Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
überzeugend in Seraphias Ohren.
    »Manieren? Gehört es zum guten Ton im Wald von Garak Pan, Priesterinnen aufzulauern?«
    »Aufzulauern? Ihr seid im Sahm nahe seiner Quelle baden gegangen. Die Priester Garak Pans erachten das als Sakrileg«, sagte Faunus und ein warnender Unterton mischte sich in seine Worte.
    Seraphia erschrak. Unter Umständen hatte sie unwissentlich etwas verbrochen, als sie in das Wasser gestiegen war. »Ich … ich hatte nicht vor … Verzeiht mir bitte!«, sagte Seraphia und neigte das Haupt. »Mein Name ist Seraphia.«
    Faunus musterte sie überrascht. »Ich habe von Euch gehört! Ihr seid die Herrin der Dunklen Flamme. Die Gerüchte haben nicht übertrieben«, sagte er und warf einen wohlwollenden Blick auf Seraphias tropfnasse Rundungen, bevor er mit einer Hand zur Lichtung wies. Seraphia wünschte sich sehnlichst ihre Robe herbei und war wütend auf Charna, weil diese sie ohne Kleidung hatte gehen lassen. Dennoch riss sie sich zusammen und bemühte sich um einen höflichen Tonfall, als sie wohl überlegt antwortete. »Es tut mir leid, dass ich ein Sakrileg begangen habe. Die letzten Tage waren sehr anstrengend und ich hatte keine Zeit für ein Bad. Ich werde Buße leisten, wenn Ihr es verlangt«, sagte Seraphia und folgte wieder dem Pfad.
    »Buße leisten … Oh!« Faunus ließ es klingen, als hätte er dabei etwas Unanständiges im Sinne und Seraphia versuchte, einmal nicht rot zu werden. Es gelang ihr nicht.
    Warum passiert mir das andauernd!
    Faunus trat etwas näher an sie heran. »Welche Form der Buße habt Ihr im Sinn?«
    »Schluss damit, egal was es ist!«
    Seraphia fuhr erschrocken herum. Sie sah Faunus hinter sich stehen. Sie drehte sich um. Faunus stand vor ihr. Sie lief ein paar Schritte zur Seite und schaute sich ungläubig um. Es war Faunus.
    Zweimal.
    »Faunus der Tausendfache! Das ist wortwörtlich gemeint?«, rief sie und schüttelte den Kopf.
    »Was hat er wieder angestellt?«, fragte der zweite Faunus. Er wirkte wie der ernste, verantwortungsbewusste Bruder des Ersten.
    »Nichts!«, riefen der erste Faunus und Seraphia unisono. Sie warf einen Blick aus dem Augenwinkel zu dem ersten Faunus, der schuldbewusst zu Boden blickte.
    »Na, was auch immer! Verschwinde!«, sagte der zweite Faunus und weg war der erste Faunus. Seraphia drehte sich zu allen Seiten um, doch er war nicht mehr zu sehen. Sie sah den zweiten Faunus skeptisch an.
    »Das ist ein Trick, oder?«
    »Ein Trick? Ich bin Legion . Das weiß hier jedes Kind. Ich nehme an, Charna schickt Euch. Oder habt Ihr Euch bloß verlaufen?«
    Seraphia hatte das Gefühl, dass dieser Faunus keinen Humor hatte. Aber wo war der erste Faunus geblieben? Nahm er sie auf den Arm? Die magische Macht der Männer hatte sie nie richtig verstanden.
    »Charna schickt mich. Mein Name ist Seraphia.«
    Faunus blickte überrascht auf. »Die Herrin der Dunklen Flamme. Zumindest in einem Punkt haben die Gerüchte nicht übertrieben. Ihr seid der neue Aufsteiger im Tempel.«
    Seraphia schaute diesen Faunus misstrauisch an, aber er sah ihr nur in die Augen. Mit Respekt. Er schien mehr an ihrer Rolle als Botschafterin Charnas interessiert zu sein, als an ihrem Körper. Der erste Faunus hatte entweder ein anderes Gerücht gehört oder die Gerüchte um sie enthielten zu viele Details zu ihrer Person. Auch wenn diese Details ihr schmeichelten.
    »Charna befahl mir, Euch durch das Portal zu geleiten. Die Lage in den Sümpfen der Sidaji ist bedrohlich. Sie scheinen alle zu sterben.«
    Faunus blickte gedankenverloren in die Ferne. Seine Stirn lag in tiefen Falten. »Wir brechen sofort auf. Seid Ihr durch das Portal gekommen?«
    »Charna brachte mich direkt hierher.«
    Faunus lachte freudlos und schüttelte den Kopf. »Das erste Mal mit ihr gesprungen?«
    Seraphia nickte und strich sich ihr nasses Haar aus dem Gesicht. Sie wrang es aus und strich es glatt.
    Faunus beobachtete sie. »Habt Ihr eure Robe verloren?«
    Seraphia schüttelte sich energisch die nassen Hände aus und enthielt sich eines Kommentars.
    »Ihr habt doch nicht etwa im Sahm gebadet, oder?«, fragte Faunus und hielt inne. Er musterte ihre nasse Haut mit ernstem Blick.
    Oh, bitte nicht! Bei Sarinaca!
    Seraphia schluckte. »Ich hatte seit Tagen nicht baden können und …«
    »Ihr seid auch noch schmutzig! Das ist ein Sakrileg sondergleichen!«
    Faunus schien ehrlich wütend und Seraphia wurde unsicher. Beim Orden wurde ein Sakrileg nicht als Kleinigkeit abgetan. Plötzlich wünschte sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher