Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Titel: Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
 
    Solare Welten, Sol III, New York
     
    »Meine Herren, ich gebe Ihnen mein Wort, die STERNENFAUST III und ihre Crew wird Sie und den Hohen Rat der Solaren Welten nicht enttäuschen.«
    Die Stimme klang entschlossen durch den Raum und hinterließ keinen Zweifel: Der Sprecher meinte, was er sagte. Dann stand er mit unbewegtem Gesicht auf und nickte der versammelten Runde in diesem Sitzungszimmer des Ito-Todoshi-Gebäudes noch einmal zu. Seine hochgewachsene und stämmige Gestalt strahlte in der anthrazitfarbenen, maßgeschneiderten Uniform mit den goldgelben Paspeln Autorität und – ja, Würde aus, so viel musste Walter Gregorovitch zugeben. Ein Flottenkommandeur alter Schule , dachte der Wissenschaftler mit aufrichtigem Respekt, als Admiral Vincent Fabiano Taglieri mit gestrafften Schultern den Raum verließ.
    Walter Gregorovitch atmete auf, als sich die Tür hinter Taglieri schloss. Das war besser gelaufen, als er erwartet hatte. Er hatte befürchtet, dass der Admiral mehr Schwierigkeiten machte – schließlich mutete man ihm keine Kleinigkeit zu. Die STERNENFAUST III war der wahrscheinlich wichtigste Flottenneubau der letzten Jahrzehnte, ja, vielleicht sogar der wichtigste Prototyp, seit die Menschheit vor nicht ganz 70 Jahren den überlichtschnellen Raumflug entdeckt hatte. Dank des neu entwickelten Wandlers, der die STERNENFAUST antrieb, waren jetzt Reisen mit 30.000facher Lichtgeschwindigkeit möglich.
    Doch noch war die STERNENFAUST nicht so weit, das wusste Gregorovitch selbst. Es war ein Risiko, sie jetzt schon loszuschicken – und er hätte sich nicht gewundert, wenn ein so erfahrener Stratege wie Vince Taglieri sich geweigert hätte, der Dringlichkeit dieses Auftrags nachzugeben. Einen Schiffsneubau von dieser Größe, der darüber hinaus von einer völlig neuen Technologie angetrieben wurde, in unbekanntes Gebiet zu schicken, war keine Kleinigkeit, das wusste Gregorovitch selbst. Da mochte Taglieri auch noch so geeignet sein.
    Seufzend sammelte Gregorovitch seine Unterlagen zusammen. Es tröstete ihn etwas, dass Taglieri nicht allein auf der STERNENFAUST war. Auch Captain Dana Frost, die wahrscheinlich fähigste Raumschiffkommandantin des Star Corps und sein ehemals bester Freund Dr. Ashkono Tregarde flogen als Captain des Schiffes beziehungsweise als Leitender Medizinischer Offizier auf dem Jungfernflug der STERNENFAUST mit. Beide hatten jahrelange Raumerfahrung und die Vergangenheit hatte gezeigt, dass sie besonnen auch auf unbekannte und gefährliche Situationen reagieren konnten.
    Gregorovitch räusperte sich und spürte, wie sich die Beunruhigung in ihm löste, als er sich diese Fakten ins Gedächtnis rief. Die STERNENFAUST würde in weniger als 24 Stunden aufbrechen und jetzt, wo er Vincent Taglieri, dem Kommandanten, persönlich begegnet war, gab es für ihn keinen Zweifel mehr, dass das Schiff mit konkreten, brauchbaren Ergebnissen und in einem Stück zurückkommen würde.
    Mit diesen Dreien hat das Schiff ja auch alle Chancen , dachte er.
    »Nun, Walter, das ging ja leichter als gedacht!« Die Stimme riss Gregorovitch aus seinen Gedanken. Er sah sich in dem von der Morgensonne hell erleuchteten Raum um und bemerkte, dass auch die anderen Mitglieder des Außenausschusses des Hohen Rates das Zimmer bereits verlassen hatten.
    Nur Josef Schüssler war noch hier – er war ebenfalls ein Mitglied des Hohen Rates und gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrats der Star Trade Incorporated , eines der größten Handelsunternehmen der Solaren Welten.
    Also jemand, mit dem der wissenschaftliche Leiter des Far Horizon -Forschungskonzerns – Walter Gregorovitch – ständig zusammenarbeitete. Nicht immer gern, wenn er ehrlich war.
    Ein Blick auf Josef Schüssler überzeugte ihn, dass es dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Star Trade Inc . genauso ging. Schüssler, ein elegant gekleideter Mann, der nicht gerade so aussah, als gehöre er zum arbeitenden Teil der Bevölkerung der Solaren Welten, stand, seine Mappe mit den Unterlagen unter den Arm geklemmt, neben dem Fenster und sah auf den Raumhafen hinaus. Ständig starteten und landeten auf der großen Plattform, die man dem Meer abgerungen hatte und die jenseits der restaurierten Statue of Liberty lag, die interstellaren Raumschiffe und Shuttles.
    »Ich habe es immer für sehr ärgerlich gehalten, dass Far Horizon die Entschlüsselung der Dronte-Dateien vom STERNENFAUST-Zwischenfall zusammen mit dem Star Corps vornehmen musste. Aber jetzt – wer weiß,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher