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Das Garten Abc

Das Garten Abc

Titel: Das Garten Abc
Autoren: Manfred Neuhold
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erleichtern.
    Recht einfach ist die Samenernte aus Schoten, Hülsen, Kapseln oder aus dem dürren Blütenstand. Letzteres kommt vor allem bei Kräutern vor. Hülsen, Kapseln und Schoten erntet man, wenn sie einen trockenen Eindruck machen. Lassen sie sich nicht leicht mit der Hand öffnen, kann man sie auf einem Brett mit einem Nudelholz zerdrücken. Anschließend muss man allerdings die Samen von den sonstigen Pflanzenteilen trennen. Am besten schütten Sie alles in eine Schüssel und rühren darin um. Die „Spreu“ tritt dabei an die Oberfläche, wo man sie leicht entfernen kann.
    Für die Reinigung der Samen – auch jener von Blütenständen – benötigt man ein Küchensieb. Die Löcher sollen so groß sein, dass die Samen durchfallen können. Das restliche Pflanzenmaterial bleibt im Sieb hängen. Der Reinigung der Samen kommt eine große Bedeutung zu. Vernachlässigt man sie, können Pilzsporen an den Pflanzenteilen hängen bleiben und die Samen verderben.
    Die Lagerung der Samen muss lichtgeschützt, kühl und trocken erfolgen. Als Behältnisse sind solche aus natürlichen Materialien geeignet: Glas, Karton, Papier, Keramik. Und vergessen Sie nicht, die einzelnen Samentüten zu beschriften. Sie sollten ja im nächsten Frühling noch sicher sein können, um welches Saatgut es sich handelt.

Samen kaufen
    Wer seine Pflanzen aus Samen zieht, kann sich aus einem immens vielfältigen Angebot bedienen. In Fachgeschäften und im Samen-Versandhandel gibt es auch seltene und besondere Pflanzen. Gerade im Versandhandel gibt es auch Spezialisten, die sich auf bestimmte Pflanzengruppen konzentrieren. Man findet Spezialversender für Kräuter, Gemüsepflanzen, Wildblumen oder Stauden. Die Samen der wichtigsten Gemüsepflanzen und Gartenblumen gibt es häufig auch im Lebensmittelhandel.
    Für Gemüsepflanzen müssen die Samen genau definierten gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Man kann davon ausgehen, dass die Samen keimfähig sind und die Pflanzen bestimmte Eigenschaften haben. Auch ist auf den Packungen ein Haltbarkeitsdatum aufgedruckt.
    Auf manchen Samentüten findet man die Bezeichnung „F1-Hybriden“. Das F steht für „Tochtergeneration“ und gemeint ist: Die Samen stammen in erster Generation von Kreuzungen zweier verschiedener Sorten einer Gattung. Der Vorteil liegt beispielsweise in größeren Früchten oder mehr Blüten im Vergleich zur reinerbigen Gattung. Der Nachteil ist, dass sich die nächste Generation wieder in die ursprünglichen, reinerbigen Gattungen aufspaltet. Es bringt also nichts, wenn Sie von F1-Hybriden Samen ernten. Die besonderen Eigenschaften dieser Pflanzen werden durch die Samen nicht gewahrt. Sie müssen diese Samen also immer wieder neu kaufen.

Keimfähigkeit prüfen
    Wenn Sie nicht alle Samen einer Packung in einem Jahr verbrauchen, können Sie den Rest für das nächste Jahr aufheben. Die meisten Samen halten zumindest noch ein oder zwei Jahre, manche auch länger. Natürlich müssen die Samen kühl, trocken und lichtgeschützt aufbewahrt werden.
    Ist man später im Zweifel, ob die Samen noch keimfähig sind – und bei selbst geernteten Samen ohnehin –, sollte man einen Keimtest durchführen. Das geht ganz einfach und erspart spätere Enttäuschungen.
    Für die Keimprobe brauchen Sie an Hilfsmitteln einen großen, flachen Teller, Küchenkrepp und Klarsichtfolie.
    Legen Sie eine dicke Lage Küchenkrepp auf den Teller und feuchten Sie sie gut an. Dann zählen Sie 50 Samenkörner ab und legen sie auf das feuchte Küchenkrepp. Dann bedecken Sie das Ganze mit Klarsichtfolie. Schneiden Sie in die Klarsichtfolie zwei längere Schlitze, damit die Samenkörner Luft bekommen. Dann stellen Sie den Teller an einen hellen und warmen, aber nicht sonnigen Platz. Die richtige Temperatur ist Zimmertemperatur.
    In den nächsten Tagen müssen Sie nur darauf achten, dass die Krepp-Unterlage der Samen immer schön feucht ist. Je nach Keimdauer der Pflanzen können Sie nach einigen Tagen das Ergebnis der Keimprobe begutachten. Wenn von den 50 Samenkörnern 25 aufgegangen sind, haben die Samen eine Keimfähigkeit von 50 Prozent. Das kann man auch als Grenzwert betrachten. Liegt die Keimfähigkeit darunter, sollte man besser neues Saatgut besorgen.

Und der Samen keimt
    Die Keimdauer ist von Pflanze zu Pflanze verschieden. Manche, wie Kresse oder Knoblauchsrauke, keimen schon nach drei Tagen. Andere, wie etwa Möhren, Petersilie oder Lauch, brauchen dafür gut drei Wochen. Auf den Samenpackungen
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