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Das Garten Abc

Das Garten Abc

Titel: Das Garten Abc
Autoren: Manfred Neuhold
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finden Sie die Keimdauer angegeben – damit Ihre Geduld weiß, was auf sie zukommt.
    Der Samen braucht bestimmte Bedingungen, damit er keimen kann. Feuchtigkeit brauchen alle Arten, aber hinsichtlich Licht und Temperatur sind die Ansprüche recht unterschiedlich.
    Die meisten Samen finden die Zimmertemperatur zwischen 19 und 22 Grad Celsius ideal. Die Ausnahmen nennt man Warmkeimer bzw. Kaltkeimer. Warmkeimer sind beispielsweise Gurken, Tomaten, Auberginen, Paprika und Melonen. Sie keimen bei mehr als 22 Grad, und es stört sie nicht, wenn es bis zu 30 Grad warm ist. Kaltkeimer sind vor allem Stauden, Gebirgskräuter und Wildblumen. Alle jene, die in der freien Natur Frostperioden überstehen müssen. Frost ist zwar nicht unbedingt nötig, aber sie brauchen Temperaturen zwischen Null und höchstens sechs Grad Celsius. Zu den Kaltkeimern gehören beispielsweise Anemonen, Küchenschelle, Eisenhut und alle Primeln.
    Will man Kaltkeimer zum Keimen bringen, sollte man ihnen einen kalten Winter gönnen. Das Verfahren dazu nennt man „Stratifizieren“: Man lagert die Samen im späteren Herbst in feuchtem und kühlem Sand in einem Blumentopf im Freien. In den Blumentopf kommen zuerst einige Tonscherben oder kleinere Steine, die das Abzugsloch im Boden bedecken, aber nicht verstopfen dürfen. Darüber kommt abwechselnd jeweils eine Schicht feuchter Sand und eine dünne Schicht Samen. Den Abschluss bildet eine Sandschicht. Sinnvoll ist, den Topf mit dünnem Maschengitter abzudecken. So verhindern Sie, dass sich den Winter über Vögel oder Mäuse an den Samen gütlich tun. Den Topf stellen Sie dann an die Hauswand oder vergraben ihn im Garten. Im folgenden Frühjahr können Sie die Samen aus dem Topf befreien und direkt ins Beet aussäen.
    Was das Licht angeht, sind die meisten Samen eher anspruchslos. Bei manchen Samen wird die Keimung jedoch gefördert, wenn sie Licht ausgesetzt sind, bei anderen wiederum, wenn sie im Dunkeln liegen. Entsprechend unterscheidet man Lichtkeimer und Dunkelkeimer.
    Samen der Lichtkeimer (z.B. Endiviensalat, Kopfsalat, Sellerie; Baldrian, Kamille, Basilikum, Salbei, Thymian; Nelken, Sonnenhut, Königskerze, Glockenblume) werden nach der Aussaat im Beet oder in der Saatschale nur angedrückt oder höchstens ganz fein mit Erde übersiebt. Jene der Dunkelkeimer (z.B. Borretsch, Dill, Kürbis; Christrose, Stiefmütterchen, Rittersporn) bedeckt man mit einer dickeren Erdschicht, etwa doppelt so dick wie der Samen.
     

 

Anzucht in der Schale
    Für die Anzucht der Samen im Zimmer kann man Töpfe, Schalen oder Kistchen verwenden. Auf jeden Fall braucht das Gefäß Löcher für einen guten Wasserabzug. Staunässe im Anzuchtgefäß führt zu Schimmelbildung oder lässt die Samen faulen. Der Einfachheit halber sprechen wir im Folgenden von Anzuchtschale – egal, wie sie aussehen mag.
    Auf den Boden der Anzuchtschale kommt zunächst eine Drainageschicht. Sie kann aus Kies, Granulat oder Tonscherben bestehen. Anschließend wird die Schale bis knapp unter den Rand mit steriler Anzuchterde gefüllt. Durch kurzes Aufstoßen auf einer Unterlage wird die Erde in der Schale verdichtet, ohne dass man sie andrücken muss. Auf die Erdschicht wird nun gesät. (1)
    Man sollte unbedingt darauf achten, dass die Samen nicht zu dicht liegen. Jedes Samenkorn sollte etwa einen Zentimeter im Umkreis Platz haben, größere Körner auch mehr. Man kann die Samenkörner mit Hilfe eines Teelöffels aussäen oder auch mit Daumen und Zeigefinger. Letztere müssen allerdings sauber sein, um die Samenkörner nicht mit irgendwelchen Keimen in Verbindung zu bringen.
    Die Samen werden sodann mit einem Brettchen leicht angedrückt. Samen von Lichtkeimern bedeckt man nicht, jene von Dunkelkeimern werden mit etwa einem halben Zentimeter Erde bedeckt. Man streut die Erde gleichmäßig mit der Pflanzkelle über die Samen. (2)
    Die Erde sollte sehr locker sein. Gegebenenfalls muss man sie vorher durchsieben.
    Die Samen müssen dann vorsichtig, aber gründlich angefeuchtet werden. Am besten verwendet man dazu eine Sprühflasche. (3)
     

 
    Mit einer Glasplatte, die etwas größer ist als die Schale, deckt man das Keimbeet ab.  Man kann auch Klarsichtfolie verwenden. Wichtig ist, dass der Luftaustausch gewährleistet wird. Bei der Glasplatte, indem man zwischen Schalenrand und Glasplatte ein Hölzchen klemmt; bei der Folie durch zwei Schlitze, die man in sie schneidet.
    Die Schale soll an einem hellen und warmen Platz stehen, aber
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