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Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Titel: Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)
Autoren: Vanessa Farmer
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es sahen.
    Es war Der Träumer , der dieses Licht schuf. Er hockte zwischen seinen Utensilien und beschwor das Böse. Endlich hatte er Kontakt zu seinem Cecilia-Wesen. Er würde die Geschichte zu Ende bringen.
    Er spürte die Haut von Cecilia Bettencourts Hals durch die Finger seiner Kreatur.
    Allerdings spürte er auch die Präsenz einer anderen Frau, einer Hexe. Diese Frau kannte sich mit den Mechanismen der Magie aus. Sie widersetzte sich seinem Zauber und legte ein schützendes Band um Cecilia Bettencourt. Sie schuf in kürzester Zeit einen Wall, hinter dem seine verschwand Kreatur. Nein, er würde sie nicht wieder loslassen. Diesmal musste es beendet werden, und er, der schwarze Magier, blieb wie immer verborgen und zog lediglich die Fäden.
    Im selben Moment geschah etwas, daß der alte Mann sich nicht erklären konnte. Das Licht, welches er erschaffen hatte, verlosch mit einem Knall. Es war, als würde er erblinden. Und nicht nur das ... auch sein Gehör streikte. Eine dunkle, stumme Decke legte sich über ihn. Hilfesuchend breitete er die Hände aus, taumelte, schlug sich die Glieder, stürzte und wimmerte hilflos.
    Wo war er?
    Was war geschehen?
    Taub, blind und nun auch stumm verlor er jeden Bezug zu seiner Umwelt.
    Ihm war, als schwimme er in Gelee.
    Er war alleine!
    Alleine wie ein Stein im Inneren der Erde. Unendlich weit von allem entfernt.
    Aber im Inneren der Erde herrscht die Hitze des Bösen. Und diese Hitze spürte er nun. Er bäumte sich gegen diesen dreisten Versuch, ihn lahmzulegen auf und gewann seine Sinne langsam zurück.
    Nach und nach wandelte sich seine Hilflosigkeit in Zorn.
    Er trudelte, faßte sich, riß seine Augen auf, und durchbohrte das Grau ...
     
     
     
     
     
    ... und ein Körper trat durch die Wand in den kleinen Raum, eine Meile vom Themseufer entfernt.
    Das Wesen riss sich von Cecilia los. Es sprang zurück, als habe es seinen elektrischen Schlag erhalten und wirbelte herum.
    „ Gütiger Gott“, stöhnte Stanley.
    Cecilia drückte sich gegen die Wand und rieb sich den Hals. Sie hustete und keuchte.
    Evans schnellte vor die beiden Frauen und breitete seine Arme aus.
    Lady Shellborne legte dem Butler eine Hand auf die Schulter. „Ist schon gut, mein Freund“, flüsterte sie und drückte ihn von sich. „Mit diesen Kreaturen werde ich alleine fertig.“ Ihre Stimme zitterte. „Es ging nur alles ... so ... schnell ...“
    Vor ihnen stand ein kleiner Mann, achtzig oder neunzig Jahre alt. Seine Kleidung flatterte ihm um die Knochen. Das Gesicht war weiß, flach und zerfurcht wie ein Salzsee. Seine Haare waren schlohweiß und lagen in erstaunlich dichten Wellen auf seinen Schultern. Die Augen glühten wie Höllenfeuer. Der Alte schien verwirrt, tastete um sich, starrte sie an, drehte sich zur Wand, legte seine Handflächen dagegen, drehte sich erneut um, grinste und nickte. „Sehr gut gemacht ... sehr gut.“
    „ Du bist es, nicht wahr?“, fragte Lady Shellborne.
    „ Wen hast du erwartet?“ Der Alte fixierte seine Gegenspielerin.
    „ Den Meister dieser Kreatur.“
    „ Der bin ich, Hexe!“
    „ Warum hast du dieses Wesen geschaffen?“, schleuderte die Lady dem Alten entgegen.
    Der bleckte seine Zähne. „Du mußt sehr mächtig sein, Weib! Du hast mich aus meinem Haus geholt ...“ Er runzelte die Stirn und legte den Kopf schief. Seine Augen funkelten die Lady an. Ein schiefes Grinsen, gefolgt von einem Nicken stahl sich auf sein Gesicht. „Endlich haben wir uns gefunden, Hexe!“
    Bisher hatte das Cecilia-Wesen starr dagestanden. Nun regte es sich. Seine Lippen zuckten, während sein Blick hin und her irrte wie über Kopfsteinpflaster hüpfende Glasperlen.
    Der Alte trat zu ihr und tätschelte ihren Oberarm. „Bist ein gutes Mädchen“, flüsterte er. Das Cecilia-Wesen schrak zurück und der Ekel, mit dem sie ihren Arm wegzog, ließ Cecilia Bettencourt schaudern.
    Das Wesen widersetzte sich dem Alten.
    Es reagierte ... menschlich!
    Cecilia sträubte sich die Haare. Erneut fing sie den feurigen Blick des Alten auf.
    Himmel, sie kannte diesen Mann.
    Sie hatte ihn einmal sehr gemocht. Allerdings war er damals sehr viel jünger gewesen!
     

12
     
    Cecilia hatte ihn zuletzt vor zehn Jahren gesehen. Dieser Mann, der aus der Wand getreten war, hatte sich um die Pferde der Bettencourts gekümmert. Er hatte ihr gezeigt, wie man Pferde versorgt, und ihr das Reiten beigebracht. Irgendwann hatte er das Haus verlassen, um sich nach einer anderen Arbeit umzusehen.
    Cecilia
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