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Das Geheimnis der Diva

Das Geheimnis der Diva

Titel: Das Geheimnis der Diva
Autoren: Astrid Vollenbruch
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augenblicklich hier raus!« Noch ein Tritt. Und noch einer. Und noch einer. Mit einem ohrenbetäubenden Klirren zerbrach die Glasscheibe, und Peter konnte gerade noch den Fuß zurückreißen, bevor er sich an den Scherben das Bein aufschlitzte. Erschrocken starrte er die Trümmer an.
    »Peter«, sagte Justus gegen das Losheulen der Alarmanlage, »ich habe einen Schlüssel .«

Eine alte Schuld
    Justus schloss die Tür auf, sie sprangen über die Scherben und rannten zu Peters MG. Es gab nur einen einzigen Polizisten, dem sie erklären wollten, warum sie mitten in der Nacht aus dem alten Stadttheater ausbrachen, und es war sehr unwahrscheinlich, dass er selbst zum Ort des Geschehens kam. Also warteten sie nicht etwa geduldig ab, sondern fuhren schleunigst die Auffahrt hinunter, bogen auf die Hauptstraße ab und ignorierten den Streifenwagen, der nach kurzer Zeit mit heulender Sirene an ihnen vorbei Richtung Theater raste.
    »Inspektor Cotta ist wahrscheinlich gar nicht wach«, sagte Peter mit einem Blick auf die Uhr. »Es ist halb drei!«
    »Dann müssen sie ihn eben zu Hause anrufen, Peter. Das hier ist ein nationaler Notfall! Wir müssen Bob finden!«
    Mit quietschenden Reifen hielt der MG vor dem Polizeipräsidium, sie sprangen heraus und rannten die Stufen hoch. Der diensthabende Polizist hinter der Glasscheibe schaute irritiert von seinen Unterlagen auf. »Lassen Sie uns rein!«, rief Justus. »Unser Kollege ist entführt worden! Wir müssen mit Inspektor Cotta sprechen!«
    Jeder Polizist in Rocky Beach und der näheren Umgebung kannte die drei ??? – ob ihm das nun gefiel oder nicht. Der Beamte seufzte und drückte auf einen Knopf. Mit einem Summen öffnete sich die Tür, und Justus und Peter stürzten hinein.
    Cotta erschien überraschend schnell; kaum zwanzig Minuten später war er da. »Ich sage euch jetzt nicht, wie viele Minuten ich in den letzten drei Nächten geschlafen habe. Was ist los?«
    »Bob ist entführt worden«, sagte Justus schnell. »Der Täter ist der Hausmeister des alten Stadttheaters, John Dellcourt. Sein Komplize Harvey Griscom ist schon vorher geflohen, er fährt einen schwarzen Ford mit dem Kennzeichen, das Sie uns gestern nicht heraussuchen durf–«
    Er unterbrach sich. Vor dem Polizeipräsidium hielt ein Taxi, und heraus stieg – Bob. Er rannte die Stufen hinauf. Der diensthabende Polizist wartete seine Anmeldung nicht ab, sondern drückte gleich auf den Knopf.
    »Bob!« Justus und Peter liefen ihm entgegen. »Was ist passiert? Wo ist Dellcourt?«
    »Ich bin in Santa Monica an einer Ampel aus dem Wagen gesprungen. Dellcourt ist einfach weitergefahren, Richtung Los Angeles. Das hier ist die Nummer des Kennzeichens.« Er kritzelte ein paar Buchstaben und Zahlen auf einen Zettel. »Ein silberner Dodge.«
    »Schon klar.« Cotta ging in sein Büro, telefonierte ein paar Minuten und kam wieder zurück. »Und wollt ihr mir vielleicht auch erklären, um was es hier eigentlich geht? Nicht, dass ich nicht gerne jederzeit hinter Leuten herjage, die euch entführt haben, aber was steckt diesmal dahinter?«
    »Wenn ich mich nicht sehr irre«, sagte Justus, »ein Fall von Beutekunstdiebstahl.«
    Nicht nur Inspektor Cotta, sondern auch Bob und Peter schauten ihn überrascht an. »Was ist denn bitte Beutekunst?«, fragte Peter.
    »Das sind Kunstwerke, die im Krieg von den Siegern mitgenommen werden«, antwortete Cotta stirnrunzelnd. »Sehr oft landen sie in verschiedenen Museen, aber es kommt häufig vor, dass das unterlegene Land sie Jahre oder Jahrzehnte später, wenn sich die Beziehungen normalisiert haben, wieder zurückfordert.«
    »Aber das ist dann doch schon Raub«, sagte Peter. »Wieso also Beutekunst diebstahl ?«
    »Tja – das passiert, wenn einzelne Angehörige der Siegernation solche Beutestücke für sich behalten, statt sie ihren Vorgesetzten auszuhändigen«, sagte Cotta. »Auch das kommt leider häufig vor.«
    Justus nickte. »Wie sind denn diesbezüglich die Beziehungen zu – sagen wir – Deutschland?«
    »Da bin ich überfragt«, sagte Cotta. »Ich glaube, die deutsche Regierung hat irgendwann in den vergangenen Jahren auf eine Rückgabe noch verbliebener Beutekunst verzichtet. Warum fragst du?«
    »Weil Sie, wenn Sie sich beeilen, in einer Höhle unter dem alten Stadttheater eine größere Menge Gegenstände finden werden, die vermutlich nach 1946 aus Deutschland gestohlen wurden. Wahrscheinlich während des Transports aus einem Ort namens Altanssee nach
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