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Das Gestirn der Ahnen

Das Gestirn der Ahnen

Titel: Das Gestirn der Ahnen
Autoren: Edmond Hamilton
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gewagt, mit ihm anzubinden, weil er vor ihm Angst hatte.
    Fairlie wurde von ähnlichen Gefühlen bewegt.
    „Na?“ flüsterte Aral ungeduldig.
    „Ich mache gerade einen Schlachtplan“, beruhigte Fairlie sie.
    Die offene Tür und die unvergitterten Fenster waren eigentlich ziemlich bezeichnend für die Kulturstufe der Vanryn, denn sie ließen darauf schließen, daß sie keine Gefängnisse kannten, weil es keine Verbrecher gab.
    Die Hacke in den Händen des Wächters war allerdings ein anderes Problem. Er dachte daran, was DeWitt jetzt wohl sagen würde, wenn er sehen könnte, was für Waffen die Vanryn hatten.
    „Was ist los?“ fragte Aral. „Hast du Angst?“
    Fairlie sah sie böse an. „Ich brauche etwas“, sagte er und hielt die Hand auf. „Einen Stein oder etwas Ähnliches.“
    Er beugte sich nieder und zog seine Schuhe aus. Aral kam wieder und drückte ihm etwas in die Hand – einen Zementbrocken.
    Dann schlich er sich leise und vorsichtig an Grahan heran, bis er beinahe hinter ihm stand. In diesem Augenblick drehte sich der Wächter um und hob seine Waffe, weil er doch etwas gehört zu haben schien.
    Fairlie machte einen Schritt auf ihn zu und hob den Zementbrocken. Grahan fiel ohne einen Laut zu Boden.
    Es war ganz leicht gewesen.
    Aral kam gerannt, und sie drangen in das Haus ein. Vorher warf Fairlie noch den Brocken weg und nahm die Hacke des Wächters auf. Dann beugte er sich über ihn und stellte fest, daß er lediglich bewußtlos war.
    Thrayn kam ihnen im Flur entgegen. Sie rannten in den Torbogen zurück, wo Fairlies Schuhe standen.
    „Hier“, sagte er zu Thrayn, „nimm das.“ Er übergab die Hacke, zog sich die Schuhe an und richtete sich wieder auf. „Jetzt müssen wir uns aber wirklich beeilen“, meinte er dann. „Ich wollte, wir wären schon aus der Stadt heraus ….“
    Er warf einen Blick auf die Gestalt, die vor dem Haus auf der Straße lag und hatte das Gefühl, daß er sich wegen einer Kleinigkeit aufregte. DeWitt hätte den Mann niedergeschlagen, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Es war ganz leicht gewesen.
    „Das hättest du doch selbst tun können“, sagte er zu Aral. „Wozu hast du mich gebraucht?“
    „Sie hätten mich dabei erwischen können“, gab sie lächelnd zurück.
    „Mich auch. Aber lieber ich, als du, nicht wahr?“
    „Sie werden uns noch alle erwischen, wenn wir uns nicht beeilen“, meinte Thrayn. Er stieß Aral vorwärts. Sie rannten.
    Wieder hielten sie sich an die verlassenen Nebenstraßen, aber diesmal wußte Fairlie nicht mehr, wo sie sich befanden. Nach einigen Minuten hörten sie hinter sich zahlreiche Stimmen. Sie blieben stehen und drehten sich um.
    „Sie haben Grahan gefunden“, meinte Thrayn. „Jetzt haben wir die ganze Stadt auf den Fersen.“
    Das Stimmengewirr wurde immer lauter und schien aus verschiedenen Richtungen zu kommen.
    „Wir müssen einen großen Bogen um die Stadt machen“, sagte Thrayn.
    „Ich bin müde“, jammerte Aral. Fairlie sah sie an und bemerkte, daß sie Angst hatte. Auch Thrayn war nicht mehr so unbekümmert, wie er es noch vor wenigen Minuten gewesen war.
    Das Stimmengewirr wurde lauter, drohte, kam immer näher.
    Fairlie stieß Aral voran. „Jetzt hast du keine Zeit, müde zu sein!“ Dann fuhr er Thrayn an: „Los, weiter. Im Lager seid ihr sicher.“
    Seine Stimme hatte einen neuen Klang, der die beiden aufhorchen ließ. Sie liefen gehorsam weiter.
    Der Lärm verebbte hinter ihnen. Sie hatten die Außenbezirke der Stadt erreicht und stolperten jetzt durch das nasse Gras auf den Hügel zu.
    Aral begann wieder zu jammern, aber Fairlie fuhr sie so hart an, daß sie froh war, als er sie in Ruhe ließ. Thrayn jammerte nicht, aber dafür fluchte er ausdauernd. Fairlie war davon ebenfalls nicht übermäßig begeistert. Bis jetzt hatte sich noch keiner von den beiden für Thrayns Befreiung bei ihm bedankt.
    Fairlie war am Ende seiner Geduld, als sie endlich die Lagerfeuer vor sich durch die Bäume schimmern sahen. Fairlie kündigte seine Ankunft mit lauter Stimme an, damit niemand auf falsche Ideen kommen konnte.
    DeWitt wartete anscheinend seit einiger Zeit auf ihn, denn er war äußerst wütend. Hinter ihm warfen die Männer neues Holz in das Feuer und sahen sich immer wieder nervös um.
    „Fairlie, was zum Teufel …“, begann DeWitt wutentbrannt, dann sah er Thrayn und Aral und schwieg. Aral fiel auf einer Decke zusammen, und Thrayn ließ sich neben sie fallen.
    Fairlie setzte sich auf einen Baumstamm und sah
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