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Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)
Autoren: Jessica Sorensen
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meinem Ohr, und kicke Klamotten und anderen Kram auf dem Boden zur Seite. Ich hänge in der Warteschleife der Verwaltung der Indiana University und warte auf Antworten, die sie mir wahrscheinlich nicht geben können. Aber versuchen muss ich es. Ich versuche es schon seit dem Tag, an dem Ella aus meinem Leben verschwunden ist – dem Tag, an dem ich mir schwor, dass ich sie finde, egal wie.
    »Bist du sicher, dass ihr Dad nicht weiß, wo sie ist?« Ethan legt den Kopf gegen die obere Lehne des Stuhls. »Ich wette, der alte Mann weiß mehr, als er erzählt.«
    »Falls ja, verrät er es mir nicht«, antworte ich. »Oder er hat es gewusst, und es ist irgendwo in seinem Schrotthirn versackt.«
    Ethan dreht sich mit dem Stuhl um. »Hast du mal daran gedacht, dass sie vielleicht nicht gefunden werden will?«
    »Jeden Tag. Und deshalb will ich sie erst recht finden.«
    Ethan konzentriert sich wieder auf den Computer und sucht weiter die endlosen Reihen von »Ella Daniels« im Land durch. Ich bin mir allerdings nicht mal sicher, dass sie noch im Land ist.
    Die Sekretärin meldet sich wieder und sagt, was ich mir bereits gedacht habe: Diese Frau ist nicht die Ella Daniels, die ich suche.
    Ich beende das Gespräch und werfe das Handy aufs Bett. »Verdammt!«
    Ethan sieht sich zu mir um. »Kein Glück?«
    Ich hocke mich auf mein Bett und stütze den Kopf in die Hände. »Wieder eine Sackgasse.«
    »Hör mal, ich verstehe ja, dass du sie vermisst und so«, sagt er, während er auf die Tastatur eintippt, »aber reiß dich mal zusammen, ja? Von dem ganzen Gejaule habe ich schon Kopfschmerzen.«
    Er hat recht. Ich schüttele mein Selbstmitleid ab, nehme meinen schwarzen Kapuzenpulli und steige in ein Paar schwarze Stiefel. »Ich muss runter zum Laden, was abholen. Bleibst du hier, oder willst du mitkommen?«
    Ethan lässt seine Füße auf den Teppich knallen und stemmt sich vom Schreibtisch ab. »Ja, aber können wir bei mir vorbeifahren? Ich brauche noch meine Drums für die Probe heute Abend. Bist du dabei, oder streikst du immer noch?«
    Nachdem ich mir die Kapuze über den Kopf gezogen habe, gehe ich zur Tür. »Nein, ich habe heute Abend schon was vor.«
    »Schwachsinn.« Er streckt eine Hand aus, um den Computer auszuschalten. »Jeder weiß, dass du nur wegen Ella nicht mehr spielst. Hör endlich auf, so ein Weichei zu sein, und komm drüber weg.«
    »Ich glaube, ich …« Ich schlage seine Hand vom Power-Knopf des Computers weg und blinzele zu dem Bild eines Mädchens auf dem Monitor. Sie hat dieselben grünen Augen und dasselbe lange rotbraune Haar wie Ella. Allerdings trägt sie ein Kleid und keinen dicken schwarzen Eyeliner. Außerdem hat sie diesen gekünstelten Ausdruck, als würde sie fröhlich tun. Die Ella, die ich kannte, hat nie so getan als ob.
    Trotzdem muss sie es sein.
    »Alter, was ist denn jetzt?«, jammert Ethan, als ich das Handy von meinem Bett hole. »Ich dachte, wir lassen es für heute gut sein.«
    Ich tippe auf den Bildschirm und rufe die Auskunft an. »Ich hätte gerne die Nummer von Ella Daniels in Las Vegas, Nevada.« Ängstlich warte ich, denn ich befürchte, dass sie nicht eingetragen ist.
    »Sie ist also unten in Vegas .« Ethan betrachtet das Foto von Ella, die neben einem blonden Mädchen mit blauen Augen vor dem UNLV -Campus steht. »Sieht schräg aus, aber nicht schlecht. Die neben ihr auch nicht.«
    »Ja, aber die ist nicht mein Typ.«
    »Mein Typ ist jede. Und die hier könnte eine Stripperin sein, womit sie definitiv mein Typ wäre.«
    Die Vermittlung gibt mir einige Nummern, von denen eine einer Ella Daniels gehört, die auf dem Campus wohnt. Ich wähle die Nummer und gehe in den Flur, um ungestört zu sein. Es klingelt und klingelt und klingelt, dann meldet sich Ellas Stimme auf der Mailbox. Sie hört sich genau wie früher an, bloß ein wenig verkrampft, als wolle sie glücklich klingen, was allerdings nicht so recht gelingt.
    Als es piept, hole ich tief Luft und schütte der Mailbox mein Herz aus.

Kapitel 2
    ELLA
    »Ich schwöre dir, wenn wir nicht bald ein Klo finden, pinkel ich mir in die Hose!« Lila wippt auf dem Fahrersitz auf und ab. Die Klimaanlage läuft auf höchster Stufe, und »Shake it Out« von Florence + The Machine dröhnt aus den Boxen. Vor uns erstreckt sich ein langes Stück Highway, schlängelt sich über die von Bäumen und Salbeibüschen bewachsenen Hügel. Alles liegt im blassrosa Schein des Sonnenuntergangs.
    Das Handy steckt in meiner Tasche und wiegt ungefähr
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