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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Michael Szameit
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Licht.
    Quattro tritt einige Schritte zurück. Das intensive Leuchten bereitet ihm Kopfschmerzen. Oder ist es die radioaktive Strahlung?
    Ein Brausen und Toben löst sich aus den Kristalltürmen und steigt in die Lüfte. Es klingt wie das Donnern der heranjagenden Ronde. Die Luft beginnt zu vibrieren und zu zittern wie eine Stahlsaite. Staunend beobachtet Quattro, wie die glitzernden Gewächse in sich zusammensinken, sich förmlich in nichts auflösen.
    Da kommt es wie ein Tornado auf ihn zu. Der Anprall wirft Quattro zu Boden. Als er mühsam den Kopf hebt, erkennt er eine Staubsäule, einen mächtigen Wirbel aus Ruß und Asche, der die Truhe umtost. Aus dem Container sprühen grellrote Funken, er erkennt es ganz deutlich: Eine unsichtbare Kraft schleudert die Heliolithe aus dem Behältnis, als rubinrot funkelnde Kaskade spritzen sie auseinander.
    Mit letzter Anstrengung erhebt sich Quattro. Unverwandt auf das gespenstische Schauspiel starrend, tastet er nach dem Kettchen an seinem Hals. Kaum hat er den Sonnenstein hervorgezogen, muß er wieder geblendet die Augen schließen. Eine feurige Aureole hüllt das flimmernde, gleißende Steinchen ein, als läge ein kleiner Stern auf seiner Handfläche.
    Plötzlich fühlt sich Quattro von einer Sturmböe emporgehoben. Verzweifelt rudert er mit den Armen, aber eine immer stärker werdende Kraft setzt ihm Widerstand entgegen. Ihm ist, als würde er in dickflüssigen, zähen Sirup getaucht, der allmählich erstarrt. Ist er das? fragt er sich, ist das schon der Tod? Entsetzt bemüht er sich, wenigstens noch eine Sekunde zu hören, zu sehen, zu fühlen… Ist das der Tod? Furcht ergreift Quattro, denn er erhält keine Antwort. Die unendliche Nacht, die ihn verschlingt, ist stumm und kalt. Er schreit gräßlich auf, dann erlöschen sein Denken und Fühlen.

Epilog
     
     
     
     
    „Elmer…, hör doch…, Elmer…“ Die Stimme kommt von weit her. Das müssen mindestens zwanzig Lichtjahre sein, überlegt Elmer. Und im selben Moment wundert er sich, daß er so klar denken kann. Vor seinen Augen gähnt ein schwarzer, tiefer Trichter. Wohin er den Kopf auch wendet, immer blickt er in dieses scheußliche Loch. Aber er fällt nicht mehr. Vorhin, als er noch in diesen Strudel hineingezogen wurde, war es unerträglich. Jetzt ist es nur noch unheimlich, rätselhaft.
    „Du mußt die Augen öffnen, Elmer, versuch es!“ hört er wieder diese weit entfernte, schwache Stimme.
    Blödsinn, denkt er unwirsch, ich habe sie doch auf, die ganze Zeit schon, laßt mich dich endlich in Ruhe!
    „Er ist wieder bei Bewußtsein, es kann nicht mehr lange dauern“, sagt eine andere Stimme erfreut.
    Beim großen Sirius! Was faseln die da, ich bin schon die ganze Zeit bei Bewußtsein. Er ärgert sich. Wenn bloß nicht dieser dämliche Trichter wäre, irgendwie muß ich aus diesem Ding herauskommen!
    „… etliche Millionen Volt, sie haben den Thyon glatt durchschlagen…“
    Da blitzt eine Erinnerung in seinem Gehirn auf. Dieser merkwürdige Klumpen, wie geschmolzenes und wieder erstarrtes bläuliches Glas. Ein riesiger unförmiger Klumpen, und in seinem Inneren – nur verschwommen zu erkennen – der Spezialcontainer, in dem sich die Sonnensteine befanden.
    „… acht Wochen ohne Bewußtsein, mehr tot als lebendig, er hat unglaubliches Glück gehabt…“
    Aber neben diesem durchsichtigen Gebilde! Noch so ein gläsernes Ding! Und in dem erstarrten Zeug… dort stand Quattro! Eingeschlossen von der eisblauen Schmelze wie ein Insekt in einem Bernstein. Auf seinem Gesicht grenzenloses Staunen.
    Aus weit aufgerissenen Augen starrte er ihnen entgegen, die rechte Hand weit von sich gestreckt, als wollte er ihnen etwas überreichen. In der geöffneten Hand lag ein silbernes Kettchen mit einer leeren Fassung. Und dann dieser furchtbare Schlag, als er mit dem Pneumohammer Quattro aus diesem Gefängnis befreien wollte! Ein Schlag, der ihn auslöschte, verbrannte, zu Staub zerfallen ließ…
    „Er muß uns hören.“
    Aber das – das ist doch Dorean!
    „… hör doch, Elmer, die Ergophagen sind weg, sie haben die Erde verlassen!“
    Laßt mich schlafen, ich will doch nur schlafen, nichts weiter, stöhnt es in ihm. Was interessieren mich die Ergophagen.
    „Wenn Sie ihn nicht sofort hierhergebracht hätten, Proximer, ich weiß nicht…“
    Das war wieder die fremde Stimme. Dorean hat mich hierhergebracht! Aber die Gasflaschen des Ballons waren doch leer, außerdem sollten wir warten, bis der Wind
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