Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Geheimnis der Gesundheit

Titel: Das Geheimnis der Gesundheit
Autoren: Ulrich Strunz
Vom Netzwerk:
darauf hingewiesen (»... wissen Sie das nicht, Dr. Strunz?«), darum erlauben Sie mir bitte ein bisschen Aufklärung - hautnah, spannend, aktuell.
    Die dramatische Warnung bezieht sich auf die Studie von Professor E. R. Miller (2005) und ist gar keine Studie, sondern eine Metaanalyse, also eine nachträgliche Auswertung von alten Studien, die zu einem ganz anderen Zweck angelegt waren.
    Und im Titel heißt es »... high dosage...«. Will sagen, die Studie ergibt in Wahrheit, dass normale Dosen Vitamin E das Leben verlängern. Und dass erst höhere Dosen (1 g, 2 g) das Leben verkürzen. Wo steht das in deutschen Zeitungen? Sie schlucken nämlich im Allgemeinen niedrigere Dosen. Außerdem steht im Titel »... may increase...«. Will sagen: Das mag so sein. Oder auch nicht. Professor
Miller behauptet die typisch deutsche Katastrophenwarnung überhaupt nicht.
     
    Und dann liest man, dass diese Metaanalyse nur 19 Studien umfasst. Nun gibt es Hunderte von Vitamin-E-Studien. Weshalb dann nur 19 ausgewählt? Weil nur in 19 gestorben wurde. Also nur in 19 Studien an schwerkranke Menschen in den letzten Monaten oder Jahren ihres Lebens Vitamin E verabreicht wurde. Also Krebskranken, Patienten auf der Intensivstation usw. Wörtlich: »... die waren unterernährt oder Hochrisikogruppe«. Selbst Professor Miller stellt fest, dass »... sich diese Ergebnisse nicht auf gesunde Erwachsene übertragen lassen«. Wo steht dies in deutschen Zeitungen?
    Und jetzt kommt der Witz: Wenn Sie diese kläglichen 19 Studien einmal auseinandernehmen, finden Sie, dass in 18 Studien die Mortalität eben nicht signifikant ansteigt. Dass hier kein negativer Vitamin-E-Effekt nachgewiesen wurde. Nur in einer einzigen Studie gelang dies. In einer von 19. Es steht also 18 gegen 1.
    Zusammenfassend: Also in einer einzigen von 19 wiederum aus Hunderten gezielt ausgewählten Vitamin-E-Studien sind schwerkranke Menschen früher gestorben.
    Bei hoher Dosis. Bei üblicher Vitamin-E-Gabe dagegen wurde das Leben immer verlängert. Und daraus wird in deutschen Zeitungen: »Vitamin E verkürzt das Leben.«
    Und Sie erlauben sich, mir das vorwurfsvoll mitzuteilen. Ich bin immer nur fassungslos.

    GEHEIMNIS GESUNDHEIT
    Vitamine muss man kombinieren
    Der Herzdoktor in einer Studie verschreibt Vitamin E. Dann untersucht er nach ein paar Jahren, ob das Vitamin E was gebracht hat, und stellt fest: Nee, hat nix gebracht. Vitamin E schützt das Herz nicht. Warum ist das so? Vitamin E arbeitet in der Zelle. Dort entschärft es ein freies Radikal. Das macht es selbst ein bisschen böse. Es wird selbst zum schwachen Radikal. Zum Glück nur ganz kurz, wenn genug Vitamin C da ist. Vitamin C regeneriert das Vitamin E wieder. Macht aus ihm wieder einen potenten Radikalenfänger. Nun wissen Sie, warum Vitamin E in Studien manchmal nicht wirkt. Vitamin E muss man immer mit Vitamin C verabreichen. Nicht in homöopathischen Dosen, wie sie die DGE empfiehlt, sondern im Grammbereich, also naturnah. Und plötzlich werden die Gefäße wieder jung. Weiß übrigens jede Ratte. Laut Focus macht die sich das nötige Vitamin C selbst. Täglich zwischen 5 und 100 Gramm - umgerechnet auf den Menschen. Vitamin E brauchen wir übrigens 100-400 Milligramm. Und Vitamin C 1 bis 3 Gramm.

Ewige Jugend von den Osterinseln
    Dort nämlich und anscheinend nur dort gibt es einen Bakterienstamm, der Rapamycin produziert. Gibt’s als Kapsel in der Apotheke. Wurde bisher verwendet, um nach Transplantationen die Organabstoßung zu verhindern. Wurde bisher innen auf Stents (kleine Röhrchen in den Herzkranzgefäßen) aufgetragen, damit die nicht verstopfen. Also bekanntes Mittel.
    Und das hat man jetzt alten Mäusen gegeben. Mäusen, die - umgerechnet auf den Menschen - schon 60 Jahre alt waren. Und hat damit deren weiteres Leben dramatisch verlängert. Nämlich knapp 30 Prozent bei den männlichen, knapp 40 Prozent bei den weiblichen Mäusen. Dazu meint Prof. A. Richardson von der University of Texas: »Ich bin seit 35 Jahren in der Altersforschung und habe viele Anti-Aging-Mittel gesehen, die nie erfolgreich waren. Ich hätte nie gedacht, dass wir zu meinen Lebzeiten noch ein vielversprechendes Mittel finden würden.«
    Der Witz an diesem ungewöhnlichen Präparat ist, dass es ein Zelleiweiß namens TOR hemmt. Das auch dann gehemmt wird, wenn die Kalorienzufuhr gesenkt wird. Deshalb nimmt man heute an, dass Rapamycin den Stoffwechselzustand simuliert, der bei verminderter Nahrungszufuhr eintritt.
    Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher