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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals
Autoren: Cahal Armstrong
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das! Setz dich, entspann dich und iss bitte mit Genuss! Ich weiß nicht, was du magst, also nimm dir ruhig, was dir schmeckt. Ich muss mich jetzt erst mal setzen und etwas essen«, sagte Charna und ließ sich seufzend in einen Sessel sinken.
    Sie murmelte ein paar unverständliche Worte und biss herzhaft in ein imposantes Stück Käse. Laute des Wohlgefallens entstiegen ihrem vollem Mund. Seraphia war der Mangel an Förmlichkeit unangenehm, aber ihr lief ungewollt das Wasser im Mund zusammen. Seit ihrem Aufbruch aus den Sidaji-Sümpfen hatte sie nur etwas Trockenfleisch und Brot aus ihrem Proviant gehabt. Die Hohepriesterin und die Äbtissin schaufelten die Leckereien in sich hinein und schienen dabei kein Bedürfnis zu haben, Tischkonversation zu pflegen. Es war das Essen, das man genoss, wenn man hart gearbeitet hatte und die Mühe des Tages die Glieder schwer werden ließ. Seraphia sah auf ihren Teller und biss vorsichtig in eine der Geflügelkeulen. Das Fleisch war zart und die Würzung eine süßsaure Offenbarung. Sie verschlang die zwei Keulen und schaute sehnsüchtig auf die Platte, die auf der Anrichte stand und noch mehr von diesen Geschmacksjuwelen bereithielt. Sie war aber zu schüchtern, um mehr davon zu holen und aß, was ihr Teller offerierte. Alles war von höchster Güte und frisch, ein Essen, wie gemacht, um dem Körper Kraft und Energie zurückzugeben. Seraphia genoss das Mahl und beruhigte zwischendrin ihr schlechtes Gewissen, indem sie der Hohepriesterin einen Becher Wein brachte und Cendrine nachschenkte. Sie nahm sich selbst auch noch welchen. Das Essen schien die Auswirkungen des Alkohols zu mildern, dennoch entspannte sie sich endlich etwas. Charna war menschlicher, als Seraphia erwartet hatte. Dabei war sie kein Mensch. Sie bemühte sich, das nicht zu vergessen, als sie den letzten Happen von ihrem Teller nahm und sich im Geiste auf das Gespräch vorbereitete, das nun vor ihr lag. Cendrine sammelte währenddessen die Teller und schenkte allen Wein nach.
    Die Hohepriesterin richtete ihren ernsten Blick auf Seraphia, die Augen tiefrot leuchtend. »Jetzt berichte mir von deiner Mission bei den Sidaji!«
    Seraphia stellte ihren Becher beiseite und räusperte sich. Ihre Kehle schien mit einem Mal trocken zu sein. Sie überlegte einen Moment. »Ich traf vor zwanzig Tagen bei den Sidaji ein. Miirar, die leitende Schwester vor Ort und Grafaar, der Hauptmann der Garde, den ich zu ihrem Schutz und zur militärischen Begutachtung der Situation vorausgeschickt hatte, erwarteten mich im Thronsaal der Sidaji.«
    »Im Thronsaal?«, fragte Charna überrascht.
    »Ja. Der Herrscher der Sidaji, Slidarin, war nicht anwesend. Eines der Ratsmitglieder war der einzige Sidaji, der mit uns sprechen konnte. Er war schwach und hatte Mühe zu reden. Seine Schuppen fielen ab. Eines seiner Augen war erblindet. Er schluckte Schmerzmittel und zitterte immer wieder unkontrolliert, als wir uns berieten. Außer Miirar und Grafaar waren Joru - ein Botschafter von Gottkaiserin Jenara - und Darl, der Graf von Asla da. Er brachte die hervorragenden Heiler Aslas in die Sümpfe mit. Joru hatte bereits bei Ausbruch der Krankheit Nachrichten an die heilenden Zünfte der Frostreiche geschickt. Sie arbeiten seit sechs Wochen ohne nennenswerte Ergebnisse. Miirar, die selbst eine angesehene Heilerin ist, verpflichtete ebenfalls die besten Heiler Iidrashs. Insgesamt mehr als hundert Heilkräfte schuften jetzt rund um die Uhr, doch kein Mittel und keine Behandlung scheint die Krankheit besiegen zu können. Die Sidaji haben in den letzten vier Wochen jeden Fünften verloren. Alle anderen sind erkrankt. Sie werden ohne ein Heilmittel auch sterben.«
    Charna erhob sich und ging unruhig im Zimmer auf und ab. »Ich dachte, das Mittel, das die Heiler Aslas entdeckt hatten, würde nun endlich Erfolg zeigen.«
    »Es hat die Auswirkungen gemildert und zögert den Tod hinaus, kann ihn jedoch nicht aufhalten. Der Rat der Sidaji ist zusammengebrochen. Nach den Erfahrungen der Heiler mit dem Verlauf der Sidaji-Seuche hält Tsark, das Ratsmitglied, das ich bereits erwähnte, noch einige Tage durch, bevor er ohnmächtig wird.«
    Charna blieb vor dem Kamin stehen. Sie starrte einige Minuten wortlos und unbewegt ins Feuer. »Cendrine! Begib dich mittels Portal zum Orakel von Khuranc. Mikar und Thanasis sollten dort sein. Bring sie schnellstmöglich hierher! Seraphia! Du wirst Faunus suchen, er wartet an der Quelle des Sahm in den Wäldern Garak Pans. Es
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