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Das Geheimnis der Saurierinsel

Das Geheimnis der Saurierinsel

Titel: Das Geheimnis der Saurierinsel
Autoren: Grit Poppe
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paar kräftigen Ruderschlägen bewegte er sich direkt auf die Nebelwand zu. Was lag wohl hinter ihr?

Gestrandet
    Der Nebel kam Max so dicht vor, als müsste er ihn berühren können, wenn er die Hand ausstreckte. Vom Ufer der
Jurassic Coast
war fast nichts mehr zu sehen, aber die Insel schien plötzlich verschwunden zu sein! Hektisch ruderte er einmal im Kreis. Sollte er umkehren? Noch hatte sicher niemand bemerkt, dass das Boot fehlte. Und noch würde ihn Bessy auch nicht vermissen.
    Andererseits musste man auch mal was riskieren. Und ein Abenteuer ohne Risiko war wahrscheinlich gar kein Abenteuer, jedenfalls kein richtiges.
    Nervös kaute er auf seiner Unterlippe herum, dann ruderte er kurzentschlossen weiter. Zur Insel konnte es doch gar nicht mehr weit sein.
    Aber was, wenn er sich in die falsche Richtung bewegte? Vielleicht fuhr er gerade jetzt an der Insel vorbei, ohne es zu merken? Nun war auch die
Jurassic Coast
nicht mehr zu erkennen! Es kam ihm vor, alswäre der Rückweg abgeschnitten. Er steckte mitten in dem grauen Dunst und wusste nicht mehr, wo er sich überhaupt befand! Sein Herz klopfte wild. Was sollte er bloß tun? Wo sollte er hin, wenn er nichts mehr sah? Ängstlich umklammerte er die Ruder, die plötzlich so schwer wurden, als hingen Gewichte an ihnen. Da schien es ihm auf einmal, als würde durch die Nebelschwaden ein kleines Licht blinken. Es war ein winziges, kaum wahrnehmbares Flackern. Fast nur ein Schimmern, aber Max kam es beinahe so vor, als würde ein Scheinwerfer über das Meer strahlen und ihm den Weg weisen. Er seufzte erleichtert und sein Herzschlag beruhigte sich allmählich. Was mochte das sein? Ein Leuchtturm? Ein Leuchtturm für Zwerge vielleicht. Oder ein anderes Boot? Aber das Licht bewegte sich nicht. Vielleicht sandte jemand Signale?
    Entschlossen hielt Max darauf zu und ruderte so schnell er konnte.
    Zunächst schien sich nichts zu ändern, aber dann bemerkte er, dass der Schein etwas heller wurde. Oder verzog sich der Nebel allmählich?
    Tatsächlich   … Land! Er sah Land! Und es sah auswie   … wie ein Krokodilmaul! Die Insel! Das musste sie sein! Und da, wo das Licht war, stand jemand   … Ein Mensch. Ein nicht besonders großer Mensch. Ein Kind? Wer-immer-das-sein-mochte starrte direkt zu ihm hinüber.
    Max hob die Hand und winkte, aber dann zog sich der Nebelvorhang wieder zu und die Erscheinung verschwand. Auch das Krokodil schien einfach abzutauchen.
    »Nein, nicht doch!«, stöhnte Max erschrocken. Schneller und schneller zog er jetzt die Riemen durch das Wasser.
    Als er einen prüfenden Blick über die Schulter warf, sah er die Insel wieder vor sich und die Gestalt am Ufer blickte unverwandt zu ihm. Max wollte noch einmal winken. Doch dann spürte er plötzlich, wie ein Sog das Boot ergriff und es mit sich riss! Hilflos planschte er mit den Paddeln im Wasser herum und versuchte der Strömung zu entkommen. Im selben Moment bemerkte er aus dem Augenwinkel eine riesige Welle, die direkt auf ihn zu rollte! Sie hob ihn samt Kahn ein Stück in die Höhe und dann ging es in rasender Fahrt abwärts. Max schriegellend. Gischt schlug ihm ins Gesicht. Als er wieder etwas sehen konnte, erkannte er gerade noch einen schwarzen, gefährlich gezackten Felsen. Max kam nicht mehr dazu, einen klaren Gedanken zu fassen. Er kam nicht einmal dazu,
überhaupt
einen Gedanken zu fassen. Die Welle schleuderte das Boot direkt gegen das scharfkantige Gestein.
    Max hörte ein Knirschen und Krachen, das in seinen Ohren wehtat. Die Bootswand schützte ihn vor den Felszacken, doch dann geriet die Welt ins Wanken. Er japste noch einmal nach Luft, da erfasste ihn schon die Strömung. Instinktiv schützte er seinen Kopf mit den Armen. Schwimmen konnte er in dem Sog ohnehin nicht. Er wurde einfach fortgespült wie ein Gegenstand. Manchmal befand er sich unter Wasser, manchmal tauchte er auf, prustete und rang nach Atem und schlug wild mit den Armen um sich. Einen Moment konnte er sich oben halten und sogar das Ufer erkennen. Doch im nächsten Augenblick wurde er wieder hinabgerissen, als wäre das Meer ein Tintenfisch mit Tentakeln, die ihn packten und ohne Erbarmen in die Tiefe zogen.
    Max strampelte mit den Füßen, wie um sich zubefreien. Und tatsächlich schien es ihm zu gelingen. Er schoss durch die Wasseroberfläche, schnappte nach Luft, doch schon rollte die nächste Welle über ihn hinweg.
    Unter Wasser sah er plötzlich etwas, das sich auf ihn zubewegte. Ein grün leuchtendes
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