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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Michael Szameit
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handelt, begriffen wir sofort. Also wurde das System Pollux sofort gesperrt. Aber es war schwierig, die völlig zerstörte Anlage anhand der wenigen Dokumente, die erhalten geblieben sind, zu rekonstruieren.
    Nach und nach gelang es Zenarra und seiner Schwarzen Brigade, das Mosaik zusammenzufügen. Zuerst fanden sie heraus, daß es sich um eine Art Wirbelfelder handeln mußte. Wie diese erzeugt wurden, blieb lange schleierhaft. Dann kamen sie dahinter, daß diese Felder auf eine komplizierte Art und Weise moduliert wurden und dadurch fernsteuerbar waren. Nun glaubten wir uns dicht am Ziel. Erst als die Ergophagen begannen, die Erde zu verwüsten, mußten wir unseren Irrtum erkennen.“
    „Entschuldigen Sie, Admirander“, murmelt Elmer betreten, dem schlagartig alles klar wird. Reganta winkt nervös ab. „Die Ergophagen sind nun einmal keine gewöhnlichen elektromagnetischen Kreaturen. Bis jetzt wissen wir noch nicht, wie es den Korenthern gelingen konnte, sie zu erzeugen. Aber Pyron hat uns auf die wohl wichtigste Spur gebracht: die Sonnensteine. Die Korenther müssen gezielt nach einer militärischen Verwendbarkeit dieser geheimnisvollen Kristalle geforscht haben. In dieser Frage hat ihr Vater leider eine sehr unrühmliche Rolle gespielt, Terry.“
    Elmer sieht, wie Stellaster Spinks mit bleichem Gesicht und zusammengekniffenem Mund die Akten durchblättert. Auch Quattro starrt betroffen vor sich hin und greift sich an den Hals, als bekäme er keine Luft mehr. Seine Finger tasten nach irgendeinem Gegenstand, den er auf der Brust trägt. Wohl ein Amulett oder so etwas, denkt Elmer.
    „Allem Anschein nach war die Erforschung und Entwicklung dieser grausamen Waffe noch nicht beendet, als Angehörige der progressiven Kräfte Korenths die Basis in einem kühnen Handstreich eroberten. Der Kommandant konnte sich in seiner Kabine verbarrikadieren und schaffte es noch, eine Ladung Ergophagen abzufeuern, dann öffnete er die Ventile eines speziell für solche Fälle vorgesehenen Leitungssystems. Es muß ein hochwirksames Nervengas gewesen sein…
    Alles weitere sind lediglich Spekulationen. Viel spricht dafür, daß sich die Ergophagen im Vakuum mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen können. Daß sie für die dreiunddreißig Lichtjahre zwischen Pollux und Erde exakt dreiunddreißig Jahre benötigten, läßt darauf schließen, daß es ihnen nicht möglich ist, Oszillationspunkte aufzufinden und zu durchstoßen. Weiterhin vermuten wir, daß die Sonnensteine multifunktionale Gebilde künstlicher Herkunft sind, deren Aufgabe es unter anderem ist, Ergophagen zu synthetisieren. Allerdings dürften diese zweifellos anderen Zwecken gedient haben, sie sind von den korenthischen Militärs gewissermaßen deformiert worden, umgeprägt. Wie das geschehen ist, müssen wir unbedingt noch herausfinden. So, meine Herren, nun wissen Sie Bescheid. Und in dieser schwierigen Situation bringen einige neugierige RS-Beamte alles durcheinander.“
    „Aber warum ist das alles geheimgehalten worden, Admirander?“ fragt Dorean. „Wir mußten doch annehmen, daß irgend etwas, an der Sache faul ist!“
    Reganta stöhnt gequält auf. „Beim großen Sirius! Malden, Sie sind doch sonst ein heller Kopf! Begreifen Sie doch: Tausende, Zehntausende ehemaliger Korenther arbeiten mit uns in den verschiedensten Raumfahrtberufen. Von den Millionen auf der Erde ganz abgesehen. In einer Situation, die größte Zuverlässigkeit und Exaktheit verlangt, wo das Leben Hunderttausender von einigen wenigen Leuten abhängt – da sollen wir in alle Welt hinausposaunen, daß die Ergophagen eine Zeitzünderbombe der korenthischen Wehrflotte sind? Sie wissen, was die Korenther für Integrationsschwierigkeiten haben, vieles ist noch unvergessen. Wer garantiert uns, daß es nicht zu Ausschreitungen käme, zu Mißtrauen und Feindschaft? Unmöglich, das Risiko dürfen wir nicht eingehen. Niemandem ist damit geholfen, wenn er die wahren Schuldigen kennt. Sollen die Menschen ruhig an eine unbekannte Naturgewalt glauben, dann kämpfen sie in Einigkeit, Schulter an Schulter.“
    Elmer nickt beklommen. Er sieht die Gluthölle der Siriusfestung vor sich, hört das Stöhnen und Ächzen der dort Leidenden. Was geschähe, wenn man diesen Menschen die Wahrheit sagte? Darf man sich der Illusion hingeben, sie würden es mit Fassung aufnehmen, oder wäre es nicht vielmehr so, daß sich viele auf die Korenther unter ihnen stürzen würden? Der Admirander hat recht.
    „Sie haben uns das
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