Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon
Autoren: Laura Jane Arnold
Vom Netzwerk:
zunahm und sich jeder Muskel weiter versteifte. Lautlos rief ich nach Craig. Flehte, dass er ins Zimmer kam. Dass irgendetwas ihn dazu bewegen würde, nach mir zu sehen. Er kam nicht und mein Sichtfeld wurde zunehmend kleiner. Als endlich die erlösende Entspannung meines Körpers einsetzte, war es die Bewusstlosigkeit, die mich aus meiner misslichen Lage rettete. Ich hörte nicht die schweren Schritte, die erst langsam ins Zimmer kamen und dann panisch über den Boden rannten. Auch bekam ich nicht mit, wie ich endlich von dem Boden hochgehoben wurde oder wie sich die weichen Decken meines Bettes um meinen strapazierten Körper aufplusterten. Ich hörte auch nicht sein verängstigendes Rufen und Fragen. Mein Geist lag in tiefer Schwärze und reagierte auf nichts weiter als das nahe Pulsieren des Amuletts der Seelentropfen. Dieses Pulsieren war wie ein rettendes Licht, das mir den Weg aus der Dunkelheit wies. Ich tastete nach dem Schmuckstück und endlich hörte ich auch Craigs entfernte Stimme. Ich verstand noch nicht, was er sagte, aber zumindest wusste ich, dass er da war. Immer wieder stellte er mir eine Frage. Alles, was ich sagen konnte, war: »Amulett.« Ich brauchte das Amulett. Ich spürte wie das Bett unter dem hektischen Suchen von Craig bebte. Er wühlte sich durch die Deckenberge und suchte nach dem Gegenstand, den ich immer wieder vor mich hin murmelte. Als sich das kühle Metall auf meine Brust legte, war es, als würde ich durch die Wasseroberfläche stoßen, kurz bevor ich ertrunken wäre. Ich schnappte nach Luft, als wäre es das erste Mal, dass sich meine Lungen mit Sauerstoff füllten.
    »Janlan! Alles Okay? Was ist passiert?«, fragte mich Craig, als er mich besorgt und erleichtert zugleich in den Arm nahm. Ich war mir nicht sicher, was passiert war, aber es war ganz sicher nicht normal gewesen. Es war wie der Anblick der grünen Blitze gewesen. Unheimlich und schwarzmagisch. Keira und Craig hatten mir bezüglich der Blitze nicht geglaubt, dann würden sie mir auch nicht glauben, dass ich von irgendetwas zu Boden gezogen wurde und mich nicht mehr bewegen konnte. Dass – und so musste es gewesen sein – etwas oder jemand meinen Körper kontrolliert hatte.
    »Ich war einfach nur erschöpft.«, flüsterte ich leise gegen seine Schulter gelehnt.
    »Janlan, du warst bewusstlos.«
    »Ich muss mir wohl beim Sturz den Kopf gestoßen haben. Es war nichts weiter. Ich brauche nur ein wenig Schlaf.«
    »Ich werde Doktor Halfersen anrufen.«
    Ich seufzte innerlich.
    »Craig, das ist nicht nötig. Ich will nur schlafen.«
    Ich sah in seine graublauen Augen und fügte leise hinzu, »Bitte.«
    Nur widerwillig nickte er und gab mir dann einen Kuss auf die Stirn.
    »Na gut, dann ruh dich noch ein wenig aus. Ich rufe Keira an.«
    »Nein Craig, nicht. Beunruhige sie nicht damit. Sie wird sich nur wieder aufregen, dass ich nicht aufgepasst habe. Es ist wirklich nicht nötig. Lass mir nur ein paar Stunden Schlaf. Wirklich, dann bin ich wieder fit.«
    Er neigte seinen Kopf zur Seite und musterte mich liebevoll. Ein Blick, dem ich normalerweise nicht widerstehen konnte. Heute legte ich ihm nur die gesunde Hand auf die Wange, während ich schwach lächelte. Er gab mir noch einen kurzen Kuss, bevor er mich wieder alleine ließ. Unter der Decke fühlte ich unentwegt nach dem Amulett. Irgendwie hatte es mich aus der Umklammerung dieser erdrückenden Macht gerettet. Wie war es bloß von meinem Hals gekommen? Ich legte es nie ab. Nicht einmal, wenn ich duschte. Ich verstand nicht, was geschehen war. Noch bevor ich weiter über dieses neue unheimliche Ereignis nachdenken konnte, forderte mein Körper den verdienten, hoffentlich erholsamen Schlaf ein.

Ein realer Albtraum

    Ich bewegte mich unruhig im Schlaf und schlug überrascht die Augen auf, als ich spürte, dass jemand neben mir lag. Ich konnte mich nicht erinnern, was für ein Tag es war oder wer das neben mir war. Es war, als wären mir meine eigenen Gedanken fremd. Ich erkannte nicht einmal das Zimmer, in dem ich war. Alles war durcheinander und ergab keinen Sinn. Mein verwirrter Zustand machte mir Angst. Was war los mit mir? Warum erinnerte ich mich nicht? Und vor allem, wer lag neben mir? Ich versuchte mich vorsichtig aus der Umarmung des Mannes zu lösen, dessen Gesicht ich im Dunklen nicht erkennen konnte. Ich zuckte zusammen und schnappte nach Luft, als ein stechender Schmerz durch meine Hand zuckte und sich dann durch meinen Körper fraß. Entsetzt starrte ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher