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Das Geheimnis der Saurierinsel

Das Geheimnis der Saurierinsel

Titel: Das Geheimnis der Saurierinsel
Autoren: Grit Poppe
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ist Tray.«

In der Höhle
    Der Regen pladderte nun unaufhörlich und ein kühler Wind fegte vom Meer herüber. Max fror in seiner feuchten Kleidung und sogar seine Zähne klapperten.
    »Kommst du mit mir?«, fragte das Mädchen und griff, ohne eine Antwort abzuwarten, nach seiner Hand.
    »Wwwwohin?«, fragte Max bibbernd, aber sie zog ihn einfach mit sich.
    Tray lief aufgeregt kläffend neben ihnen her, dann rannte er ein Stück voraus.
    Erst vor dem Eingang der Krokodilshöhle blieb Max zögernd stehen. Sollte er wirklich dort hinein?
    Der Hund war bereits im Dunkel verschwunden und sein Bellen schallte mit einem Hall zu ihnen.
    »Fürchte dich nicht«, sagte Mary sanft. In ihren Augen saß ein spöttisches Funkeln. »Da drinnen ist es trocken und warm.«
    »Ich hab keine Angst!« Max machte sich von ihr los und begann auf allen vieren in die Höhle zu kriechen. Er spürte Mary dicht hinter sich und insgeheim freute er sich, dass er nicht allein in die Finsternis musste.
    Der Fels war rau und kühl, und Max zog den Kopf ein, um sich nicht an den Felszacken zu stoßen. Nach ein paar Metern entdeckte er einen rötlichen Lichtschein.
    »Da brennt ja ein Lagerfeuer«, flüsterte er verwundert. Rauch stieg ihm in die Nase. Die Aussicht auf wärmende Flammen ließ ihn seine Furcht beinahe vergessen. Mary summte hinter ihm leise vor sich hin, als wäre es für sie nichts Besonderes, durch diesen engen Schlund zu kriechen. Einmal drehte er sich zu ihr um und sah, dass ihre Augen selbst in der Dunkelheit grün schillerten. »Flatterflämmchen flackern flimmernd«, sang sie leise und kicherte. »Flimmernd flackern Flatterflämmchen .«
    Diese Mary war schon ziemlich komisch, aber irgendwie mochte er sie.
    Max staunte nicht schlecht: Die Höhle war so groß, dass er bequem in ihr stehen konnte. Der loderndrote Schein ließ sie fast gemütlich aussehen. Am Feuer lag bereits der kleine Hund und Max ließ sich erschöpft neben ihn fallen. Erleichtert hielt er seine kalten Hände über die Flammen. Wie gut die Wärme tat! Erst nach einer Weile blickte er sich genauer um. Als Erstes fielen ihm die vielen Fossilien auf, die überall herumlagen. Jede Menge Ammoniten in allen Größen, Belemniten, Seeigel und fossile Knochen! Sogar einen kleinen länglichen Schädel entdeckte er. Von einem Wesen, das einem Reptil ähnelte. Die Schnauze sah aus wie ein Schnabel mit kleinen spitzen Zähnen. Und die Augenhöhlen kamen Max riesig vor. Der steinerne Totenkopf schien ihn anzugrinsen! Max wandte schnell den Blick ab. Nun bemerkte er auch eine Art Bett aus Stroh und Blättern, eine alte Seemannskiste und auf einem kantigen Felsblock, der als Tisch diente, lag ein Stapel Bücher.
    »Wow! Nicht übel«, murmelte er. »Bist du oft hier?«
    »Nur manchmal.«
    Max wartete auf eine Erklärung, aber sie sagte weiter nichts dazu, sondern nahm ein paar Zweige voneinem Haufen und fütterte das Feuer damit. Funken wirbelten umher und es knackte und prasselte.
    Sollte er sie nach ihren Eltern fragen? Aber dann würde auch sie wissen wollen, warum er allein auf die Insel gekommen war. Und er verspürte nicht die geringste Lust, ihr von seinem Vater und seiner neuen Familie und den Kronjuwelen zu erzählen.
    Max nahm einen besonders schönen Ammoniten in die Hand.
    »Hast du die Fossilien alle selbst gefunden?«
    Mary lachte. »Natürlich.«
    »Cool.«
    Sie warf ihm einen verwunderten Blick zu, als würde sie ihn nicht verstehen. »Hübsch«, sagte Max deshalb und wog den Stein in der Hand. »Und schwer.«
    Mary zuckte mit den Schultern. »Nur ein Schlangenstein. Davon gibt es hier viele. Hast du eigentlich Hunger?«
    Sein Magen knurrte plötzlich so laut, als wollte er selbst antworten.
    Mary lächelte und erhob sich.
    »Ach warte mal.« Max griff in seine Hosentascheund holte das Fossil hervor, das er am Strand gefunden hatte. »Weißt du, was das ist?«
    Über Marys Gesicht huschte auf einmal ein Schatten. Max erkannte Misstrauen in ihrem Blick.
    »Du bist doch nicht etwa einer von diesen   … diesen   …?« Sie presste die Lippen zusammen und starrte ihn finster an. Ihr Hund hob den Kopf und knurrte.
    »Diesen
was?
«
    Mary zögerte und musterte ihn durchdringend. Einen Moment hatte Max das Gefühl, sie könne mit ihren grellgrünen Augen in ihn hineinsehen.
    »Ach nichts.« Sie senkte die Lider. »Magst du Fisch? Eine andere Speise kann ich dir hier nicht bieten.«
    »Ist okay«, sagte Max. »Das Fossil soll von einem Saurier stammen. Von einem
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