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Das grosse Muminbuch

Das grosse Muminbuch

Titel: Das grosse Muminbuch
Autoren: Tove Jansson
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immerzu auf einem Ausflug sein, fuhr die Mutter zögernd fort. Er muss ja zu Ende gehen. Ich habe solche Angst, dass plötzlich wieder Montag ist, und dann werde ich nicht glauben können, dass dies alles richtig war ... Sie verstummte und schaute unsicher zum Vater hinüber.
    Aber natürlich ist es richtig, sagte der Vater erstaunt. Es geht doch sehr gut, wenn jeden Tag Sonntag ist. Das war es ja, was uns immer mehr verlorenging.
    Worüber redet ihr? fragte die Kleine My.
    Mumintroll streckte die Beine aus, er war ganz kribblig, überall. Er konnte nur an die Morra denken. Ich glaube, ich gehe ein bisschen hinaus, sagte er.
    Die anderen schauten ihn an.
    Ja, ich will ein bisschen Luft schnappen, sagte Mumintroll ungedul­dig. Ich will hier nicht sitzen und jammern, ich will mich bewegen.
    Na, hör mal, begann der Vater. Doch die Mutter sagte, geh ruhig.
    Was ist denn in ihn gefahren, fragte der Vater, als Mumintroll ge­gangen war.
    In seinen Beinen kribbelt es, sagte die Mutter. Er weiß es selbst nicht. Du meinst, er sei immer noch klein.
    Aber das ist er doch, sagte der Vater erstaunt. Natürlich ist er noch klein.
    Die Mutter lachte und stocherte im Feuer. Eigentlich war es viel gemütlicher als das Kerzenlicht.
    Die Morra wartete auf dem Sandstrand. Mumintroll kam der Morra ohne Sturmlicht entgegen, er blieb beim Boot stehen und schaute sie an. Er konnte nichts anderes tun.
    Das bange Herz der Insel schlug im Boden, die Nacht war voll von Veränderungen. Er hörte die Steine und die Bäume, die flüsternde, stöhnende Wanderung über die Insel, und auch dagegen konnte er nichts tun.
    Und plötzlich begann die Morra zu singen. Sie fing mit ihrem Freu­denlied an und schaukelte mit wehenden Röcken hin und her, sie stampfte im Sand umher und zeigte auf jede Art, wie sie sich freute, dass er gekommen war.
    Mumintroll tat einen Schritt vorwärts, er war äußerst überrascht. Kein Zweifel, die Morra freute sich, dass er gekommen war. Sie küm­merte sich nicht um die Laterne. Sie freute sich, weil Mumintroll ge­kommen war, um sie zu sehen.
    Er stand ganz still, während die Morra zu Ende tanzte. Er sah, wie sie das Ufer entlang schlich und dann, wie sie verschwand. Danach ging Mumintroll durch den Sand, er fühlte ihn. Er war nicht mehr ge­froren. Der Sand war wie sonst, und er kroch nicht davon. Er lauschte, aber er hörte nur die Brandung. Es war, als sei die Insel eingeschlafen, ganz plötzlich in tiefen Schlaf geglitten.
    Mumintroll ging nach Hause. Die anderen hatten sich schlafen ge­legt, und im Herd war nur noch wenig Glut. Er kroch in sein Bett und rollte sich zum Schlaf zusammen.
    Was hat sie gesagt, flüsterte My.
    Sie war froh und zufrieden, flüsterte Mumintroll zurück. Sie hat keinen Unterschied gemerkt.
    Am Geburtstagsmorgen des Fischers war der Himmel immer noch so klar, und der Südwestwind hatte sich nicht ein bisschen gelegt.
    Aufwachen, sagte der Vater. Alles ist wieder gut.
    Die Mutter steckte die Nase aus den Decken. Ich weiß, sagte sie.
    Du weißt überhaupt nichts, rief der Vater stolz. Die Insel hat sich beruhigt, sie hat keine Angst mehr. Die Büsche sind wieder nach Hause gegangen, und die Bäume folgen so schnell sie können. Was sagst du jetzt?
    Nein, wie schön, sagte die Mutter und richtete sich auf. Weißt du, es wäre recht mühsam gewesen, Geburtstag zu feiern, während einem die Bäume um die Füße springen. Und wie viel Schmutz sie herein­gebracht hätten ... Sie überlegte einen Augenblick und fügte dann hinzu, ich möchte wissen, ob sie zu ihren alten Plätzen zurückkehren oder sich neue suchen, da sie nun einmal unterwegs sind. Sobald sie sich entschieden haben, werde ich ihnen ein bisschen Tang um die Wurzeln legen.
    Ihr seid so bürgerlich, klagte die Kleine My.
    Sie stand mit enttäuschtem Gesicht am Fenster. Nun wird alles wie­der wie gewöhnlich ... Ich war so sicher, dass die Insel sinken oder davonschwimmen würde oder in die Luft fliegen. Niemals geschieht etwas im Ernst.
    Sie blickte Mumintroll vorwurfsvoll an. Er blickte zurück und lachte. Allerdings, sagte er, einen ganzen Wald wieder zurückbringen, das kann nicht jeder!
    Da hast du etwas gesagt, rief der Vater begeistert. So etwas kann wirklich nicht jeder. Und noch schöner ist es, hinterher darüber nichts zu sagen.
    Es gibt gewisse Leute, die reichlich guter Laune sind, sagte die Kleine My. Es wäre besser, wenn sie auf ihre Whiskykiste achtgäben.
    Der Vater und Mumintroll stürzten ans Fenster. Sie
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