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Das Geheimnis der Saurierinsel

Das Geheimnis der Saurierinsel

Titel: Das Geheimnis der Saurierinsel
Autoren: Grit Poppe
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auch kein Krankenwagen angesaust kommen.
    Zögernd näherte er sich nun dem steinernen Krokodilmaul. Die Felszacken wirkten wie spitze Zähne und das dunkle Loch zwischen den Gesteinsplatten sah tatsächlich wie eine Höhle aus. Man müsste allerdings auf allen vieren kriechen, um hineinzugelangen   … Was verbarg sich in der Finsternis? Vielleicht gab es in dem feuchten Schlund giftige Schlangen?
    Auf einmal hörte er wieder das Gebell des Hundes.Es klang jetzt gar nicht mehr so weit weg. Max warf noch einen Blick in die Höhle. Aber er konnte sie auch noch zu einem späteren Zeitpunkt erkunden. Das Bellen würde ihn wahrscheinlich zu einem Bewohner dieser seltsamen Insel führen   – und den durfte er nicht verpassen. Zielstrebig begann er auf das Geräusch zuzulaufen. Bei jedem Schritt musste er aufpassen, dass er nicht auf einen scharfkantigen Stein trat und sich den Fuß verletzte. Das Kläffen klang nach einem kleineren Tier. Worüber regte es sich bloß so auf? Vielleicht über die Wolken, die immer dunkler wurden? Oder über das Gewittergrollen in der Ferne?
    Max runzelte die Stirn. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, dass hier ein Unwetter hereinbrach. Wo konnte er sich bloß unterstellen? Vielleicht sollte er umkehren und doch noch in die Höhle kriechen?
    Trotzig lief er einfach weiter. Wo steckte der blöde Köter bloß?
    Zu seiner Überraschung wurde die Gegend nach ein paar Schritten grüner und Max kam besser voran. Die Wiese unter seinen Sohlen fühlte sich fast weich an.
    Die grauen Felsen und das Geröll wurden durch wild wuchernde Pflanzen und Büsche abgelöst. Dazwischen entdeckte er sogar ein paar Apfelbäume. Sie waren klein und dünn und trugen kaum Äpfel. Aber Max spürte jetzt seinen leeren Magen. Ein Apfel war besser als nichts.
    Er pflückte sich eine Frucht und zu seiner Überraschung schmeckte sie süß und saftig. Während er aß und weiterlief, lauschte er auf das Hundegebell. Es klang jetzt schon viel näher, oder? Max warf einen Blick in den Himmel hinauf. Er sah plötzlich ganz und gar schwarz aus, als würden sich alle Wolken der Welt hier zu einer einzigen Wolke zusammenballen. Wenn das Gewitter erst mal begann, würde er den Hund nicht mehr hören! »Hallooo!«, rief er mit einem Anflug von Verzweiflung. »Hallo, ist da je…« Noch bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, knallte ein Blitz direkt neben ihm. Jedenfalls kam es ihm so vor. Und dann piepte es in seinem Ohr. Außer diesem komischen Pfeifen konnte er ein paar Sekunden nichts hören. Wo steckte der Hund? Wohin sollte er jetzt? Erschrocken blickte er sich nach einem Unterschlupf um. Wäre er bloß in die Höhlegekrochen! Mit den Schlangen wäre er schon fertig geworden. Wahrscheinlich krachten die Blitze ja ins Meer und interessierten sich gar nicht für ihn, versuchte er sich zu beruhigen.
    Aber da schoss direkt vor ihm ein goldener Strahl vom Himmel und als Nächstes fühlte Max einen jähen Schmerz an seiner Stirn! Er taumelte vor Schreck und dann fiel sein Blick auf einen Apfelbaum. Wie mit einer riesigen Axt war der Baum von der Krone bis zum Stamm in zwei Teile gespalten worden! Und gleich daneben stand   … stand   …
    »Hast du dir was getan?!«, rief Max.
    Da stand ein Mensch, ein Mädchen. Sie kam ihm irgendwie bekannt vor. Diese grünen Augen   … Es schien ihm, als würde er diesen schillernden Blick nicht zum ersten Mal sehen. Das Mädchen mit den grünen Augen lächelte seltsam. Vielleicht hatte sie einen Schock?
    Max hob die Hand wie zum Gruß und ging zögernd auf sie zu.
    »Alles in Ordnung?«
    Ein kleiner schwarz-weiß gefleckter Hund kläffte wütend. Aber Max achtete nicht weiter auf ihn. Ersah nur das Mädchen, das immer noch so merkwürdig lächelte. Ihre grünen Augen zogen ihn magnetisch an. Und wie seltsam sie gekleidet war! Sie trug ein altmodisches Kleid mit Puffärmeln und einen breitkrempigen Hut, der aussah als hätte sie ihn von ihrer Uroma geerbt.
    »Wer   … wer bist du?«, fragte er. Und auf einmal fiel ihm wieder die kindliche Gestalt unter Wasser ein, die er für eine Nixe gehalten hatte. Max blinzelte verwirrt. Wie eine Meerjungfrau sah sie nun nicht gerade aus. Aber ihre Augen! Die würde er wohl nie vergessen! Konnte es sein, dass dieses Mädchen ihn gerettet hatte? Sie war doch höchstens zwölf Jahre alt.
    »Mein Name ist Mary.« Ihre Stimme klang leise. Max hatte Mühe, sie zu verstehen. Seine Ohren fühlten sich immer noch etwas taub an, auch wenn das Piepen
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