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Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Titel: Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)
Autoren: Vanessa Farmer
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müssen, aber zuerst ...“ Er wirbelte herum.
    Cecilia drückte ihren Kopf hoch. Stanley war bei ihr. Ihre Schultern berührten sich. Unter der Tischplatte hervor sahen sie das Unglaubliche:
    Der Alte schleuderte seinem Meisterwerk einen Fluch entgegen, Sätze, die Cecilia nicht verstand. Die Frau verschwand blitzschnell. Das Kleid fiel wie eine Hülle zu Boden und löste sich in wallenden Nebel auf.
    Dort, wo das Cecilia-Wesen gestanden hatte, kauerte eine Ratte auf den Hinterbeinen. Ihre spitze Schnauze witterte, die Knopfaugen musterten Cecilia und der lange Schanz zuckte. Die Ratte fuhr sich mit der Pfote über den Kopf, als wische sie sich Tränen ab.
    Der Alte stampfte mit dem Fuß auf den Boden, so dass Staub hochwirbelte. „Nun bist du wieder das, woraus ich dich gemacht habe!“
    Die Ratte fauchte und huschte davon.
     

13
     
    Cecilia hatte keine Zeit, sich von ihrem Schreck zu erholen. Stanley nahm sie in seine Arme und drückte sie. Seine Hände strichen über ihr Haar.
    Cecilia reagierte. Auch sie konnte sich bewegen.
    Lady Shellborne sprang auf.
    Evans erwachte aus seiner Starre.
    „ Macht, daß ihr rauskommt!“, schrie die Lady. „Ihr habt nur ein paar Sekunden ...“
    Der alte Magier schnellte wie eine Schlange durch den Raum, bereit, seine Gegenspielerin zu töten. In derselben Sekunde tauchte Lady Shellborne unter ihm weg und stand an der gegenüberliegenden Wand, die Arme hochgeworfen.
    „ Verdammte Hexe - du hast mich reingelegt!“, wetterte der Alte.
    Der Alte hatte das Cecilia-Wesen zu einer Ratte gemacht und das hatte ihn Kraft gekostet. Er hatte die Konzentration verloren und sie und die anderen aus seinem mentalen Griff gelassen. Lady Shellborne hatte das oder etwas ähnliches provoziert und nun legte sie los wie eine Furie. Das Haar stand ihr wirr vom Kopf, das rote Gewand war eine glühende Flagge, ihre Augen glänzten und Begeisterung zeichnete ihre Gesichtszüge.
    Der Alte duckte sich unter den unsichtbaren Geschossen der Macht. Sein Körper verwischte, veränderte sich, metamorphierte. Einmal deutete sich eine mehrbeinige Gestalt an, mit Höckern auf dem Rücken, ellenlangen Zähnen und weißen Augen, dann wieder wurde er schlank, glänzend, rabenschwarz mit einem peitschenden Schwanz.
    Lady Shellborne kämpfe unberührt und ohne ihre Gestalt zu verändern. Sie ließ den Alten nicht aus ihren Klauen und beschäftigte ihn immerfort.
    „ Bitte verlassen Sie den Raum“, sagte Evans und schob Cecilia und Stanley vor sich her.
    Seine Distinguiertheit wirkte im Moment so fehl am Platz, daß Cecilia um Haaresbreite gelacht hätte.
    „ Ich weiß, was Sie denken, Miss“, nickte der Butler. „Aber Lady Shellborne genießt es. Es ist ihr Lebenstraum. Lassen wir ihr das Vergnügen, diesen Traum zu Ende zu kämpfen.“
    „ McKenzie wird sie töten“, keuchte Cecilia.
    „ Das wäre möglich“, nickte der Butler. „Sie weiß um ihre Sünden. So könnte sie glücklich sterben.“
    „ WARTET!“, kreischte der Alte. Er hob seine Arme. Vor seinen Fingerspitzen zirpelten blaue Funken, konzentrierte Kraft. Als werfe er einen Kricketball, öffnete er seine Finger, schnippte, und eine blauglühende Feuerkugel raste auf Cecilia zu.
    Sie schloß die Augen. Sie sah den Tod kommen. Sie konnte sich nicht wehren. Wie lange dauerte es noch?
    Nur Zentimeter vor ihr – sie konnte die Hitze und die Energie spüren – hielt der Ball an und schwebte im Raum. Lady Shellborne schnaufte wie eine dieser neumodischen Dampfloks. Sie hatte zwischen Cecilia und dem Bösen eine Barriere errichtet. Aber diese fadenscheinige Sicherheit bröckelte. Die Lady taumelte. „Bitte ... geht endlich ... bitte ...“
    Der Alte lachte und schleuderte einen weiteren Energiestoß.
    Lady Shellborne schrie hell.
    Der Ball raste auf Cecilia zu, wurde größer und größer, seine schimmernde Korona jagte wie Haare im Sturm neben ihm her ...
    ... als sich ein Schatten vor Cecilia warf. Jemand stieß sie weg, und Stanley taumelte. Vor ihren Füßen brach er zusammen.
    Dampf stieg von seinem Körper auf.
    „ Stan!“, rief Cecilia und warf sich über ihn.
    „ Bei Gott dem Herrn, Miss – kommen Sie. Ihr Freund ist tot! Trauern Sie später. Jetzt geht es um Ihr Leben“, keuchte Evans. Seine langen Finger rissen sie grob an der Schulter hoch. Sie wirbelte herum und schlug dem hageren Mann mit der flachen Hand ins Gesicht. Tränen verschleierten ihren Blick. Von weit her dröhnte das Lachen des greisen Magiers. Lady Shellborne
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