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Das Garten Abc

Das Garten Abc

Titel: Das Garten Abc
Autoren: Manfred Neuhold
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Sauerstoffgierige Mikroorganismen stürzen sich in das Material und beginnen mit dessen Zersetzung. Der Kompost wird heiß. Im Kern der Miete steigt die Temperatur bis auf 70 Grad! Nach etwa 5 Tagen kühlt der Kompost ab. Alle grünen Materialteile haben sich nun dunkelbraun bis schwarz verfärbt.
    Jetzt kommen andere Mikro-Wesen an den Kompost und setzen die Rotte fort. Von unten, aus der Erde, kommt nun auch der Kompostwurm in den nahrhaften Haufen. Er sieht dem Regenwurm ähnlich, ist aber dünner, kürzer und von dunklerem Rot. Das Kompostgut beginnt sich nun aufzulösen. Wie ein Bild, das zunehmend unscharf wird, löst sich ein Grashalm auf zu einem fasrigen Gebilde. Je nach Außentemperatur und Witterung dauert dieser Vorgang drei bis fünf Monate. Danach stellen die Mikroorganismen ihre Arbeit ein.
    Um sie von neuem dazu anzuregen, wird der Komposthaufen nun umgeschaufelt und dabei mit Sauerstoff angereichert. Dann geht die Rotte weiter. Nach einem Jahr ist der Kompost voll ausgereift, nach drei Jahren vollständig mineralisiert.

Der Kresse-Test
    Reifer Kompost ist dunkel, krümelig und riecht nach Erde. Will man aber ganz sichergehen, macht man den Kresse-Test. Nehmen Sie eine Handvoll Komposterde aus der Miete und breiten Sie sie auf einem Suppenteller aus. Darauf säen Sie Kressesamen und stellen den Teller auf das Fensterbrett. Einige Tage gut feucht halten, und die Kresse keimt. Nach etwa fünf Tagen hat sie bereits Blättchen gebildet. Sind sie von frischem Grün, saftig und voll Kraft, ist der Kompost reif und kann für alle Zwecke im Garten verwendet werden. Ist die Kresse jedoch gelblich, sind die Stängel krumm und wirkt sie im Ganzen irgendwie kränklich, braucht der Kompost noch etwas Zeit.
     

 
    Ausgereifter Kompost wird vor seiner Verwendung durchgesiebt. Reste von groben Bestandteilen werden aussortiert und beim nächsten Aufsetzen der neuen Miete beigegeben.

Spezialkompost  
    Für die alten Gärtner ist der Kompost mit vielerlei Geheimnis umwoben. Viele haben ihre „Geheimrezepte“ für speziellen Kompost. Ein Spezialkompost für stark zehrende Blattpflanzen ist jener aus Stroh. Der reine Strohkompost enthält sehr viel Kieselsäure, und diese stärkt das Pflanzengewebe. Die Blätter sind dadurch widerstandsfähiger gegen Pilzbefall. Strohkompost erhält man, indem man jeweils eine dicke Schicht Stroh mit einer dünnen Schicht Erde und sehr wenig Kalk bedeckt – und immer so weiter, bis die übliche Höhe eines Komposthaufens erreicht ist. Weil dieser Kompost in der warmen Jahreszeit bereits nach vier Monaten verrottet ist, sollte man die Miete nach etwa acht Wochen umsetzen.
    Ein anderer Spezialkompost ist der reine Laubkompost. Laub verrottet sehr langsam, aber der entstehende Kompost ist feines Kraftfutter. Besonders für die Vorkulturen im Frühling ist er günstig, weil er zwar einen hohen Humusanteil, aber nicht zu viel an Nährstoffen aufweist.
    Der Laubkompost wird am besten im Frühherbst angesetzt. Die lockere Schichtung ist wichtig, um genügend Luftraum zu lassen. Das erreicht man, indem jeweils eine Schicht Laub durch eine dünne Schicht zerkleinertes Reisig getrennt wird.
    Wenn Sie einen Laub- oder Mischwald in der Nähe haben, können Sie die auf Laubverrottung spezialisierten Bakterien von dort holen: Einige Eimer Walderde zwischen die Laub- und Reisigschichten gestreut bringen die Verrottung sofort in Schwung!
    Die gute Verrottung braucht eine hohe Anfangstemperatur. Temperatursteigernd wirken feine Schichten von Steinmehl, Kalk oder Knochenmehl. Ein heißer Tipp ist auch, die fertig angesetzte Miete mit heißem Wasser – etwa 60 Grad – zu gießen.
    Der Laubkompost braucht gut ein Jahr bis zur vollen Reife. Es ist deshalb günstig, die im Herbst angesetzte Miete im Frühling umzusetzen.

Spezialkompost im Überblick
Mistkompost
    Stallmist und Gartenerde werden übereinander geschichtet: Jede Mistschicht wird mit einer dünneren Erdschicht bedeckt. Darauf kommt die nächste Mistschicht. Der fertig aufgesetzte Komposthaufen wird mit Brennnesseljauche begossen. Während der gesamten Reifezeit soll der Kompost feucht gehalten werden.
    Die Reifezeit beträgt sechs bis acht Monate. Ein Umschaufeln nach etwa vier Monaten ist empfehlenswert. Mistkompost ist ein sehr nährstoffreicher Kompost und als solcher für stark zehrende Gemüsepflanzen zu empfehlen.
Laubkompost
    Jede Laubschicht wird mit Brennnesseljauche begossen, etwas festgestampft und mit einer Schicht Steinmehl
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