Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
Vom Netzwerk:
habe gehört, daß sie jahrelang die treibende Kraft hinter diversen subversiven Gruppen war.« Dann seufzte sie und sagte: »Und ich habe dich durchs Truppendeck geschleift, ohne dir viel zu zeigen … Nun gut, das hier sind die Lebenserhaltungsanlagen. Ohne sie würde es uns schlecht gehen.«
    »Ich habe das Schild gesehen«, sagte Lunzie. Sie hörte das ferne rhythmische Pochen der Pumpen. Sassinak tätschelte mit erstaunliche Zuneigung ein wuchtiges beiges Rohr.
    »Das war mein erster Einsatz nach meinem Abgang von der Akademie. Ich mußte auf einem Kreuzer ein neues Lebenserhaltungssystem installieren.«
    »Ich dachte, dafür habt ihr Spezialisten.«
    »Haben wir auch. Aber Offiziere auf der Kommandoebene müssen sich mit allem auskennen. Theoretisch sollte ein Captain jedes Rohr und jeden Draht kennen, jeden Chip in jedem Computer, jedes Ausrüstungsteil und jede Vorratskiste … wo es sich befindet, wie’s funktioniert, wer sich darum kümmern sollte. Deshalb fangen wir alle in einer der Spezialabteilungen auf einem Hauptschiff an und werden während unserer ersten beiden Reisen in jeder Abteilung einmal eingesetzt.«
    »Kennst du alles?« Lunzie wußte, daß dies praktisch unmöglich war, aber sie wollte wissen, ob Sassinak sich dessen bewußt war.
    »Nicht alles, zumindest nicht ganz. Aber mehr als früher. Dieses hier«, sie tätschelte ein anderes Rohr, »leitet Kohlendioxid in die Puffertanks. Die Sauerstoffrohre sowie die Rohre für entzündliche Gase sind rot gefärbt. Und natürlich wirst du in dieser Kammer keine solchen Leitungen finden, denn irgendein Idiot, der aus dem Lift steigt, könnte einen Brenner in der Hand haben, oder der Lift könnte Funken sprühen. Du bist ja Ärztin, und deshalb dachte ich mir, daß du dir das hier gern ansehen würdest.«
    »Natürlich.«
    Glücklicherweise wußte sie genug, um sich nicht wie eine Idiotin zu fühlen. Sassinak führte sie durch Tunnel mit niedriger Decke, in denen zu beiden Seiten Rohre zischten und blubberten, und deutete auf Zugangsluken zu weiteren Gasleitungen, auf gedrungene zylindrische Rieseltürme, auf Manometer, Skalen und Statuslichter, die sie genau darüber informierten, wo sich was befand und wo es sein sollte.
    »Alles neu«, sagte Lunzie, als sie sich in den Wasseraufbereitungsbereich begaben. »Wir hatten beim letzten Flug ernste Schwierigkeiten. Es war kein einfacher Schaden, sondern es hatte sich jemand an der Lebenserhaltung zu schaffen gemacht. Am Ende sind alle Rohre mit einer stinkenden Brühe vollgelaufen, und es gibt keine Möglichkeit, das Zeug zu beseitigen, wenn die Schwefelbakterien anfangen, die Rohrfütterung anzufressen.«
    Für Lunzie sah eine Wasseraufbereitungsanlage auf einem Flottenkreuzer nicht anders aus als eine Wasseraufbereitungsanlage irgendwo sonst. Sie kannte allerdings nur die grundlegende Konfiguration von Tanks, Zufuhrleitungen und Überlaufventilen und hatte keine weitergehenden Kenntnisse. Sassinak führte sie schließlich zum Lift zurück, und sie fuhren wieder aufs Hauptdeck hinauf.
    »Wie lang braucht ein Neuling, bis er alles findet?«
    Sassinak schürzte die Lippen. »Also … wenn du neue Mannschaftsmitglieder oder Fähnriche meinst, dann gewöhnlich etwa eine Woche. Wir beauftragen sie am Anfang mit kleinen Botengängen in alle Winkel des Schiffs, damit sie sich verlaufen und schnell herausfinden, wie man ein Terminal und einen Bordchip benutzt, um zurückzufinden. Dir ist sicher aufgefallen, daß jedes Deck in einer anderen Farbe gestrichen ist und die Streifenbreite anzeigt, ob man am Bug oder am Heck ist. Es gibt keine Gefahr mehr, sich zu verlaufen, wenn man das begriffen hat.« Sie ging in ihr Büro voraus, wo an ihrem Pult ein Licht blinkte. »Ich muß auf die Brücke. Möchtest du hier bleiben, oder willst du in deine Kabine zurück?«
    Lunzie hatte auf eine Einladung auf die Brücke gehofft, aber Sassinaks Gesichtsausdruck deutete nicht darauf hin. »Ich werde hier bleiben, wenn es geht.«
    »Schön. Ich richte dir eine Leitung nach draußen ein.« Sassinak tippte auf der Tastatur ihres Terminals herum. »Hier! Eine Liste von Zugangscodes für dich. Es wird nicht lang dauern.«
    Lunzie fragte sich, wie viele Stunden das sein würde und setzte sich ans Terminal. Sie hatte kaum entschieden, worauf sie zugreifen wollte, als sie schwere Schritte hörte, die sich durch den Gang näherten. Aygar erschien in der Tür und runzelte die Stirn.
    »Wo ist Sassinak?«
    »Auf der Brücke.« Lunzie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher