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Das Gutachten

Das Gutachten

Titel: Das Gutachten
Autoren: Sina Cartier
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über die Lippen: »Mmmmmh, köstlich. Du weißt, wie gerne ich Meeresfrüchte
mag.«
    Dabei grinste er sie so
frech und frivol an, dass Sandra ihren inneren Stimmen mit einem Schlag
Redeverbot erteilte und ihre linke Augenbraue hob. »Soooo? Und was will mir das
jetzt sagen?«
    Chris hatte eine weitere
Krabbe zwischen Daumen und Zeigefinger und führte seine Hand zu Sandras Mund.
»Also, ich bemerke regelmäßig die aphrodisierende Wirkung von Meeresfrüchten
und bekomme danach immer eine unglaubliche Lust auf dich.« Dabei schob er die
Krabbe in Sandras geöffneten Mund. Mit der freien Hand streichelte er über
ihren Po und zog sie ganz dicht an sich heran.
    Alles, was Sandra eben
noch gedacht und gefühlt hatte, war in diesem Moment vergessen und sie
erwiderte seinen Kuss voller Hingabe.
    »Doch erst wird gegessen«,
sagte sie neckisch, als sie sich aus seiner Umarmung löste und ihm zuzwinkerte.
    Chris grinste unverhohlen
gierig zurück und setzte sich genüsslich auf den Stuhl. »Natürlich, erst die
Meeresfrüchte...«

Kapitel 6
     
    »Hallo Roland, hier ist
Ferdi. Ich muss dringend mit dir reden. In Ruhe. Kannst du heute um 17 Uhr in
den Club kommen? Bitte! Es ist wirklich wichtig. Danke! .... Ich ... ich
brauche deine Hilfe.«
    Polizeichef Roland
Kalthoff wunderte sich sehr über die Nachricht seines Freundes Ferdinand von
Gerber auf seiner Mailbox. Sie gingen regelmäßig gemeinsam zum Golfen, hatten
sich aber erst vorgestern auf dem Platz getroffen.
    Er ließ die letzte
Begegnung noch einmal Revue passieren und tatsächlich bemerkte er im Nachhinein
eine gewisse aufgesetzte Fröhlichkeit bei Ferdi. Sie kannten sich schon seit
der gemeinsamen Zeit im Marinekorps und Ferdi war immer der Vernünftigere und
Ruhigere von den beiden gewesen. Durchaus für jeden Spaß zu haben, aber nie
jemand, der über den Durst trinkt, die Nächte durchmacht oder seine sonstigen
Grenzen nicht kennt.
    Daher hätten Kalthoff die
etwas zu lauten Lacher, die zu lustigen Anekdoten von früher und die allgemeine
Redseligkeit seines Freundes vor zwei Tagen gleich auffallen müssen. Der
Polizeichef ärgerte sich, dass er Ferdi nicht darauf angesprochen hatte.
    Roland Kalthoff wählte
sofort den Rückruf, landete aber leider ebenfalls nur im Mailboxsystem. Er
bestätigte kurz den Termin, zögerte einen Moment und legte auf. Nachdem er sich
noch einmal gesammelt hatte, rief er erneut an: »Ferdi, ich mache mir ein paar
Sorgen. Wenn ich dir helfen kann, melde dich ruhig vorher. Ansonsten bis
später. Mach’s gut.«
    Bevor er sich ein wenig
verwirrt wieder seiner Arbeit widmete, rief Kalthoff kurz bei seiner Frau an,
um sich für das Abendessen zu entschuldigen.
     
    *  *  *
    »Danke, dass du es so
kurzfristig einrichten konntest!« Ferdinand von Gerber wartete schon auf dem
Parkplatz, als Kalthoff aus seinem Wagen stieg.
    »Natürlich. Ich habe mir
Sorgen gemacht. Du klangst wirklich besorgt.«
    »Das bin ich auch. Aber
lass uns auf den Platz gehen. Du weißt, ich kann mich zwischen zwei Abschlägen
am besten entspannen. Und dann erzähle ich dir alles.«
    Sie meldeten sich an,
zogen sich um und betraten den Platz, der glücklicherweise recht leer war. Es
war ein exklusiver Club und Diskretion stand für alle Mitglieder an oberster
Stelle. Jeder wusste, wie heilig den anderen Spielern ihre Runden waren und so
ließ man sich gegenseitig in Ruhe. Auf diesem Rasen wurden Geschäfte
abgeschlossen, komplizierte Rechtsfälle mit Anwälten durchdiskutiert, private
Probleme gelöst und auch manchmal einfach nur Golf gespielt.
    »Ich habe einen großen
Fehler gemacht, ich war ein Idiot.« Die beiden Freunde schritten ohne Eile
ihren Bällen hinterher. Natürlich war das Spiel Nebensache, aber es tat
schlichtweg gut, zwischendurch den Schläger zu schwingen und die kleine Kugel
so weit wie möglich wegzudreschen.
    »Vor zwei Wochen war ich
mit ein paar Geschäftspartnern nach der Messe unterwegs und naja, jedenfalls
sind wir am Ende in einer Bar gelandet.«
    Ferdinand machte eine
Pause, um einen weiteren Ball zu schlagen und Kalthoff ließ in erst einmal in
Ruhe. Ihm war klar, dass nach diesem geheimnisvollen Vorlauf mehr kommen würde
als ein einfacher Seitensprung.
    Ok, Ferdinand war seit
vielen Jahren verheiratet und hatte zwei inzwischen erwachsene Kinder. Es wäre
aber nicht der erste Fehltritt gewesen und es musste dieses Mal mehr passiert
sein, denn Ferdi schien wirklich besorgt zu sein.
    Die Sonne blendete Roland
ein wenig, aber er war
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