Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
Vom Netzwerk:
sollen, aus dem Weg zu bleiben.
    »Bringen Sie das Shuttle hierher zurück«, befahl sie ihm.
    »Tut mir leid, Captain.«
    »Was soll das heißen: ›Tut mir leid‹?«
    »Ich … äh … etwas anderes ist mir nicht eingefallen.«
    »Was haben Sie getan?«
    »Ich habe meine Schilde mit denen der Jacht verschmolzen.«
    Arly schloß die Augen und zählte bis zehn. Deshalb also hatte die Jacht den FTL-Antrieb noch nicht eingeschaltet. Aber das bedeutete, daß sie auch das Shuttle zerstören und Tim töten würde, wenn sie das Feuer auf die Jacht eröffnete. Er konnte sich auch nicht mehr von der Jacht lösen. Es war schwierig genug, die Schilde überhaupt miteinander zu verschmelzen. Es hatte noch nie jemand geschafft, sich aus dieser Umklammerung wieder zu lösen, außer wenn beide Schiffe gleichzeitig die Schilde dämpften.
    »Wer ist bei Ihnen?« fragte Arly.
    »Niemand«, erwiderte er.
    Sie merkte seiner Stimme genau an, was das bedeutete. Wenn Sassinak an Bord gewesen wäre … aber ein Fähnrich, dem nichts anderes eingefallen war, als sich an den Feind zu klammern, um ihn aufzuhalten? Er war durchaus entbehrlich.
    »Tragen Sie einen Schutzanzug?«
    »Ja. Aber …« Aber was würde es nützen?
    Shuttles waren aus dem guten Grund nicht mit Fluchtkapseln ausgestattet, weil sie im normalen Betrieb nutzlos waren. Und es war mehr als riskant, aus einem explodierenden Shuttle herausgeschleudert zu werden.
    »Ich kann die Schilde der Jacht schwächen, Commander. Dann hätten Sie eine größere Chance, sie mit dem ersten Schuß zu erledigen.«
    »Zum Teufel, Tim, warum sind Sie so scharf darauf, zu sterben?«
    Es würde aber helfen, und sie wußte es.
    »Das bin ich nicht«, erwiderte er. Was bedeutete dieses Zittern in seiner Stimme?
    Sie würde ihn nicht sterben lassen, wenn sie es verhindern konnte. Aber die Jachtbesatzung hatte sich inzwischen geweigert, die Beschleunigung zu drosseln oder den Kurs zu ändern. Ihr Captain schien davon überzeugt zu sein, daß er den Sprung in den FTL-Raum trotzdem bewerkstelligen konnte.
    »Selbst wenn ich uns damit eine Laus aus dem Pelz kratzen würde.«
    »Tun Sie’s, und Sie sind mit Sicherheit tot. Wir haben mehr als ein Schiff durch den FTL-Fluß verfolgt.« Sie schaltete diesen Kanal aus. »Warum können uns die verdammten Thek jetzt nicht helfen?« fragte Arly den Weber an ihrer Seite. »Es gefällt mir nicht, welche Auslese sie treffen. Wenn sie so groß tun …«
    Der Kollisionsalarm der Zaid-Dayan ertönte. Die künstliche Schwerkraft schwankte. Arly schluckte hastig und klammerte sich an die Sitzlehnen. Kleine Gegenstände schwebten durch die Luft, und eine Staubwolke stieg auf, die von den Ventilatoren schnell abgesaugt wurde.
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Captain, und reden Sie nicht mehr schlecht über die Weber.«
    Diesmal hatte er seine Gestalt vollständig gewechselt, hing von der Decke herunter und sah Arly mit strahlenden blauen Augen an. Dann verwandelte er sich wieder zurück, und es sah so aus, als ob ein Klumpen von Innereien sich auf absonderliche Art wieder zu einer lebenden Person zusammensetzte.
    »Ich habe doch nur gesagt …«
    »Ich weiß. Aber Menschen beschweren sich dauernd darüber, wie langsam und unaufmerksam die Thek sind. Sie sollten es zu schätzen wissen, Captain, daß Sie jetzt die volle Aufmerksamkeit der Thek genießen, und Sie haben gerade eine Demonstration erlebt, wie schnell die Thek reagieren können.«
    »Stimmt. Tut mir leid. Aber die Jacht …«
    Die Thek hatten den beträchtlichen Schub der Jacht absorbiert und Tim mit seinem Shuttle so gleichgültig weggeschnippt wie eine Hausfrau eine Ameise von einem Teller. Als er sich meldete, hörte Arly fassungslose Erleichterung in seiner Stimme.
    »Bitte um Erlaubnis, das Shuttle zu landen.«
    Sollte sie ihn andocken lassen oder in die Föderationszentrale zurückschicken? Ein Blick auf die Displays belehrte sie darüber, daß das Shuttle den Rückflug nicht mehr heil überstehen würde.
    »Erlaubnis erteilt. Bringen Sie die Kiste an Bord, Fähnrich.«
    Und es gelang ihm ohne großes Getue.
    Arly sah sich auf der Brücke um und fragte sich, ob sie so abgekämpft aussah wie die anderen. Sehr viel zerzauster, als Sassinak je ausgesehen hatte, dachte sie. Wir werden hier aufräumen müssen, bevor sie es sieht und sich alle erholen können. Aber wir müssen trotzdem zurück, falls wir gebraucht werden.
    Um den Dockmeister der Orbitalstation davon zu überzeugen, daß die Zaid-Dayan kein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher