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Das Garten Abc

Das Garten Abc

Titel: Das Garten Abc
Autoren: Manfred Neuhold
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Haustierstreu, Windeln und Abfälle aus lackiertem Holz. Auf jeden Fall vermeiden sollte man Krankheitsträger wie Pflanzenteile mit Kohlhernie und das Einschleppen von Unkrautsamen durch Teile von Quecke, Giersch oder Ackerwinde. Kranke Pflanzenteile gehören nicht in den Kompost, sondern verbrannt. Alles, was in den Kompost kommt, muss gut zerkleinert und durchmischt sein. Das spart Platz und ist Voraussetzung für eine gute Verrottung.
    Die unterste Schicht des Komposthaufens besteht aus grobem Material, etwa gehackten Zweigen oder grob gehäckseltem Strauchschnitt. Wasser, das sich im Inneren der Miete staut, kann auf diese Weise abfließen. Danach schichtet man abwechselnd grobes und feines Material. Rasenschnitt ist im frischen Zustand sehr dicht gepackt. Man sollte ihn deshalb etwas trocknen lassen und mit gröberem Material vermischen. Zerkleinerte Holzabfälle kann man in einem getrennten Stapel lagern, um sie bei Bedarf zwischen dichter gepackten Schichten als „Luftspeicher“ einzuschlichten.
    Eine frei aufgesetzte Kompostmiete legt man in einer Breite von etwa 1,5 m an und schichtet bis zu einer Höhe von etwa einem Meter auf. Ist die Miete zu breit oder zu hoch, bekommt der Kern nicht genügend Luft. Dort findet keine Rotte statt, sondern Fäulnis. Zu klein soll die Miete allerdings auch nicht werden. Dann kann sie sich nämlich im Inneren nicht ausreichend erwärmen.
    Hat die Kompostmiete ihre Höhe von etwa einem Meter erreicht, kann man sie mit Reisig abdecken. Eine besonders feine Sache ist allerdings, sie als Hügelbeet zu nutzen – man bepflanzt sie einfach mit Kapuzinerkresse! Das schaut gut aus und bildet ein perfektes Schutzdach für die Kompostmiete.
     

 

Kompostzusätze
    Sand, Lehm oder Gesteinsmehl kann man je nach Beschaffenheit des Gartenbodens in feinen Schichten zwischen die einzelnen Lagen streuen. Ist der Gartenboden eher lehmig, verträgt der Kompost beispielsweise Steinmehl.
    Bei einem Kompost aus reinen Gartenabfällen kann der pH-Wert zu niedrig sein. In diesem Fall streut man zwischen die einzelnen Lagen eine feine Schicht Kalk. Ist im Kompost jedoch Mist enthalten, sollte man auf die Kalkzugabe verzichten – dann ist der pH-Wert schon hoch genug. Außerdem würde sich der Kalk mit dem Ammoniak aus dem Mist verbinden. Die Folge ist nicht nur unangenehmer Geruch, sondern auch ein sehr stickstoffarmer Kompost.
    Ist ein Komposthaufen gut durchmischt und angesetzt, sind kaum Zusätze erforderlich. Die Rotte verläuft am besten, wenn kohlenstoffreiches Material wie Stroh oder Holzabfälle mit stickstoffreichem (z.B. Rasenschnitt oder grüne Pflanzenteile) in Lagen geschichtet ist. Überwiegt das kohlenstoffreiche Material, kann man zusätzlichen Stickstoff durch Gießen mit Brennnesseljauche zuführen.
    Im Gartenfachhandel sind Kompoststarter und -beschleuniger erhältlich, die neben Mikroorganismen auch Kräuterextrakte enthalten. Man kann die Rotte jedoch auch beschleunigen, indem man der frisch angesetzten Miete einige Schaufeln halb ausgereiften Kompost beigibt.
     

 

Kräuter für den Kompost
    Aus dem biologisch-dynamischen Landbau ist bekannt, welchen positiven Einfluss Kräuterextrakte im Kompost haben. Die Kompostmieten werden damit „geimpft“, indem man im Abstand von etwa 40 cm tiefe Löcher – bis knapp über die Sohle der Miete – bohrt und in diese die Kräuteressenz einbringt. Eine bewährte Kräutermischung, die nicht nur den Kompost verbessert, sondern ihn auch rascher ausreifen lässt, soll hier verraten werden.
    Für einen Kubikmeter frisch angesetzten Kompost benötigt man an getrockneten Kräutern:
    20 g Kamille
    20 g Löwenzahnwurzel
    20 g Baldrian
    30 g Schafgarbe
    30 g Brennnesselblätter
    10 g gemahlene Eichenrinde
    3 EL reinen Bienenhonig
    Diese Zutaten werden fein miteinander vermischt und in einer Flasche mit 2 Litern Regenwasser einen Tag lang angesetzt. Alle zwei bis drei Stunden muss die Flasche ausgiebig geschüttelt werden.
    Man bohrt sodann mit einer Stange – wie vorher beschrieben – Löcher in den Komposthaufen, gießt in jedes Loch etwa einen Achtelliter des Kräuterextrakts und verschließt das Loch mit trockener, feiner Gartenerde. Um Luftlöcher zu vermeiden, sollte man die Erde mit der Stange feststoßen. Der Kräuterextrakt wirkt zuerst als Kompoststarter. Er sollte deshalb innerhalb eines Tages nach dem Ansetzen der Miete eingebracht werden.

Pflege der Miete
    Sobald die Miete angesetzt ist, beginnt die Natur ihr Werk.
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