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Das grosse Muminbuch

Das grosse Muminbuch

Titel: Das grosse Muminbuch
Autoren: Tove Jansson
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reden. Mumintroll ließ sich mit einer Welle weiter hinaustreiben, sie trieb ihn an die Kiste heran, während sich am Ufer der Vater mit beiden Pfoten gegen den Fels stemmte.
    Jetzt hatte Mumintroll die Kiste erreicht, sie war schwer, mit einem Hanfseil als Griff. Der Strick um Mumintrolls Bauch spannte sich, er wurde hineingeholt, es war das aufregendste und gefährlichste Spiel, das er je erlebt hatte. Voller Triumph. Und er spielte es mit seinem Vater!
    Sie bekamen die Kiste auf den Berg hinauf, sie war unbeschädigt. Es war eine große schöne ausländische Kiste mit Whisky, und der Text außen war in Rot und Blau und mit Verzierungen aufgemalt.
    Vaters Blicke gingen zum Meer. Er betrachtete sein Meer mit einer Mischung aus Staunen und Bewunderung. Die Wellen waren jetzt sehr grün und hatten in ihren Spitzen das rote Licht der Abendsonne.
    Nachdem sich der Fischer mit einem Glas Whisky gestärkt hatte, wurde er hinüber auf die Insel geangelt. Die Mutter stand da und war­tete mit den alten Kleidern des Leuchtturmwärters über dem Arm. Sie hatte sie in der untersten Kommodenschublade gefunden. Diese Hosen mag ich nicht, sagte der Fischer und klapperte mit den Zähnen. Sie sind hässlich.

    Jetzt gehen wir hinter einen Stein und ziehen uns um, sagte die Mutter bestimmt Es ist völlig gleichgültig, ob die Hosen hässlich sind oder nicht. Sie sind warm, und sie haben einem ehrlichen Leuchtturm­wärter gehört, für den man sich nicht zu schämen braucht. Auch wenn er melancholisch war.
    Sie gab ihm die Kleider und schob ihn hinter einen Stein.
    Wir haben eine Kiste Whisky gefunden, berichtete Mumintroll.
    Fein, sagte die Mutter. Dann müssen wir einen Ausflug machen.
    Der Vater lachte und sagte, du mit deinen Ausflügen.
    Nach einer Weile kam der Fischer hinter seinem Stein hervor, in einer Kordjacke und sehr abgetragenen Hosen.
    Na, die passen ja wie angegossen, rief die Mutter. Jetzt gehen wir nach Hause und trinken Kaffee.
    Der Vater bemerkte, dass sie «nach Hause» sagte und nicht «Leucht­turm». Es war das erste Mal.
    Nein, nein, nein, rief der Fischer. Nicht dahin.
    Er starrte entsetzt seine Hosen an, und dann raste er los, inseleinwärts, so schnell die Beine ihn trugen.
    Sie sahen ihn in dem flüchtenden Gestrüppwäldchen verschwinden.
    Du musst ihm eine Thermosflasche bringen, sagte die Mutter zu Mumintroll. Ihr habt die Kiste hoffentlich ordentlich nach oben ge­zogen?
    Keine Bange, sagte der Vater. Es ist ein Geschenk des Meeres. Ge­schenke nimmt man nicht zurück.
    An diesem Abend tranken sie etwas früher Tee. Hinterher wurde das Legespiel auf seiner Pappscheibe hervorgeholt, und die Mutter nahm die Bonbonbüchse vom Herd.
    Jeder darf fünf nehmen, da heute ein ungewöhnlicher Tag ist, sagte sie. Ich möchte wissen, ob der Fischer Bonbons isst
    Weißt du was, sagte der Vater, von den Bonbons, die du mir immer auf den Fels gelegt hast, habe ich stets schlechte Laune bekommen.
    Wieso? fragte die Mutter erstaunt. Du hast doch gestreifte Bonbons gern?
    Doch, sagte der Vater und lachte verlegen. Es war wohl, weil aus den Untersuchungen nichts wurde. Ich weiß nicht.
    Du kamst dir vor wie ein Idiot, fiel die Kleine My ein. Zwei Bon­bons, die zusammengeklebt sind, rechnen doch als eines? Und jetzt pfeifst du wohl aufs Meer?
    Pfeif ich vielleicht auf dich? Keineswegs, rief der Vater, bloß weil ich nicht verstehe, warum du dich so albern benimmst.
    Alle lachten.
    Ihr wisst doch, sagte der Vater und beugte sich vor. Das Meer ist ein großes Wesen, das manchmal gute Laune hat und manchmal schlechte. Wir können ja nicht wissen, warum. Wir sehen nur die Oberfläche. Aber wenn wir das Meer gern haben, macht das nichts ... man nimmt das eine mit dem anderen in Kauf.
    Hast du denn jetzt das Meer gern? fragte Mumintroll scheu.
    Ich habe das Meer immer gern gehabt, sagte sein Vater entrüstet. Wir alle haben das Meer gern. Deswegen sind wir ja hergefahren, oder etwa nicht? Er schaute die Mutter an. Sicher war es deswegen, sagte sie. Jetzt habe ich ein Stückchen gefunden, das hier an die schwere Stelle passt
    Sie beugten sich über das Legespiel und bewunderten.
    Es wird ein großer grauer Vogel, rief die Kleine My. Und dort ist die Visage von einem anderen, er ist weiß. Sie flattern davon, als hätten sie Ameisen im Po.
    Jetzt, da sie wussten, worum es ging, fanden sie in kurzer Zeit vier Vögel.
    Die Dämmerung kam, und die Mutter zündete das Sturmlicht an.
    Schlaft ihr heute Nacht draußen, fragte
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