los.«
    »Komm nach Hause. Wie geht es Joseph?«
    »Joe? Ist er nicht bei dir?«
    Panik ergriff sie. »Nein. Ich habe ihn bei dir gelassen. Ich habe dir gesagt …«
    »Aber sie hat gesagt, es wäre in Ordnung.«
    »Wer? Wer hat gesagt, es wäre in Ordnung?«
    »Deine Freundin hat gesagt, sie würde mit ihm spazieren gehen. Sie meinte, du wärst bald wieder zu Hause, und sie würde auf
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