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Das Geheimnis der Saurierinsel

Das Geheimnis der Saurierinsel

Titel: Das Geheimnis der Saurierinsel
Autoren: Grit Poppe
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umhüllte. Feriengäste waren um diese Zeit noch nicht unterwegs.
    Nicht weit entfernt entdeckte er einen Fischer, der an seinem Boot zu arbeiten schien.
    Vielleicht konnte ihm der ja sagen, was das für eine Versteinerung war, die er gestern gefunden hatte.
    Langsam stapfte Max über den Kies auf den Mann zu. Den Blick hielt er dabei suchend auf den Boden gerichtet. Konnte ja sein, dass er noch etwas Interessantes fand. Ein bisschen kam er sich jetzt doch wie ein Schatzsucher vor.
    Der Fischer hob nicht einmal den Kopf, als Max in seinen Schatten trat. Er trug eine etwas speckige Kapitänsmütze und von seinem Gesicht war nichtviel mehr zu sehen als der graue Bart. Erst als Max sich etwas verlegen räusperte, blickte er von dem Netz, aus dem er gerade etwas zerklumpten Tang zupfte, auf.
    »Morgen«, murmelte Max.
    »Ja«, antwortete der Mann. »Ja?«
    »Ja, es ist Morgen. Ich nehme an, dass du mir einen
guten
Morgen wünschen wolltest?«
    Max nickte zaghaft.
    »Na, dann solltest du das auch tun.«
    »Guten Morgen«, sagte Max brav.
    »Ebenso«, brummte der Fischer und wandte sich wieder seinem Netz zu, als wäre das Gespräch damit beendet.
    Max stocherte mit der Spitze seines Schuhs zwischen den Steinen herum.
    »Ich hab da was gefunden«, sagte er und hielt dem Fischer unvermittelt den fossilen Knochen unter die Nase.
    Langsam wie eine Schildkröte wandte sich der Mann zu ihm.
    »Und?«
    »Und   … und   … Ich wollte Sie fragen, ob Sie mir sagen können, was das ist.«
    »Ja.«
    Max schluckte.
    »Ich könnte dir sagen, was das ist.«
    »Es ist ein Knochen, oder? Der Knochen von einem Tier?«
    »Ich könnte es dir sagen«, wiederholte der Mann.
    Max blickte ihn abwartend an, aber es folgte nichts. Der Fischer blickte ebenfalls abwartend.
    »Ähm. Bitte. Sagen Sie es mir
bitte?
«
    »Na also, mein Junge.« Über das Gesicht des Fischers huschte jetzt ein dünnes Lächeln. Doch er ließ Max noch ein paar Sekunden zappeln.
    »Das ist ein Wirbelknochen, würde ich mal sagen«, antwortete er schließlich. »Ich denke, dass es sich bei deinem Fund um einen versteinerten Fischsaurierwirbel handelt.«
    »Von einem echten   …
Saurier?
«
    Der Mann nickte. »Ganz recht. Von einem Fischsaurier.«
    Ehrfurchtsvoll betrachtete Max jetzt das Fossil auf seiner Handfläche.
    »Wer hätte das gedacht«, murmelte er.
    »Nun, das ist hier nicht so ungewöhnlich«, meinte der Fischer. »Schließlich wurden hier schon seit Jahrzehnten, ach was rede ich, seit Jahrhunderten Skelette von Sauriern gefunden.«
    »Hier?« Max’ Zunge fuhr aufgeregt hin und her. Er schmeckte Salz auf seinen Lippen.
    »Ja, hier. In den Klippen stecken vermutlich noch Tausende von solchen Urzeitfossilien.« Er deutete auf die Felsen am Ufer, die sehr hoch und steil aufragten. Aber an einigen Stellen waren sie brüchig, als würde dort immer mal wieder etwas abbrechen. »Nach jedem Sturm tauchen hier die Jäger und Sammler auf.« Der Fischer lachte rau. »Dabei kennen sie noch nicht einmal   …«
    Der Mann verstummte plötzlich und blickte aufs Meer hinaus.
    Max folgte seinem Blick. Aber es war immer noch neblig und der Horizont unsichtbar.
    »Sie kennen noch nicht einmal   …
was

?
«, fragte Max.
    »Die Insel«, sagte der Mann. Es sah aus, als würde er zu den Wellen sprechen, die ans Ufer schwappten.
    »Die Insel?«
    Der Fischer seufzte und jetzt blickte er Max aufmerksam ins Gesicht.
    »Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?«
    Max nickte.
    Der Mann schwieg noch eine Weile und musterte ihn prüfend.
    »Sie liegt gar nicht weit von hier«, murmelte er schließlich. »Aber sie ist auf keiner Karte eingezeichnet. Die Insel ist ein Naturschutzgebiet, viele Vögel nisten dort. Aber es heißt, dass in ihrer Erde auch bedeutende Fossilien liegen, für die manches Museum vermutlich ein Vermögen zahlen würde.« Der Fischer holte tief Luft. »Man erzählt sich eigenartige Geschichten über sie.«
    »Was für Geschichten?«, platzte es aus Max heraus.
    »Etwas sehr Seltsames geht dort vor.«
    Max wartete ungeduldig darauf, dass der Mann weiterredete.
    »Bei meiner Seele«, murmelte er nach einer Weile wie zu sich selbst. »Ärger mit einem Geist gehe ich lieber aus dem Weg.«
    Gerade als Max fragen wollte, was er damit meine, passierte etwas Merkwürdiges. An einer Stelle über der Wasseroberfläche riss der Nebel plötzlich auf.
    Max sah draußen auf dem Meer ein Stück Land. Es sah aus wie   … wie ein riesiges Krokodil!
    Auch der Fischer
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