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Das Garten Abc

Das Garten Abc

Titel: Das Garten Abc
Autoren: Manfred Neuhold
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im Haushalt an „biologischem“ Abfall anfällt, wird auf dem Weg über den Komposthaufen wieder zu nahrhafter Erde und zum natürlichen Dünger für alle Pflanzen im Garten.
    Damit aus dem Haufen von Garten- und Haushaltsabfällen Kompost wird, muss man entsprechende Voraussetzungen für die Rotte schaffen. Die Rotte ist jener Vorgang, bei dem alle Materialien, die Kohlenstoff enthalten, zu Kompost umgesetzt werden. Die Rotte kann nur dann sauber und ohne Geruchsentwicklung ablaufen, wenn genügend Sauerstoff vorhanden ist. Ein nasser Komposthaufen ist zu dicht gepackt, er enthält kaum Sauerstoff. Deshalb verwandelt er sich in einen stinkenden, faulenden Haufen. Das wollen wir natürlich vermeiden, und deshalb schauen wir zuerst einmal, wie ein Komposthaufen, eine Miete, richtig aufgesetzt wird.
    Im Gartenfachhandel gibt es ein vielfältiges Angebot an Kompostsystemen. Die sinnvollsten darunter sind einfache Lattensysteme aus Holz oder Kunststoff, aus denen man eine „Kompostkiste“ zusammensetzt. Das hat den Vorteil, dass man mit weniger Grundfläche auskommt als bei einer angehäuften Miete. Wer über einen Stapel schmaler Bretter und etwas handwerkliches Geschick verfügt, kann so einen Kompostkasten auch ohne viel Aufwand selber bauen. Die sogenannten „Schnellkomposter“ dagegen können die hochgesteckten Erwartungen nur in den seltensten Fällen erfüllen.
     

 
    Die folgenden Darstellungen beziehen sich immer auf die freie Kompostmiete. Das Prinzip der Kompostbereitung ist bei dieser Form am einfachsten zu durchschauen. Und dieses Prinzip gilt auch bei der Verwendung jeder Art von Kompostsystemen.
    Der Kompostplatz ist meist das hinterste Eckchen im Garten. Dagegen ist nichts einzuwenden. Allerdings müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein: Er muss möglichst windgeschützt, schattig und leicht zugänglich sein. Der Platz soll für mindestens zwei und idealerweise drei Mieten reichen. Außerdem soll man bequem um die Mieten herumgehen können.
    Der Grund, wieso man mit drei Mieten rechnen sollte, liegt auf der Hand. Es dauert etwa ein Jahr, bis aus dem organischen Abfall voll ausgereifter Kompost wird. Bei drei Mieten hat man eine frisch angesetzte, eine mit halb verrottetem und eine mit reifem Kompost. Diese drei Mieten müssen nicht unbedingt voneinander getrennt sein. Legt man sie in einer Länge an, so hat man am vorderen Ende den reifen Kompost und am hinteren Ende den frisch angesetzten.
    Damit die Rotte gut ablaufen kann, braucht der Komposthaufen Luft. Auch wenn man einen Kasten verwendet, muss dieser oben offen sein. Die Umrandung aus Brettern oder Kunststofflatten muss ausreichend breite Zwischenräume – etwa 30 Prozent der Wandfläche – aufweisen, um den Luftzutritt an den Seiten zu gewährleisten. Zum Schutz vor der Durchnässung sollte eine Plane bereitliegen, mit der man den Kompost bei starkem Regen abdecken kann. Die Durchnässung führt zu einer Verdichtung und kann eine gute Rotte in Fäulnis umschlagen lassen. Damit es zu keiner Staunässe im Basisbereich des Komposthaufens kommen kann, sollte man ihn immer auf dem offenen Boden ansetzen. Gepflasterter Boden oder Bodenplatten lassen keine natürliche Drainage zu.

Ansetzen der Miete
    Alle Stoffe, die Kohlenstoff in biologisch abbaubarer Form enthalten, können verrotten. Das sind alle – gesunden – Gartenabfälle wie Hecken-, Strauch- und Baumschnitt, Grasschnitt, Laub, abgeerntete Pflanzen und Pflanzenteile, Stroh, Baumrinde, Rinder-, Schweine- und Hühnermist und alle pflanzlichen Küchenabfälle. Größere Teile wie etwa Zweige müssen entsprechend zerkleinert werden, am besten gehäckselt. Bei Strauchschnitt und Pflanzenteilen sollte man darauf achten, dass diese nicht von einer Krankheit befallen sind. Pilzsporen von Mehltau oder Schorf können sich im Kompost vermehren. Kaffeesud ist ein guter Beitrag zum Kompost. Er kann sogar im Filter bleiben, weil dieser aus verrottbarem Papier besteht. Normales Zeitungspapier kann gut mit feuchtem oder frischem Rasenschnitt gemischt werden. Bunt bedrucktes Hochglanzpapier dagegen hat im Kompost nichts verloren, weil die Druckfarben Schwermetalle enthalten können. Wegen des Schwermetallgehalts soll auch keine Asche von Steinkohle oder Briketts in den Kompost. Essensreste sind ungünstig, weil sie Ratten anlocken. Schalen von Zitrusfrüchten sind wegen der Behandlung mit Konservierungsstoffen bedenklich.
    Keinesfalls in den Kompost dürfen Kunststoffe, Porzellan und Glas,
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