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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals
Autoren: Cahal Armstrong
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gibt ein Portal dort. Du wirst sofort aufbrechen und Faunus herholen! Ich entsende augenblicklich einen Botschafter zu Jenara. Wir müssen uns in den Sümpfen treffen und einen Friedensvertrag aushandeln, bevor die Macht der Echsen erlischt. Wir können einen Krieg mit den Völkern der Frostreiche nicht gewinnen, solange meine Mutter verschollen bleibt, noch darf Kabal erneut zerrissen werden. Wir müssen sofort handeln. Wartet einen Augenblick! Ich schicke einen Boten los.«
    Charna verließ das Zimmer und Cendrine war tief in Gedanken versunken, sodass Seraphia nicht wagte, sie anzusprechen. Nach ein paar Minuten kehrte die Hohepriesterin zurück.
    Ihre Augen sprühten Feuer.
    Die Äbtissin stand auf. Seraphia folgte ihrem Beispiel.
    »Brecht sofort auf! Seraphia, hast du schon mal eine Portalsreise gemacht?«
    Seraphia schluckte. Sie hatte sich vorhin gewünscht, eines der Portale benutzen zu dürfen, um fremde Welten zu bereisen. Jetzt sollte sie lediglich eine Distanz von ein paar Tagen Flugzeit überbrücken, um in die Wälder von Garak Pan zu reisen, doch die Aussicht darauf war beunruhigend. Sie fühlte sich unvorbereitet, müde und zerschlagen.
    »Nein.«
    »Dann werde ich dich persönlich rüberbringen. Faunus erklärt dir das Portal auf dem Rückweg hierher. Ich selbst werde Seral zu uns holen. Oder zumindest seine offizielle Stellungnahme erbitten.«
    Seral?
    Cendrine versteifte sich und starrte Charna an. »Seid Ihr sicher, Herrin?«, fragte sie mit übertriebener Förmlichkeit. Es war offensichtlich, dass sie Charnas Entscheidung missbilligte und ihr spöttelnder Tonfall stellte dies deutlich heraus. Charna schaute Cendrine unbewegt in die Augen.
    »Wer ist Seral?«, fragte Seraphia leise in die Stille.
    »Der neue Herr des Namenlosen Abgrunds. Ich traue ihm nicht«, sagte Cendrine fest.
    Charnas Augen verloren ihre Glut, als sie zu Cendrine herüberschritt und ihr lächelnd eine Hand auf den Arm legte. »Dann vertraue wenigstens mir, Cendrine! Ich bin mir sicher, das Richtige zu tun.«
    »Du kennst ihn kaum!«
    Charna ließ ihre Zähne aufblitzen. Cendrine runzelte die Stirn und riss plötzlich die Augen auf. »Er ist also der geheimnisvolle Fremde, mit dem du vor drei Monaten auf den Rubin-Inseln gewesen bist?«
    Charna nickte knapp und verlor ihr Grinsen. »Und wenn es nicht so wäre, müsste ich mir dennoch seinen Beistand sichern. Wir brauchen die Macht des Namenlosen Abgrunds in den Zeiten, die vor uns liegen. Seral und ich haben mit der Entwicklung gerechnet, die die Situation bei den Sidaji nimmt. Er wird den Tempel offiziell unterstützen, sobald er kann.«
    »Sei trotzdem vorsichtig!«, sagte Cendrine ernst und die Beiden umarmten sich. Seraphia stand verunsichert daneben, sie fühlte sich unerwünscht in dieser privaten Szene. Charna sah sie an und trat dann vor sie. Plötzlich fühlte sie sich zu der kleinen, zarten Gestalt Charnas gezogen. Die Hohepriesterin drückte sie an sich und streichelte ihr über die Arme. Die Hohepriesterin schien ihre eigene Nacktheit nicht wahrzunehmen, doch Seraphia fühlte sich unwohl angesichts der Berührung ihrer unbedeckten Körper.
    »Wir brauchen deine Hilfe, Seraphia. Deine ganze Kraft und Stärke werden jetzt für den Orden des Brennenden Blutes und für Kabal gebraucht! Bist du bereit?«
    »Meine Robe ist noch unten«, sagte Seraphia hilflos.
    Charna und Cendrine lachten. Charna musterte Seraphia lächelnd. »Du bist so hübsch, du musst dich nicht schämen. Überlass die Roben den Alten!«
    Seraphia wurde rot und war sprachlos.
    Wieso kann ich mich nicht daran gewöhnen?
    Cendrine verabschiedete sich mit einem Lächeln und verließ den Raum eilfertig. Seraphia fühlte, wie ihr der Schweiß vor Aufregung den Rücken hinablief. Sie wusste nicht, was Charna gemeint hatte, als sie sagte, sie würde Seraphia anders nach Garak Pan bringen.
    »Reich mir deine Hand!«, sagte die Hohepriesterin. Seraphia schämte sich für ihre vor Nervosität feuchte Hand, kam dem Befehl jedoch augenblicklich nach. Charnas Griff war eisern. Ihre Hand kräftiger, als Seraphia erwartete.
    »Was auch passiert, halte dich an meiner Hand fest! Lässt du mich los, bist du verloren! Hast du mich verstanden?«
    Seraphia nickte und packte die kleine Hand fester. Charna schloss die Augen und streckte ihre freie Hand mit gespreizten Fingern von sich. Es sah aus, als versuchte sie, etwas zu greifen. Seraphia konzentrierte sich und wechselte in die Aura-Sicht. Sie erschrak so sehr, dass
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