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Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Titel: Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)
Autoren: Vanessa Farmer
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wirbelten durcheinander. Das letzte, das Cecilia sah, waren die triumphierenden Augen von Lady Shellborne, die Jack McKenzie den magischen Gnadenstoß erteilte.
     

14
     
    Mary kicherte und hakte sich bei Cecilia unter. Um sie herum herrschte der Trubel des New Cut .
    „ Die Puderdose, die du dir gekauft hast, ist zauberhaft“, zwitscherte Mary.
    Aus einem Seitenweg schlenderten zwei Polizisten herbei. Cecilia schrie auf und machte sich von ihrer Freundin los.
    Was war denn jetzt schon wieder? Träumte sie? Nein, alles um sie herum war völlig real. Die Menschen, der Sonnenschein, das Feilschen der Händler, die Kutschen, die durch das Getümmel rollten und die Polizisten.
    Sie werden mich verhaften und unter Mordanklage stellen!, hetzte es durch Cecilia, die sich an diese Szene nur zu gut erinnerte.
    „ Einen schönen guten Tag, Ladys“, grinste einer der beiden Polizisten und legte grüßend seinen Zeigefinger an den Rand des Helms.
    „ Was ist denn mit dir los?“, kicherte Mary und blickte den Männern hinterher. „Seit wann versetzen dich fesche Polizisten in Angst und Schrecken?“
    Cecilia war der Schweiß ausgebrochen. Desorientiert starrte sie um sich. Noch vor ein paar Sekunden hatte sie in Lady Shellbornes Haus gegen den alten Magier gekämpft und nun war sie plötzlich auf dem Markt. Alles war wie vor acht Wochen. Dasselbe Wetter, ihre Freundin Mary, die Puderdose, dieselben Polizisten – aber keine Verhaftung.
    So, als habe es das Cecilia-Wesen und die letzten Wochen nie gegeben!
    „ He, Cecilia ... du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“
    Cecilia seufzte. Ihr wurde schwarz vor Augen. Sie hielt sich an ihrer Freundin fest. „Ich glaub‘, ich muß mich setzen.“
    „ Da drüben gibt es einige schöne Bänke.“
    Sie setzten sich und Mary schnatterte munter, wie es ihre Art war.
    „ Welchen Tag haben wir heute?“ hauchte Cecilia.
    „ Den 23. August 1867, warum?“
    „ Sommer...“
    „ Ja, selbstverständlich ... du bist aber komisch ...“
    Cecilia kniff ihre Augen zusammen, so sehr blendete sie die Sonne. Um so erstaunter war sie, als eine Gestalt vor sie hintrat und seinen Schatten auf sie warf.
    „ Entschuldigen Sie, Miss. Kennen wir uns?“, fragte eine vertraute Stimme.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie sprang auf.
    Er lebte!
    Stanley Hard stand vor ihr. Er trug einen grauen Anzug mit Weste und unter dem himmelblauen Kragen ein weinroter Binder. Ein eleganter Mann.
    „ Verzeihen Sie, daß ich Sie belästige, aber ...“
    „ Du lebst ...“, flüsterte Cecilia.
    Mary blickte fragend zu ihnen hoch.
    Stanley schwieg. Er runzelte die Stirn. „Ich habe das unwiderstehliche Gefühl, Sie sehr gut zu kennen, Miss ...“
    Cecilia stockte der Atem. Spielte er mit ihr? Oder erinnerte er sich tatsächlich nicht so gut an sie wie umgekehrt?
    „ Es mag unglaublich klingen, aber ...“ Er suchte nach Worten. Seine Augen irrten umher. „... als ich Sie soeben sah, wußte ich ... irgend etwas würde geschehen. Oh, mein Gott – ich benehme mich wie ein Narr, nicht wahr?“ Schweiß lief ihm über die Stirn.
    Wie gerne hätte sie ihn an sich gedrückt, an seiner Brust geweint, ihm gesagt, wie glücklich sie sei, daß er noch lebe. Das war allerdings unter diesen Umständen nicht möglich.
    „ Ich kenne hier in der Nähe ein wunderbares Lokal. Ich würde Sie gerne zum Lunch einladen ... ihre Bekannte selbstverständlich auch.“
    „ Oh nein!“, wedelte Mary mit den Händen und sprang auf. Hastig wischte sie sich die Hände am Kleid ab. Ihr Gesicht war rot wie eine Tomate. „Ich habe noch ein paar Besorgungen zu machen.“ Sie blinzelte Cecilia zu und machte sich davon.
    „ Mein Name ist Stanley Hard ...“, machte der Mann eine leichte Verbeugung. „Ich bin für gewöhnlich weder so närrisch, wie ich scheine, noch jemand, vor dem Sie sich fürchten müssen!“
    „ Mein Name ist Cecilia Bettencourt“, sagte sie.
    „ Ja ...“, nickte er.
    Stumm sahen sie sich an.
    Stanley zuckte die Achseln und sagte mit einem schiefen Lächeln: „Manchmal geschehen seltsame Dinge, nicht wahr?“
    „ Vielleicht ist es Magie ...“, sagte Cecilia.
    Stanley nickte und nahm ihren Arm.
    Cecilia ging neben ihm her und spürte seine Nähe. Es gab unendlich viele Fragen. Würde sie die Antworten finden? Was auch immer die Zukunft bringen sollte, eines wußte sie:
    Die stärkste Magie ist die
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