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Das große Buch vom Räuber Grapsch

Das große Buch vom Räuber Grapsch

Titel: Das große Buch vom Räuber Grapsch
Autoren: Gudrun Pausewang
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Stall zwischen den Hühnern und Meerschweinchen schlafen Kinder und finden das herrlich.
    Nach einem Jahr ziehen sie wieder fort mit ihren Tieren, und Garten und Wald erholen sich. Jetzt herrscht wieder Ruhe, die Alten können aufatmen und verstehen wieder ihr eigenes Wort. Aber es dauert nicht lange, bis sie sich schon auf die nächste Zirkusheimkehr freuen. Auf den fröhlichen Lärm der Jugend.
    Grapsch kann nur Häuschen bauen, wenn es draußen hell ist und kein Schnee liegt. Abends und im Winter liest er. Die Bücher aus seinem Sack hat er noch immer nicht alle gelesen. Aber manche, die ihm gut gefielen, liest er auch zweimal. Und über langweiligen Büchern schläft er ein. Er trägt wieder einen langen, buschigen Bart. Aber der ist jetzt weiß geworden. An ihn klammert sich Olli jedes Mal, wenn's gewittert. Und an Abenden mit besonders schönen Sonnenuntergängen kuschelt sie sich auf der Ofentür am Sumpfrand in ihn hinein.
    Grapsch und Olli zanken sich noch immer ab und zu. Meistens über Kleinigkeiten. Aber mit Augenzwinkern. Ein bisschen Zanken macht Spaß, würzt das Leben.
    Aber auf der Ofentür gehen sie nur friedlich miteinander um. Da nennen sie sich Schnorchelsüßchen und Schmeichelfüßchen. Heute Morgen kam mir übrigens das Gerücht zu Ohren, auch Hauptmann Sieghelm Stolzenrück, längst pensioniert, wolle seinen Lebensabend bei den Grapschen im Rabenhorster Wald verbringen, zusammen mit seiner Frau. Ob die Grapsche damit einverstanden sind ?
    „Was meinst du dazu, Olli?", fragt Grapsch. „Warum nicht ?", meint Olli. „Wir vier werden uns die beiden schon zurechtbiegen, bis sie zu uns passen. Und ein bisschen frischer Wind im Grapschheim tut allemal gut. Aber was wird mit dem Pelzmantel?"
    „Die Sache ist doch längst verjährt", sagt Grapsch. Er lässt einen besonders melodischen Furz fahren, lauscht ihm versonnen nach, schüttelt den Kopf und knurrt: „Behauptet da jemand, ich sei nicht musikalisch ?"
    „Hast du nicht gesagt, Frau Stolzenrück kann Harfe spielen?", fragt Olli trocken. „Da könntet ihr doch zusammen musizieren ..."

    Da ist was dran. Vielleicht gäben die beiden sogar eine wirkungsvolle Begleitung für Antons Chor ab ? Man müsste Anton vielleicht auf diese verborgene Musikalität des Tassilo Grapsch hinweisen. Aber Grapsch ist mit seinen Gedanken schon ganz woanders. „Häuschenbauen ist ja ganz schön und nützlich", meint er. „Nur weder verboten noch gefährlich. Da prickelt nichts. Wie wär's, Olli, wenn wir, bevor die Stolzenrücks hierher ziehen, schnell noch ein paar saftige kleine Räubereien unternähmen ?"
    „Na gut", sagt Olli milde. „Wir steigen in Tante Hedwigs Häuschen ein, wenn Ollo gerade Briefe austrägt, und rauben es aus. Und wenn er das nächste Mal zu uns Kaffeetrinken kommt, geben wir ihm alles wieder zurück."
    „Machst du dich etwa über mich lustig?", fährt Grapsch auf. Aber dann beginnen seine Augen fröhlich zu glitzern. „Vielleicht", flüstert er, „hat Stolzenrück Lust mitzumachen? Er ist ja kein Polizist mehr, sondern Pensionär. Ich denke nicht an große Sachen. Nur an eine Art Hobby, verstehst du ? Hier mal ein Kaninchen, dort eine Torte -"
    „Frag ihn, Tassilo", seufzt Olli. „Dir kann keiner was abschlagen."

Gudrun Pausewang

    Gudrun Pausewang , geboren 1928 in Wichstadtl in Böhmen, war lange Zeit Lehrerin in Deutschland und Südamerika. Sie zählt zu den bedeutendsten Kinder- und Jugendbuchautoren. Ihre Bücher wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis, den sie für ihren Anti-Atomkriegs-Roman „Die Wolke" erhielt.

    Gudrun Pausewangs Werk zeichnet sich durch ein hohes schriftstellerisches Niveau sowie eine besondere Vielfalt der Themen aus. In ihren vieldiskutierten Jugendbüchern setzt sie sich neben den Themen Krieg und atomarer Bedrohung, dem Elend der Menschen in Lateinamerika auch immer wieder mit Nationalsozialismus, Judenverfolgung und Faschismus auseinander.

Räuber Grapsch auf großer Fahrt Räuber Grapsch und seine Frau Olli zieht es in die weite Welt hinaus. Mit ihrer Meerschweinchenzucht und dem Klomobil im Gepäck besteigen sie das Optimum:
    ein Gefährt, das fahren, fliegen und schwimmen kann. Die Wüste ruft und Räuber Grapsch juckt es in den Fingern, wieder mit dem Rauben anzufangen ...
    ISBN 978-3-473-34725-4
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