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Das Geheimnis der Saurierinsel

Das Geheimnis der Saurierinsel

Titel: Das Geheimnis der Saurierinsel
Autoren: Grit Poppe
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Augenpaar starrte ihm entgegen.
    Das musste die Meerjungfrau sein, von der seine Mutter ihm erzählt hatte, als er klein war. Er spürte eine Berührung   … eine Hand griff nach ihm. Und dann folgte er dem sanften Ziehen. Wer hätte gedacht, dass es Nixen wirklich gab? Und wer hätte gedacht, dass sie so stark waren?
     
    Als Max die Augen wieder öffnete, lag er am Ufer. Er schmeckte Salz auf der Zunge und es brannte in seiner Kehle. Als er versuchte sich aufzurichten, fing er an zu husten und schließlich schwappte ein Schwall Wasser aus ihm heraus. Und dann noch einer. Und noch einer. Er keuchte und rang nach Luft und blickte verwirrt um sich. Wie kam er hierher? Wo war sein Boot?
    Ihm fiel die Meerjungfrau ein, die ihn gerettethatte. Aber das konnte doch nicht sein, oder? In Wirklichkeit gab es keine Nixen. Er musste geträumt haben. Vielleicht war er ohnmächtig gewesen, als das Wasser ihn an Land spuckte? Konnte man träumen, wenn man ohnmächtig war?
    Aber er hatte sie so deutlich vor sich gesehen! Jedenfalls ihre Augen, mit denen sie ihn unter Wasser so komisch angestarrt hatte.
    Max erhob sich schwankend. Er fühlte sich immer noch ganz benommen. Die Schulter tat ihm weh und das linke Knie. Aber ernsthaft verletzt schien er nicht zu sein. Er war nur klitschnass und bibberte vor Kälte.
    Was wohl sein Vater sagen würde, wenn er ihn so sehen könnte? Womöglich hatte er von Bessy schon gehört, dass Max verschwunden war? Vielleicht wäre es am besten, ihn einfach anzurufen und sich so schnell wie möglich von hier abholen zu lassen. Aber was sollte er ihm erzählen? Dass er ein Boot gestohlen hatte, das jetzt verschwunden war? Dass er auf einer Insel festsaß, die es auf der Landkarte gar nicht gab? Und wo war der Rucksack überhaupt, in dem außer seinen Schuhen und Strümpfen auch sein Handy steckte?

    Max lief humpelnd am Ufer hin und her und hielt suchend Ausschau. Steine bohrten sich in seine nackten Sohlen. Seine Beine fühlten sich wie Pudding an, wie Wackelpudding.
    Ihm wurde ein bisschen schlecht bei dem Gedanken, dass er beinahe eben ertrunken wäre.
    Verdammt! Keine Spur von dem Rucksack!
    Er kletterte auf einen Felsen und betrachtete die seltsame Insel. Die Landschaft sah so wild und ursprünglich aus, als wären hier erst gestern ein paar Saurier entlanggestapft. Hatte ihm sein Vater nicht von fossilen Dinospuren auf einer Insel erzählt? Max starrte aufs Meer hinaus. Nichts. Nur ein paar Möwen schaukelten auf den Wellen. Wie sollte er ohne Boot hier wieder wegkommen? Er schnappte erschrocken nach Luft, als ihm klar wurde, in welcher Lage er sich befand. Er besaß kein Boot, kein Handy, und kein Mensch wusste, wo er steckte!
    Da hörte er auf einmal ein Geräusch in der Ferne. Max lauschte. Aber nur das Meer rauschte und der Wind pfiff. Er musste sich wohl verhört haben   …
    Doch da vernahm er die Laute noch einmal. Leise, aber unverkennbar. Ein Hund   … Ein Hund bellte!

Donner, Blitze und ein seltsames Mädchen
    Max blieb noch eine Weile auf dem Felsen stehen und blickte sich um.
    Die Insel sah tatsächlich unbewohnt aus. Kein Haus war zu sehen, kein Mensch spazierte am Ufer entlang, auf dem Wasser schaukelte kein einziges Fischerboot. Nicht einmal den Hund konnte er irgendwo entdecken. Das Bellen hatte aufgehört und Max fragte sich, aus welcher Richtung es gekommen war. Vielleicht fand er dort auch einen Menschen, der ihm weiterhelfen konnte?
    Der Himmel bezog sich. Die Wolken hingen dick und schwer über ihm. Aber er achtete nicht weiter darauf. Er befand sich auf
der Insel
, das wurde ihm jetzt klar. Nicht auf irgendeiner Insel, sondern auf der geheimnisvollsten, die er je betreten hatte.
    Die Uferlandschaft war karg. Wie eine Krokodilhaut aus Stein. Und die Felsen kamen Max tatsächlich wie ein riesiges Krokodilmaul vor. Sein Blickblieb neugierig daran hängen. Der Schlund war weit geöffnet und man konnte hineinblicken, als würde es da eine Grotte oder eine Höhle geben. »Cool!«, murmelte er und beugte sich weiter vor, um mehr erkennen zu können.

    Doch plötzlich geriet er auf dem von Algen besetzten Felsen ins Rutschen. »Autsch!«, brüllte er, als er unten aufschlug. Stöhnend rappelte er sich auf und rieb seinen schmerzenden Ellenbogen.
    Die Landung war nicht gerade sanft gewesen, aber wenigstens war er nicht aus großer Höhe gefallen.
    Er nahm sich vor, ab sofort vorsichtiger zu sein. Hier gab es keine befestigten Wege, und wenn er sich einen Knochen brach, würde
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