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Das Feuer der Wüste

Titel: Das Feuer der Wüste
Autoren: Karen Winter
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wachsen sehen. Aus der Milch würde ich gern Käse machen und den in der Stadt verkaufen. Aber genau weiß ich es noch nicht …« Ruth hielt inne und sah Horatio ängstlich an. »Und du? Könntest du auf Dauer auf einer Farm leben?«
    Horatio zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung vom Farmleben. Und ich habe Angst vor Tieren.«
    Ruth lachte. »Das trifft sich gut. Ich werde dir gleich morgen das Reiten beibringen. Und im Gegenzug könntest du auf Salden’s Hill eine kleine Bibliothek einrichten.«
    »Ja, und vielleicht komme ich jetzt tatsächlich dazu, die Geschichte meines Volkes zu schreiben.« Er griff nach Ruths Hand. »Von mir aus könnte der Aufenthalt auf der Farm sich noch eine ganze lange Weile hinziehen.«
    Ruth lächelte. »Aber Ruhe zum Arbeiten hast du nur, wenn Corinne endlich wieder zurück nach Swakopmund gefahren ist. Du wirst sehen, sie stellt hier sofort alles auf den Kopf. Und ich wette, sie hat schon längst eigene Pläne, was mit dem Geld geschehen soll.«
    »Kann sein«, erwiderte Horatio. »Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.« Und dann beugte er sich zu Ruth, nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie.

Anhang

Glossar
    Bakkie : Geländefahrzeug
    Bass : Chef, Herr, oft als Anrede von den Schwarzen für weiße Männer gebraucht
    Beester : Rinder, in Gegenden mit überwiegend Schafzucht auch Bezeichnung für Schafe, im Sinne von »Vieh« verwendet
    Biltong : Trockenfleischstreifen mit verschiedenen Gewürzen, typisch namibische Spezialität
    Boerewors : Bratwurst, stark gewürzt und oft sehr fettig
    Donkey : Esel
    Drenchen : Zufuhr an Mineralien und Vitaminen durch Flüssigkeit für die Schafe
    Gotcha : umgangssprachlich für »Landei«
    Hottentotten : anderer Begriff für Nama
    Lekkers : Süßigkeiten
    Meisie : Afrikaans für »Mädchen«
    Mieliepap : Maisbrei
    Oukie : Südwestdeutscher
    Pad : Piste, Schotterstraße, jeder befahrbare Weg
    Pontok : Eingeborenenhütte
    Veld : Landschaft

Kurzer Überblick über die Geschichte Namibias
    15. Jh. : Entdeckung des Landes durch portugiesische Seefahrer
    16. Jh .: Einwanderung von Bantuvölkern in den Norden des Landes, darunter die Herero
    18. Jh. : erste kriegerische Auseinandersetzungen der Herero mit den Hottentotten, erste Handelskontakte der Weißen mit den Eingeborenenstämmen
    1805 : Erste christliche Missionare kommen ins Land
    bis 1878 : Ansiedlung weißer Siedler und Kolonialisten, kriegerische Auseinandersetzungen mit den Schwarzen
    1883 : Adolf Lüderitz kommt nach Namibia, nimmt weite Ländereien in seinen Besitz, die er durch Betrug erworben hat
    1884 : Namibia steht unter deutscher Kolonialverwaltung und heißt offiziell Deutsch-Südwestafrika
    1885 : Gründung der Deutschen Kolonialgesellschaft für Südwestafrika. Deutsche Siedler kaufen und pachten Farmland, das ursprünglich den schwarzen Stämmen gehörte
    1904 : Aufstand der Nama und Herero
    1915 : Südafrikanische Streitkräfte besetzen Namibia und beenden die deutsche Kolonialherrschaft
    1919 : Mit dem Vertrag von Versailles endet die Kolonialmacht der Deutschen. Namibia wird unter der Mandatsmacht Südafrikas Mitglied des Völkerbundes
    1946 : Namibia wird als fünfte Provinz unter die Verwaltung Südafrikas gestellt
    10. Dezember 1959 : Protestmarsch der Schwarzen, vor allem der schwarzen Frauen, gegen die Zwangsumsiedlung in Ghettos, die am Rande der Stadt Windhoek angesiedelt werden sollen. Die südafrikanische Armee beendet die Demonstration blutig. Elf Schwarze werden getötet, die Ghettoisierung mit Gewalt durchgesetzt
    1960 : Gründung der SWAPO in Daressalam
    21. März 1990 : Namibia erklärt seine Unabhängigkeit und verabschiedet seine erste Verfassung

Danksagung
    Viele Menschen haben mich beim Schreiben dieses Romanes unterstützt, mir Mut gemacht, Anregungen gegeben oder mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
    Mein herzlicher Dank gebührt dafür Klaus Putenson, Windhoek, Namibia, der mich auf meiner Reise durch Namibia begleitet hat und auf jede Frage eine Antwort wusste.
    Gisela Willrich, Swakopmund, Namibia, und Sonja Willrich, Kapstadt, Südafrika, danke ich ebenfalls. Ihre Geschichten waren es, die diesen Roman bereichert haben.
    Und natürlich bedanke ich mich auch von ganzem Herzen bei meiner Familie, den Freunden und Verwandten, die auch dieses Projekt mit großer Anteilnahme begleitet haben.
    Besonderer Dank gebührt meinem Agenten Joachim Jessen und meiner wunderbaren Lektorin Dr. Stefanie Heinen.
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