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Das grosse Muminbuch

Das grosse Muminbuch

Titel: Das grosse Muminbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tove Jansson
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über­trieben. Er setzte, sich an den Tisch und sagte so leise er vermochte, Mutter, ich wohne in einer Lichtung im Gestrüppwäldchen.
    So? sagte die Mutter. Ist sie hübsch?
    Sehr sehr hübsch. Ich dachte, vielleicht hast du mal Lust, sie dir an­zusehen.
    Das möchte ich sehr gern, sagte die Mutter. Wann wollen wir hin?
    Mumintroll schaute hastig auf, der Vater war in sein Wachstuchheft vertieft. Dann flüsterte er, jetzt, sofort. Heute Nacht
    Naja, meinte die Mutter. Wäre es denn nicht netter, wenn wir mor­gen, am Tage hingehen, alle zusammen?
    Das ist nicht das Gleiche, sagte Mumintroll.
    Die Mutter nickte und nähte weiter.
    Doch der Vater schrieb in sein Heft: ist es denkbar, dass sich gewisse Dinge verändern, bloß weil es Nacht ist? Ist zu untersuchen.
    Was tut das Meer in der Nacht. Beobachtung. Meine Insel war im Dunkeln anders, d. h. A bestimmte merkwürdige Laute und B zweifels­ohne Bewegungen.
    Der Vater hob die Feder und war unsicher. Dann fuhr er fort. In Klammern: ist es möglich, dass ein starkes Gefühl, also bei einem selbst, die ganze Umgebung verändern kann? Z.B. war ich wirklich sehr be­unruhigt, wegen der Muminmutter. Ist zu untersuchen.
    Er las durch, was er geschrieben hatte und versuchte weiterzudenken. Es ging nicht. Daraufhin schlich er zu seinem Bett. Bevor der Vater die Decke über die Nase zog, sagte er, macht aber das Licht ordentlich aus, bevor ihr schlafen geht.
    Ja, natürlich, Liebling, sagte die Mutter.
    Als der Vater eingeschlafen war, nahm Mumintroll das Sturmlicht und leuchtete seiner Mutter über die Insel. Im Heidekraut blieb die Mutter stehen und lauschte.
    Ist es nachts immer so? fragte sie.
    Nachts ist es immer ein bisschen unruhig, sagte Mumintroll. Aber darum brauchst du dich nicht zu kümmern. Die Insel wacht nur auf, während wir schlafen.
    Der Troll kroch voraus durch den Haupteingang. Er drehte sich manchmal um, weil er sehen wollte, ob seine Mutter nachkam. Sie blieb manchmal an den Zweigen hängen, kam aber allmählich doch hindurch und hinaus auf die Lichtung.
    Also hier wohnst du, rief die Mutter aus. Das ist aber wirklich schön.

    Das Dach ist jetzt ein bisschen entlaubt, erklärte Mumintroll. Aber du solltest es sehen, wenn es grün ist ... Sieht es nicht wie eine Grotte aus, jetzt wenn hier das Licht brennt?
    Genau wie eine Grotte, stimmte die Mutter zu. Wir müssen einen Teppich herbringen und eine kleine Kiste, zum Sitzen ...
    Sie hob den Kopf und sah die Sterne zwischen den Wolken dahinsegeln. Weißt du was, sagte sie, manchmal habe ich das Gefühl, als schwimme die Insel mit uns fort. Wir treiben irgendwohin ...
    Mutter, sagte Mumintroll plötzlich, ich habe die Seepferdchen ge­troffen, aber sie haben mich nicht beachtet. Ich wollte ja nur ein Weil­chen neben ihnen herlaufen, lachen und laufen, weißt du ... sie waren so hübsch.
    Die Mutter nickte. Ich glaube kaum, dass man mit einem Seepferd­chen richtig Freundschaft schließen kann, sagte sie ernst. Und es lohnt sich nicht, dass man sich von ihnen enttäuschen lässt Ich glaube, man sollte sie nur anschauen und sich über sie freuen, so wie man einen schönen Vogel betrachtet oder eine Landschaft.
    Vielleicht hast du recht, sagte Mumintroll.
    Sie lauschten dem Wind, der über das Wäldchen fegte. Die Morra hatte er ganz vergessen.
    Mumintroll sagte, ich hätte etwas zum Anbieten haben sollen.
    Das können wir ja morgen tun, sagte die Mutter. Wir können ein kleines Fest veranstalten und vielleicht die anderen einladen, wenn wir Lust dazu haben. Fein, dass ich sehen durfte, wie du wohnst. Jetzt gehe ich zurück zum Leuchtturm.
    Nachdem er seine Mutter nach Hause begleitet hatte, machte Mumintroll die Laterne aus, um mit sich selbst zur Ruhe zu kommen. Der Wind hatte zugenommen. Er ging über die Insel, und die Dunkel­heit, das Brausen des Meeres und irgend etwas, das die Mutter gesagt hatte, machte, dass er sich geborgen fühlte.
    Hier senkte sich der Berg zum Kolk hinab. Unterhalb des Steil­hanges plätscherte es. Mumintroll hatte es gehört, aber er blieb nicht stehen, sondern stromerte weiter, er war leicht wie ein Ballon und kein bisschen müde.
    Und dann erblickte er sie. Die Morra war auf die Insel hinaufgekom­men. Sie ging umher und schnupperte am Fuß des Leuchtturmberges. Ging schaukelnd hin und her, sie schnüffelte im Heidekraut, starrte kurzsichtig umher und irrte weiter hinab ins Moor.
    Sie sucht mich, dachte Mumintroll. Aber nun muss sie ein bisschen warten. Sie verbraucht zu

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