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Das erste Mal und immer wieder

Das erste Mal und immer wieder

Titel: Das erste Mal und immer wieder
Autoren: Lisa Moos
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und flehte ihn unter größter Anstrengung an, mich wieder zu ficken. Aber ich hatte niemals Erfolg damit. Joachims Hand hörte im gleichen Augenblick auf zu wichsen, in dem sich mein Orgasmus lautstark ankündigte.
    Sein Kopf sackte erschöpft auf meinen Bauch, regungslos verharrte er, bis sämtliche meiner Muskeln wieder still und ruhig waren. So lag er dann da, der perfekte Gentleman, in sich gesunken, mit einer Hand am erschlafften Glied, die andere an meinem Bauch.
    An diesem Punkt öffnete ich immer die Augen, verschwitzt und erschöpft lag ich da und sah zu ihm auf. Meine Hand umfasste seine Hoden und presste sie ganz leicht. Dann war es Joachim, der die Augen schloss, ich knetete seine Eier in aller Ruhe mit festem Griff, jedoch niemals brutal oder grob. Sein Glied wurde stets fast zeitgleich wieder härter, und dann kam es. In hohem Bogen pinkelte er mich an. Er pisste mir quer über den Bauch, die Beine, nah dem Gesicht, den Hals hinauf. Die warme, geruchlose Flüssigkeit prasselte auf mich nieder, meine Hand zurückgezogen lag ich still da und schaute ihm zu, wie er voller Verzückung seinen Strahl auf mir verteilte.
    Abgespritzt hat Joachim niemals, ich glaube, das tat er nur bei seiner Frau. Danach war Joachim immer sehr höflich, bedankte sich und schaute mir nicht mehr in die Augen. Fast schamhaft erledigte er in großer Eile seine Dusche, zog sich an, kämmte sich die Haare perfekt und ging nach einer angedeuteten Verbeugung aus dem Zimmer, die Treppe hinunter und verließ das Gebäude, ohne die Bar noch einmal zu betreten.
    Manchmal habe ich ihm nachgeschaut, schob die schweren Vorhänge ein klitzekleines Stück zur Seite und schaute Joachim hinterher, wie er in der nächsten Querstraße zu Fuß verschwand. Die Vorhänge zu öffnen oder zur Seite zu schieben war strengstens verboten! Hätte jemand von gegenüber auch nur einmal hineinsehen können, eine nackte Frau auch nur im Vorbeihuschen erkennen können, hätte die Sitte mit Freude unser kleines, moralisch bedenkliches Häuschen versiegelt. Nachdem Joachim die Bar verlassen hatte, ging auch ich hinunter. Außer mir waren noch sechs Mädchen da, alle zwischen 19 und 24 Jahren. Ich mochte die Mädchen allesamt. Besonders mochte ich Marion, die Freundin vom Chef und gleichzeitig Barfrau. »Barfrau«, so nannten wir die Frau, die hinter der Theke die Gäste bediente. Der »Chef« saß gelassen und entspannt im Barraum auf der hintersten Sofabank. Der ganze Raum war nicht größer als vielleicht 40 m 2 . Den meisten Platz nahm die große runde Theke ein. Hier setzten wir uns immer hin, wenn ein Gast die Bar betrat. Eigentlich schon vorher, sobald es klingelte.
    Die Außentür war immer verschlossen, Männer, die hereinwollten, mussten klingeln. Die Barfrau ging dann zur Tür, sah durch den Spion und ließ die Männer herein. Die meisten waren lange bekannt und wurden immer herzlich und sehr höflich begrüßt.
    Der Club befand sich schon mehr als 20 Jahre in diesem Haus. Obwohl die Schrift an der Front des Hauses verwittert und fast unleserlich geworden war, wussten doch alle, welchem Geschäft hier gefrönt wurde. Gern gesehen wurde es in unserem eigentlich eher kleinen Ort offiziell natürlich nicht. Aber die Bar war ruhig und unscheinbar, niemals gab es Streit oder gar Polizei im Haus, und wir wurden allgemein geduldet. Alle Mädchen lebten, genau wie ich, mehr oder weniger dort. Natürlich wohnten wir alle irgendwo anders, aber oft schliefen wir vom Champagner benebelt nach 12 bis 14 Stunden »Arbeit« einfach in unseren Zimmern.
    Von der Theke kam man über einen kleinen Treppenabsatz in die Kuschelecke. Rechts und links waren jeweils Tische mit kleinen, gemütlichen Sofas. Es erinnerte etwas an einen noblen, altmodischen Zug. Die Tische waren allesamt mit Kupfer beschlagen, auf ihnen befanden sich immer kleine, frische Blümchensträuße. Am unteren Ende des Raumes stand ein langes Sofa. Dort saß links der Chef, und rechts, durch einen Vorhang abgeteilt, waren Separees. Dorthin zogen wir uns mit den Gästen zurück, wenn diese zwar genügend spendierten, um zu kuscheln, jedoch nicht »richtig« aufs Zimmer wollten.
    Natürlich fiel es uns nicht schwer, Gäste, die im Separee saßen, letztendlich auch »aufs Zimmer« zu bekommen. Allerdings war dies einer der wenigen Clubs, in denen ich gearbeitet habe, wo es durchaus üblich war, einfach mit den Gästen zu trinken und sie zu unterhalten. Oft saßen wir auch in einer großen Runde, es wurde
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