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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon
Autoren: Laura Jane Arnold
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Stelle stehend eingeschlafen.
    Craig stand bereits in der Haustür und wartete, dass wir die Einfahrt hinaufgefahren kamen. Ich stolperte aus dem Auto, wobei ich Keira noch ein unverständliches »Danke« zu murmelte.
    »Was hast du mit deiner Hand gemacht?«
    Klar, dass er sofort danach fragte, allerdings antwortete ich ihm nicht. Es war, als hätte ich ihn nicht einmal richtig gehört. Ich drückte mich an ihm vorbei durch die Tür und schleppte mich ins Schlafzimmer, wo ich mich ächzend auf mein Bett fallen ließ. Ich konnte noch Keiras und Craigs gedämpfte Stimmen hören.
    »Was ist passiert? Was hat sie?«
    Craig klang aufrichtig besorgt, wenn nicht sogar ein wenig verängstigt.
    »Sie hat sich mit einem Stein die Handfläche aufgeschnitten. Es musste natürlich genäht werden.«
    Ich dachte auch in Keiras Stimme etwas Beunruhigtes zu hören, aber wahrscheinlich war das nur Einbildung.
    »Es war keine Absicht, oder?«
    Ich zuckte innerlich zusammen, als ich ihn diese Fragen stellen hörte. Wie kam er bloß auf solch einen Gedanken? Fast schon hätte ich mich wieder erhoben, drauf und dran ihn anzubrüllen, aber dann spürte ich wieder die Müdigkeit und das schmerzhafte Pochen in meiner Hand.
    »Nein! Natürlich nicht. Ich war dabei. Es war ein Versehen.«
    In Gedanken bedankte ich mich erneut bei meiner besten Freundin. Ich verstand nicht ganz, was da draußen vor sich ging. Meine Gedanken schienen nicht mehr fähig zu sein das Gesprochene zu verstehen.
    »Ich mache mir wirklich Sorgen, Keira. Sie verhält sich so merkwürdig. Die letzten Nächte ist sie mitten in der Nacht aufgestanden und zum Fenster gegangen. Sie hat immer nur da gestanden und hinausgesehen. Sie hat auf nichts reagiert, egal was ich getan habe. Es war ... es ist unheimlich. Was hat sie bloß?«
    Ich versuchte angestrengt das Gesagte von Craig zu verstehen. Nachzuvollziehen, warum seine Stimme so besorgt und beunruhigt klang. Es gelang mir nicht. Es war, als wären meine Gedanken gelähmt. Ich versuchte ihnen weiter zuzuhören, aber alles, was ich noch mitbekam, war wie Keira antwortete: »Ich weiß nicht, was sie hat. Sie hat etwas von einem Gefühl gesagt ...«
    Der Rest des Satzes verschwand in einem wirren Gemurmel, das schnell nichts weiter war als ein fernes Hintergrundgeräusch. Der Schlaf hatte mich überwältigt und brach nun mit aller Gewalt über mich herein und trug Träume mit sich, an die ich mich nie würde erinnern wollen.

    Als ich am Morgen aufwachte, hatte ich das ungute Gefühl, dass ich beobachtet wurde. Ich lag in meinem Bett und hatte mein Lieblingsnachthemd an. Es war eines von Craigs Hemden, das ich mir geliehen und dann nie wieder zurückgegeben hatte. Ich konnte mich nicht daran erinnern, es selbst angezogen zu haben. Das Einzige, was ich noch vom Tag zuvor wusste, war der klaffende Schnitt in meiner Hand und ein unverständliches Gemurmel, das ich nicht mehr zuordnen konnte. Mein Schlafzimmer war in völlige Dunkelheit gehüllt. Kein einziger Sonnenstrahl fiel durch die Vorhänge. Sofern es überhaupt Tag war. Unbeholfen wollte ich mich aufsetzen, wobei ich natürlich vergaß, dass meine rechte Handfläche eine Zeit lang nicht besonders belastbar sein würde.
    »Au«, flüsterte ich mehr, als dass ich es wirklich überrascht ausrief. Ich schwang meine Beine aus dem Bett und bewegte mich unsicher zum Fenster. Mein Kopf fühlte sich an, als hätte ich drei Tage durchgefeiert. Er pochte unaufhörlich und mein Sichtfeld verschwamm im Sekundentakt, wobei mein Magen sich gegen jede Bewegung aufbäumte. Ich stütze mich notdürftig an der Wand ab. Was war bloß los mit mir? Ich griff mir an die Brust, ein Stechen schien mir förmlich die Luft abzuschnüren. Als meine viel zu kalten Finger auf meine Haut trafen, erschrak ich. Nicht weil ich überrascht war von der Kälte, sondern weil meine Finger auf das Amulett hätten stoßen müssen. Wo war es? Ich hätte es nie im Leben abgenommen. Verwirrt und viel zu schnell drehte ich mich herum und versuchte mich von der Wand wegzudrücken. Bevor ich auch nur einen Schritt getan hatte, zerrte mich etwas zu Boden. Ich schnappte nach Luft und erwartete einen überraschten Quietscher, aber aus meiner Kehle drang kein Laut. Panik kroch in mir hoch und sickerte in jede Faser meines Körpers. Ich versuchte mich aufzusetzen. Drückte mit aller Kraft gegen den Boden, versuchte mich hochzustemmen. Egal was ich tat, ich konnte mich einfach nicht bewegen, während der Druck auf meine Brust
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