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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Zuschauer eines Besseren belehren.
    »Delegierte, Richter, Bürger der Föderation Empfindungsfähiger Spezies«, begann sie. »Diese Föderation, diese friedliche Allianz vieler Rassen, wird weiterbestehen …«
    Arly, die im Kommandosessel auf der Brücke der Zaid-Dayan saß, hatte den besten Überblick über das, was als nächstes geschah. Obwohl die Verteidigungsanlagen des Zentralsystems vornehmlich entlang der drei gebräuchlichsten Anfluglinien aus anderen Sektoren installiert waren, hatten die Seti keine alternative Route gewählt. Sie hatten sich darauf verlassen, daß die meisten Abwehrsysteme von Kollaborateuren lahmgelegt wurden. Als Arly erkannt hatte, daß sich die Seti auf einem vorgegebenen Kurs näherten, war sie in der Lage gewesen, sämtliche Kapazitäten der Zaid-Dayan gegen sie aufzubieten.
    Zuerst benutzte sie die Abwehrsatelliten als Deckung und schaltete zwei flankierende Begleitschiffe und einen mittleren Kreuzer so aus, daß der Eindruck entstand, die Satelliten seien noch aktiv. Bisher hatten die Seti-Kommandeure wahrscheinlich angenommen, daß die Verluste lediglich den passiven Verteidigungsanlagen zuzuschreiben waren, die nicht deaktiviert werden konnten. Zumindest berichtete ihr Ssli, daß sie die Lage so einschätzten. Arly hoffte, daß sie sich fragten, ob ihre menschlichen Verbündeten nicht ein falschen Spiel mit ihnen spielten.
    Als dieses Vorgehen zu gefährlich wurde – denn die Seti wußten genau, wo sich diese Anlagen befanden, und gingen zum Angriff über –, benutzte sie die Tarnvorrichtung und das Talent ihres Ssli für kurze, präzise FTL-Sprünge, um unberechenbar zu verschwinden und wieder aufzutauchen, und feuerte jedesmal einige Geschosse auf das nächste Schiff ab, bevor sie wieder verschwand. Mit einem einzigen Kreuzer konnte sie die Angreifer zwar nicht endgültig vernichten, ihnen aber empfindliche Verluste beibringen.
    Inzwischen waren sie weit ins System vorgedrungen, hatten den äußeren Verteidigungsring hinter sich gelassen und waren immer noch zahlreich genug, um alle bewohnten Planeten zu bedrohen. Es würde noch einen Tag oder länger dauern, ehe weitere Flottenschiffe eintreffen würden – vorausgesetzt, daß die nächsten erreichbaren überhaupt sofort auf den Notruf reagieren konnten. Bis dahin würde die Flottenzentrale in Reichweite der Seti-Schiffe sein.
    Sie überlegte gerade, ob sie das Schiff opfern sollte, indem sie sich auf einen Nahkampf einließ – sie hoffte, daß sie dem Flaggschiff genug Schaden zufügen konnte, um die Eindringlinge vorübergehend aufzuhalten –, doch dann spielten die Instrumente auf einmal verrückt. Die Scanner zeigten unsinnige Werte an, die Doppler-Displays durchliefen sämtliche Farbsequenzen, und Alarmsignale blinkten. Schließlich bewegten sich die Statusanzeigen des Schiffs langsam vom grünen in den gelben Bereich, als sei in unmittelbarer Nähe ein massives Objekt aufgetaucht.
    »Thek«, sagte der blasse Weber, und für einen Moment verschwommen seine Umrisse, bevor er wieder eine feste menschliche Gestalt annahm.
    »Thek?«
    Sie hatte früher schon erlebt, wie Thek reisten, und dabei das Gefühl gehabt, daß ihre lebenslangen Vorstellungen über Raum und Materie auf den Kopf gestellt wurden. Ihr war nur noch nicht aufgefallen, daß ihre Instrumente es genauso empfanden.
    »Sehr viele Thek sogar. Sie haben … sie haben die Seti-Flotte vollständig umschlossen.«
    Die Sensoren registrierten Dichte und Masse einer derartigen Anzahl von Thek, wie Arly sie noch nie gesehen hatte, trotzdem hatte sie nur Gedanken für Dupaynil. Dupaynil, der vielleicht in diesem Moment von Granitpyramiden zermalmt wurde.
    »Nein«, sagte der Weber und schüttelte den Kopf. »Diesem Schiff ist nichts passiert. Es kann nur nicht mehr manövrieren. Die Thek haben den Seti klargemacht, daß ihren Gefangenen besser nichts zustoßen sollte.«
    »Was ist mit uns?« Schließlich waren an dieser Verschwörung auch Menschen beteiligt gewesen.
    »Wir können uns zurückziehen, allerdings würden sie es begrüßen, wenn wir die Gefangenen aus dem Seti-Schiff an Bord nehmen würden.«
    »Das ist mir recht. Ich werde nicht mit fliegenden Felsblöcken streiten.« Sie hoffte, daß die Thek diese Äußerung nicht als respektlos empfinden würden. »Stehen Sie … stehen Sie in Kontakt mit den Thek?«
    Er wirkte überrascht. »Natürlich. Sie wissen doch, daß wir etwas Besonderes für sie sind. Sie finden uns … Ich nehme an, Sie würden es
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