Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
mit einem seltenen Anblick belohnte, von dem sie wetten konnte, daß ihn nur wenige Menschen jemals zu Gesicht bekommen hatten. Die schmächtige, olivhäutige Frau lachte und klatschte in ihre kleinen Hände, als sie von ihrer Liebe und von ihrer Zeitmit dem Hawk hörte. Sie hakte bei Einzelheiten nach, ergoß sich in Ohs über die Kinderstube, sah sie tiefsinnig an, wenn sie Adams Namen zu oft erwähnte, ließ Ahs über ihr Zusammenkommen in Uster verlauten und seufzte über die Hochzeit, die hätte stattfinden sollen.
    »Ah … endlich … das iis wahre Geschichte.« Maria nickte.
    * * *
    Im Jahre 1514 versuchte der Hawk verzweifelt zu schlafen. Er hatte gehört, daß ein Mann erfrieren konnte, wenn er im Schnee einschlief. Aber entweder war es zu verdammt kalt im Wind, oder er war einfach nicht genügend betrunken. Dem konnte er abhelfen. Fröstelnd zog er seinen Tartan enger gegen den bitteren, heulenden Wind. Auf seine Füße taumelnd, schwankte er die äußeren Treppen zum Dachfirst hinauf, wußte er doch, daß die Wachen dort oft ein paar Flaschen versteckten, die sie bei ihrem Dienst warm hielten.
    Kein Glück. Keine Flaschen und keine Wachen. Wie konnte er es nur vergessen haben? Die Wachen waren alle drinnen , wo es warm war. Er war der einzige draußen . Er trat ziellosgegen den Schnee auf dem Dach, dann versteifte er sich, als sich ein Schatten bewegte, schwarz vor dem gleißenden Schnee. Er kniff die Augen zusammen und starrte angestrengt durch die nassen, wirbelnden Flocken. »Was zum Teufel machst du hier oben, Grimm?«
    Widerwillig gab Grimm seine Beobachtung der einbrechenden Abenddämmerung auf. Er wollte sich erklären, doch als er das Gesicht des Hawk sah, verfiel er in Schweigen.
    »Ich sagte, was machst du hier oben, Grimm? Man hat mir berichtet, daß du jetzt praktisch auf meinem Dach lebst.«
    Urplötzlich wütend erwiderte Grimm: »Nun, mir hat man erzählt, daß du jetzt praktisch in einer Whiskyflasche lebst!«
    Hawk versteifte sich und rieb sein unrasiertes Kinn. »Keif mich nicht an, Hurensohn! Du bist der, der mich belogen hat über meine –« Er konnte es nicht aussprechen. Er konnte es noch nicht einmal denken. Sein Weib, über das Grimm recht behalten hatte. Sein Weib, das ihn wegen Adam verlassen hatte.
    »Du bist so unglaublich beschränkt, daß du die Wahrheit noch nicht einmal erkennen kannst, wenn sie direkt vor dir liegt, oder?« fuhr ihn Grimm an.
    Der Hawk taumelte betrunken. Gott, wo hatte er diese Worte nur schon einmal gehört? Warum ließen sie das Herz in seiner Brust schlingern? »Was tust du hier oben, Grimm?« wiederholte er störrisch und krallte sich in die Brüstung, um nicht umzufallen.
    »Auf eine verdammte Sternschnuppe warten, um sie zurückzuwünschen, du betrunkener Narr.«
    »Ich will sie nicht zurück«, knurrte Hawk.
    Grimm schnaubte. »Ich habe einmal Mist gebaut, aber ich bin nicht der einzige, der seine Gefühle dazwischenfunkenläßt. Wenn du einfach über deinen dümmlichen Stolz und Zorn hinwegkommen würdest, würdest du erkennen, daß dieses Mädchen dich niemals freiwillig für den verfluchten Schmied verlassen hätte!«
    Hawk zuckte zusammen und rieb sich das Gesicht. »Was redest du da, Mann?«
    Grimm zuckte mit den Schultern und wandte sich ab, seine Augen beobachteten angespannt den Himmel. »Als ich dachte, sie würde dir das Herz brechen, versuchte ich, euch zwei auseinanderzubringen. Das war ein verdammter Schwachsinn von mir, und das weiß ich jetzt, aber ich tat, was ich zu jenem Zeitpunkt für das beste hielt. Wie zum Teufel hätte ich wissen können, daß ihr zwei euch ineinander verliebt? Ich habe so etwas noch nie erlebt. Es schien mir wie eine blutige Schlacht zu sein. Doch jetzt, wenn ich daran zurückdenke, scheint es mir, als hätte sie dich von Anfang an geliebt. Ich wünschte mir, daß wir alle mit solcher Klarheit sehen könnten. Wenn du lange genug den Kopf aus der Flasche und aus deinem starrsinnigen Arsch ziehen könntest, würdest du möglicherweise ebenfalls zu dieser unausweichlichen Einsicht gelangen.«
    »Sie – sagte – sie – liebt – den – Schmied«, spuckte Hawk jedes Wort bedachtsam aus.
    »Sie sagte, wenn du dich erinnerst, daß sie ihn liebte wie Ever-hard. Sagmir, Hawk, wie liebte sie ihren Ever-hard?«
    »Ich weiß es nicht«, knurrte Hawk.
    »Versuch, es dir vorzustellen. Du hast mir selbst erzählt, daß er ihr das Herz gebrochen hat. Daß sie von ihm gesprochen hat, als du sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher