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Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0

Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0

Titel: Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0
Autoren: Martin Hablik
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Afghanistan
    Drei Nachrichten, die am 08.07.2012 auf Spiegel-Online direkt untereinander standen, sagen alles über den Erfolg der westlichen Afghanistan-Mission:
    - „Afghanistan - Frau unter Jubel hingerichtet“
    - „Afghanistan - Viele Tote durch Doppelanschlag“
    - „Afghanistan - Konferenz in Tokio - Geberländer versprechen Karzai neue Milliarden“
    Der Westen kam, um die Demokratie in die Köpfe von knapp 30 Millionen Menschen zu bomben, die im Jahre 2011 auf dem „Index menschlicher Entwicklung“ [2] Platz 172 von 182 belegen, obwohl sie 2010 immerhin noch auf Platz 155 waren. Falls es also das Ziel sein sollte, dieses Land in die Steinzeit zurückzuführen, sind wir auf dem richtigen Weg.
    Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei 18,2 Jahren [3] , die Lebenserwartung bei etwa 45. Wir haben es mit Menschen zu tun, von denen sich kaum einer daran erinnern kann, was Frieden ist, und die ihr Leben damit verbracht haben, Probleme mit einem Gewehr zu lösen; sie kennen nichts anderes.
    Und nun kommt der Westen, mit Bomben und Soldaten (fast alle von ihnen kuffar, also Menschen, die den islamischen Glauben ablehnen), besetzt das Land und erklärt diesen Menschen, wie ihre Welt zu funktionieren hätte.
    Der Westen hat nicht versagt, weil er erfolglos war, er hat versagt, weil er dachte, dem würde nicht so sein. Die Sowjets sind an Afghanistan gescheitert und hatten dort ihr Vietnam, die Amerikaner haben weder aus der eigenen noch der fremden Niederlage gelernt und dieselben Fehler wiederholt. War das tatsächlich vollkommen unvorhersehbar? Der britische Feldmarschall Sir Gerald Walter Robert Templer hat bereits in den 1950er Jahren erkannt, dass eine Guerilla-Bewegung militärisch kaum zu besiegen ist. Amerika und die ehemalige UdSSR mögen in Bezug auf Feuerkraft haushoch überlegen gewesen sein, aber in einem Krieg, der weder Schlachtfeld, noch Frontlinie oder einen klaren Feind hat, spielt dies keine Rolle.
    Dieses Land zerfrisst sich selbst, bis die Afghanen sich intellektuell und kulturell im islamischen Paradies, besser bekannt als Steinzeit, befinden.

Äquidistanz
    Politkorrekte Verurteilung beider Seiten, eine Gleichsetzung von Täter und Opfer, ein genialer Zaubertrick, der selbst den Unterschied zwischen mordenden Nazis und ermordeten Juden in einem Konzentrationslager verschwinden lässt, da beides in einer zivilisierten Gesellschaft kein schöner Anblick ist.
    Damit kann man auch Salafisten mit Eisenstangen, Steinen und Messern, die auf Polizisten losgehen, mit Demonstranten gleichsetzen, welche die Gültigkeit des Grundgesetzes für alle einfordern. Dieser Trick ermöglicht es, das linksgrüne Empörungspotenzial zu verdoppeln und darüber hinaus klingt „Äquidistanz“ [22] auch noch viel besser als „Hundescheiße“.
    Konsequente Äquidistanz lässt sich mit folgender Parabel veranschaulichen:
    Ein Hausbesitzer ruft wegen eines bewaffneten Einbrechers in seinen vier Wänden die Polizei. Diese rückt an, der Einbrecher eröffnet das Feuer, Menschen sterben und der hausbesitzende Imperialist muss sich anschließend vor Gericht für seine vollkommen überzogene Reaktion verantworten.
    Schwachsinnig? Vielleicht, aber auf jed en Fall äquidistant und politkorrekt.

Ausländer
    Ein heißes Eisen, politkorrekt überhaupt nicht abzuhandeln.
    Pitt von Bebenburg und Matthias Thieme haben diesem Thema ein Buch („Deutschland ohne Ausländer: Ein Szenario“, solide zwei Sterne bei Amazon) gewidmet, zumal sich (laut Klappentext) etwa 50% der Deutschen tatsächlich weniger Ausländer wünschen, sei es aus rechten Ressentiments, Angst vor Überfremdung oder um den Arbeitsplatz. In der Kurzbeschreibung bei Amazon wurde dieser Wert auf 40% heruntergesetzt, scheinbar kennt man keine genauen Zahlen (oder der Zufallsgenerator wollte sich nicht festlegen). Dennoch muss auch auf fiktive Zahlen reagiert werden, indem man ein Szenario konstruiert, das keiner will, und so tut, als wäre damit eine Frage beantwortet, die allerdings so niemand gestellt hat. „Alle Ausländer raus“ will kein vernünftiger Mensch. Das ist auch gar nicht das Problem. Wir haben kein Ausländer- oder generelles Migrantenproblem, wir haben ein Islamproblem, über das keiner reden will. Das Buch von Bebenburg und Thieme ist in dieser Debatte so nutzlos wie der „Zombie Apocalypse Survival Guide“ von Keith Cox für das Überleben im Winterschlussverkauf; für sich genommen s ind beide durchaus interessante
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