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Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks

Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks

Titel: Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks
Autoren: Friederike Tiedemann
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sicher das Vertrauen in ihre Liebe zu Peter. Sie lebten als gut funktionierendes Team nebeneinanderher, rechneten weiterhin alles genau aus, so dass es zwischen ihnen gerecht blieb. Aber es fehlte etwas in ihrer Partnerschaft. Es fehlte die Verbindlichkeit und Großzügigkeit im Nehmen und Geben. Es fehlten das Gefühl der Zusammengehörigkeit und die Sicherheit, auch mal Durststrecken gemeinsam durchzustehen. Beiden fehlte innerlich der Kontakt zum anderen, und beide vermissten vor lauter »Ich« das »Wir«, das Gefühl, gemeinsam durchs Leben zu gehen.
    Der gute Stern
     
    Ina und Peter achten auf den Erhalt ihrer Autonomie in der Paarbeziehung, und damit tun sie durchaus etwas Kluges. Wertvoll daran ist, dass sie Individuen bleiben und damit füreinander interessant und anziehend sind. Sie haben aus ihrer Lerngeschichte eine erhöhte Aufmerksamkeit an der Stelle, wo Abhängigkeit zur Last und die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit begrenzt werden könnte. Deshalb ist es durchaus verständlich und sinnvoll, dass sie einander viele Jahre nichts schuldig bleiben. Keine Abhängigkeit voneinander wird zum Hauptgrund für ihr Zusammenbleiben.Die Beziehung ist immer frei, immer offen, immer spannend, immer fast wie am Anfang ihrer Liebe. Keiner kann sich des anderen zu sicher sein. Beide fühlen ihre Liebe in Freiheit und im gegenseitigen Respekt ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten. Dies nährt eine Beziehung auch auf Dauer und beide Partner fühlen sich darin lange recht wohl.
    Wenn der Stern vom Himmel fällt
     
    Bei Ina und Peter ist es dennoch anders gekommen, weil sie vor lauter Sorge, dass es bei ihnen gerecht zugehen möge, übersehen, dass sie einem anderen tiefen Wunsch, dem nach innerer Bindung und Verbindlichkeit, zu wenig Beachtung schenken. Auch änderte sich mit dem Fortschreiten der beruflichen und persönlichen Entwicklung die Lebenssituation der beiden, so dass die ähnliche Ausgangsbasis verloren ging und das Paar seinen Anspruch auf Gerechtigkeit nicht mehr so leicht verwirklichen konnte wie zu Studienzeiten, als beide materiell wenig hatten.
    Schließlich sind das Bedürfnis nach Autonomie und das nach Bindung gleichermaßen menschliche Grundbedürfnisse, was sich nicht einfach übergehen lässt. Nur leider verteilte sich beides in der Paarbeziehung von Ina und Peter einseitig und schaukelte sich aneinander hoch: Je mehr Ina nach Bindung suchte, desto mehr vertrat Peter den Pol der Autonomie. Und je mehr Peter die Autonomie und Unverbindlichkeit betonte, desto mehr bewegte Ina sich zum Pol der Bindung und fragte nach gemeinsamen Lebensplänen. Beide fixierten sich auf jeweils einen Pol und rückten dadurch unmerklich auseinander, auch wenn in Inas Natur immer auch noch der Freiheitsdrang und in Peters Persönlichkeit durchaus auch der Bindungswunsch vorhanden war. Da aber der andere diesen Part schon so leidenschaftlichlebte, musste das Gegenteil überstark betont werden. Dadurch entstand zusätzliche Distanz. Das gegenseitige Aufrechnen wurde zur vorherrschenden Handlung, hinter der die Sehnsucht nach Bindung auf der Strecke blieb. Die Zweifel, ob der eine dem anderen wirklich wichtig ist, ließen sich irgendwann nicht mehr verleugnen.
    Unterschiede als Machtfaktor
     
    Hinzu kommt, dass Peter mit seiner beruflich gesicherten Position gegenüber Ina einen Machtzuwachs erfuhr. Seine Ressourcen in Bezug auf Geld und beruflichem Status lagen nun deutlich über denen von Ina. Er bedrängte sie häufiger, einen ähnlichen Beitrag zur Existenzsicherung zu leisten. Dies schlug jedes Mal eine tiefere Kerbe in ihre Liebesgefühle.
    Von den Unterschieden konnten sie nicht als Partner beide profitieren, sondern sie wurden zum Bestandteil eines schmerzvollen Machtkampfes.
    Wie unser Stern auch in Zukunft leuchten kann
     
    Es ist wohltuend und von daher sinnvoll, wenn Paare mit diesem Leitstern im Groben darauf achten, dass jeder mit seinem Wunsch nach gerechter Aufteilung von Ressourcen wie Geld, Zeit, Wohnraum, beruflicher Verwirklichung, Hobbys etc. einen fairen Umgang erfährt. Studien bestätigen übrigens auch, dass ähnlicher sozialer Status Paare auf Dauer das Zusammenleben erleichtern. Autonomie in der Beziehung ist dennoch wichtig. In einer Zeit, in welcher viele Frauen es als selbstverständlich betrachten, vom Partner wirtschaftlich weitgehend unabhängig zu sein, spielen das eigene autonome Entwicklungsfeld gepaart mit gerechter Aufteilung der Paarressourcen sowie ein
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