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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands
Autoren: Karen Marie Moning
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»Er mag wohl nett anzusehen sein, aber für mich war er kein Gegner. Nur ein dummes, hübsches Gesicht.«
    Der König setzte eine schelmische Miene auf, unfähig, dem Drang zu widerstehen, den Narren zu verspotten. »Dumm, ist er das? Geschlagen, war er das? Ei ei ei, Narr, esmacht den Anschein, als hätten wir dir den Namen zu Recht gegeben. Die Legende des Narren der Feen wurde soeben umgeschrieben. Für alle Ewigkeiten werden sich die Sterblichen an deine Niederlage erinnern, nicht an seine.«
    Der Narr ließ ein gigantisches Geheul der Wut los und verschwand. Dieses Mal trat Finnbheara sofort an die Seite seiner Königin.
    »Der Narr geht zum Hawk«, sagte er ihr. Adam befand sich in einem furchterregenden Zustand, und der Narr hatte schon einmal beinah ihre Rasse vernichtet. Der Pakt darf nicht gebrochen werden.
    Die Königin rollte sich auf die Seite und sah ihren Gemahl einen langen Moment an. Dann bot sie ihm ihre Lippen zum Kuß, und Finnbheara wußte, daß er mit seiner Liebe wieder in ihrer Gunst stand.
    »Du tatest wohl daran, es mir zu sagen, Liebster.«
    * * *
    Manchmal, tief in der Nacht, träumte Adrienne, daß sie wieder über die grünen Hänge von Dalkeith lief. Der frische Geruch von Salzluft, vermischtmit dem Duft der Rosen, fuhr dann durch ihr Haar und liebkoste ihre Haut.
    In ihren Träumen wartete der Hawk am Saum des Meeres auf sie; ihr kiltgekleideter, großartiger schottischer Schloßherr. Er lächelte, und kleine Fältchen umrandeten seine Augen, bevor sie sich mit glühender Leidenschaft verdunkelten.
    Sie nahm dann seine Hand und legte sie sanft auf ihren geschwollenen Leib, und sein Gesicht loderte vor Glück und Stolz. Dann nahm er sie, zärtlich, dort oben auf den Klippen, im Rhythmus des donnernden Ozeans. Er liebte sie feurig und besitznehmend, und sie schmiegte sich so eng an ihn, wie sie nur konnte.
    Und dann, vor dem Morgengrauen, zerfloß er ihr zwischen den Fingern.
    Und dann wachte sie jedesmal auf, die Wangen feucht von Tränen, ihre Finger festgekrallt in die Decke oder ins Kissen.

Kapitel 34
    1. April 1514
    Er war nahe. Der Hawk konnte ihn spüren, als er in seinem Arbeitszimmer saß und einen Spielzeugsoldaten zu einer glatten, versiegelten Form polierte, während er die Morgendämmerung über dem Meer beobachtete. Eine prickelnde Bewußtheit erwachte am Fuße seines Rückgrats und arbeitete sich nach oben, all seine Sinne schärfend.
    Der Hawk lächelte unheilverkündend und legte das Spielzeug vorsichtig beiseite. Etwas Niederträchtiges kommt des Weges. Gut. Dieses Mal bin ich bereit, du Bastard!
    Der Hawk schritt durch sein Arbeitszimmer zum Schreibtisch, rollte das dicke Bündel von Pergament zusammen und steckte es in den ledernen Gurt seiner Felltasche. Er war bereit, es zu gebrauchen, aber erst nachdem er die Befriedigung gehabt hatte, mit dem Schmied nach sterblichen Regeln gekämpft zu haben.
    Er trat in den Morgen hinaus und fühlte sich lebendiger, als er sich seit Monaten gefühlt hatte. Harre aus und glaube an mich, Geliebte , flüsterte er durch die Jahrhunderte.
    Denn Liebe und Glauben waren Magie an und für sich.
    * * *
    »Komm raus, Feigling«, rief er, und sein Atem gefror in der kühlen Morgenluft. Der Schneefall hatte vor wenigen Wochen aufgehört und nur ein paar vereinzelte schneebedeckte Flecken übriggelassen, und bald würde der Frühling Dalkeith-Upon-the-Sea erneut beglücken. Genauso wie meine Frau , schwor er inbrünstig. Seit Tagen war er angespannt gewesen, wußte er doch, daß etwas geschehen würde. Er fühlte es in seinem Herzen, so wie auch die Roma von Zeit zu Zeit ihre Vorahnungen hatten. Dann schließlich, an jenem Morgen, war er früh aufgewacht und wußte, daß die Zeit gekommen war. Die Schlacht würde an diesem Tag geschlagen werden, und es war eine Schlacht, die er gewinnen würde.
    »Komm schon! Es ist leicht, unerkannt zu kämpfen. Es sagt mir nur, daß du ein zu großer Feigling bist, um mir entgegenzutreten«, verspottete er die neblige Luft.
    Einen Moment lang kam er sich töricht vor, doch dann stieß er das Gefühl schroff beiseite. Adam Black war nahe, er wußte es klar und deutlich bis ins Mark seiner Knochen, angelockt von den Gesängen der Barden und von der Schwäche eines Narren.
    »Feind! Stell dich! Feiger, kümmerlicher, winselnder Welpe. Ich wette, du hast dich als kleiner Junge hinter Mamas Rockschößen versteckt, nicht wahr? Zitternd und zeternd hinter einer Frau, wie du es jetzt tust«, spottete Hawk
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