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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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sie hielt es für wichtig, Respekt vor der Flotte aufzubauen. Die Bewegungsfreiheit des Flottenpersonals durfte nicht mehr eingeschränkt werden, und es durften auch keine Zivilisten mehr über die Bewaffnung bestimmen. Die Zaid-Dayan war nun wieder, wie sie sein sollte, stets einsatzbereit.
    Nachdem Tim gegangen war, konnte Sassinak sich wieder Dupaynils düsterer Stimmung widmen.
    »Ich wollte mich bei Ihnen dafür entschuldigen«, begann sie, »daß ich Sie so ausgetrickst …«
    »Dann waren diese Befehle also tatsächlich ein Trick?« Er strahlte für einen Moment. »Ich hab’s doch gewußt. Der Ssli hat’s für Sie erledigt, was?«
    »Stimmt. Aber es war eine glatte Dummheit, daß ich mich nicht über das Schiff kundig gemacht habe, auf das ich Sie schickte. Ich hatte keine Ahnung …«
    »Ich weiß.« Er wurde wieder trübsinnig.
    »Sie haben etwas über Anschuldigungen gegen Sie erzählt.«
    »Ja, der stellvertretende Captain des Begleitschiffs und ich mußten die Mannschaft außer Gefecht setzen und in Gewahrsam nehmen.«
    »Auf einem Begleitschiff? Wo?«
    »In den Rettungskapseln, und zwar im Kälteschlaf. Sie wollten mich von Bord werfen.«
    Sassinak starrte ihn an. Er erzählte es in einem Ton dumpfen Elends, der überhaupt nicht zu jemandem paßte, dem eine erfolgreiche Meuterei gelungen war.
    »Ich bin mir sicher, daß wir die Vorwürfe fallenlassen können. Sofern sie überhaupt jemand offiziell erhoben hat«, sagte sie. »Besonders jetzt. Ich habe mit Admiral Vannoy im Sektorhauptquartier gesprochen, und er sondert die Verräter in der Flotte aus.«
    Er freute sich nicht so darüber, wie sie erwartet hätte. Offensichtlich machten ihm nicht die drohenden Anklagen zu schaffen. Lunzie bemerkte ihren Blick und sah vielsagend zu Ford, zu Dupaynil und dann zu Aygar hinüber. Sassinak machte die Andeutung eines Zwinkerns.
    »Ford, wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich diesen Empfang gern von einem Erwachsenen überwachen lassen. Aygar, vielleicht würden Sie gern Ihre Freunde begrüßen.«
    Aygar sprang auf, während Ford viel langsamer aufstand und Sassinak auf eine Weise angrinste, daß sie fast errötete.
    »Passen Sie auf, meine Damen«, sagte er und warf Dupaynil einen vielsagenden Blick zu. »Nur nicht streiten.«
    Dann ging er und trieb Aygar vor sich her.
    »Also dann«, sagte Sassinak. »Sie haben herumgegrübelt, als wollten sie ewig in der Administration hängenbleiben. Also, worüber machen Sie sich Sorgen?« Eine Zeitlang dachte sie, er würde nicht antworten, dann platzte es aus ihm heraus.
    »Es ist lächerlich, und ich will nicht darüber reden.«
    Lunzie und Sassinak warteten und sagten nichts. Dupaynil blickte auf und sah Sassinak direkt in die Augen.
    »Ich war so wütend, weil Sie mir diesen Streich gespielt hatten. Und weil Sie damit durchgekommen sind. Ich habe davon geträumt, Sie selbst zu übertölpeln, ihnen zu beschaffen, was Sie haben wollten, Sie aber dafür bezahlen zu lassen. Dann mußte ich diesen … diesen Piraten auf der Klaue entkommen, und mir wurde klar, daß ich nicht die geringste Ahnung hatte, wie man ein Schiff führt. Panis mußte mich einweisen wie einen blutigen Anfänger. Aber ich glaubte immer noch, daß ich mit dem, was ich entdeckt hatte, als Triumphator zurückkehren könnte, daß ich eine gute Geschichte zu erzählen hätte und so weiter. Aber dann haben die Seti …« Er verstummte, schüttelte den Kopf, und Sassinak und Lunzie sahen einander über seinen gebeugten Kopf hinweg an.
    »Was haben sie Ihnen angetan?« fragte Lunzie.
    Sassinak hielt es für eine glückliche Fügung, daß die Seti umgekommen waren, bevor sie die Gelegenheit gehabt hatte, ihnen bei lebendigem Leib die schuppige Haut abzuziehen.
    »Hat Arly es Ihnen nicht erzählt?«
    »Sie sagte, Sie hätten ziemlich verwahrlost ausgesehen, als Sie an Bord gekommen sind, aber die Ärzte nicht an sich heranlassen wollten.« Sie bekam eine Gänsehaut, als sie überlegte, welche Gründe er dafür gehabt haben könnte – Gründe, die auch seine gegenwärtige Stimmung erklären mochten. »Dupaynil! Man hat Sie doch wohl nicht …!«
    Diesmal lachte er, ein aufrichtiges, wenn auch zittriges Lachen. »Nein. Nein, getan haben sie eigentlich nichts. Es war nur … Haben Sie je eine Seti-Dusche gesehen?«
    Was hatte das damit zu tun? »Nein«, sagte Sassinak vorsichtig.
    »Sie badet einen in heißer Luft, in Kies und wieder in heißer Luft«, sagte Dupaynil mit mehr Energie, als er seit Tagen
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